Am Ende wird doch alles gut

Datum: 26. Februar 2017 (Tag 142)
Position: Cienfuegos, Kuba
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 27°C, sonnig/bewölkt, 1018 hPa, Wind SSW, 3 Bft.
von Amira

amiraIm Moment ist es hier bei uns kurz vor elf und ich habe wieder mit Karla Ankerwache. Heute bin ich an der Reihe mit dem Tagesbericht, während Karla noch ihr Tagebuch vervollständigt (vom 15.02, falls es euch interessiert). Nach einer etwas längeren Nacht (im Grunde ging es nur um eine halbe Stunde, doch auch die ist für die meisten an Bord äußerst kostbar) gab es erstmal ein Frühstück. Dies wurde netterweise von Haferbrei (alle anderen hier nennen es Porridge) versüßt, welches Sonja und Maike sehr lecker zubereitet hatten. So konnten wir gut gestärkt mit dem „Allhands-Anker-Hieven“ und „Allhands-Anker-Werfen“ beginnen. So liegt die Jonny jetzt an der richtigen Stelle. Wir hatten uns leider in der Nacht etwas stark gedreht und kamen so unserem Nachbarboot etwas zu nah. Mit einem weiteren „Allhands-Sonnensegel-Setzen“ wurde der Vormittag gut ausgenutzt.

Ich (Amira) war eben noch mit dem Dinghi an Land, um die Kuba-Entdecker Uwe (unseren Maschinisten) und Klaus -Dieter (den Proviantmeister und zeitweise auch sehr begeisterten Koch, obwohl eigentlich wir es sind, die kochen sollten) abzuholen. Während dessen hat Karla netterweise den Bericht weitergeschrieben. Blöderweise haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, die ich unbedingt noch klarstellen möchte: Die Ankermanöver waren keinesfalls Allhands. Auch wenn Karla in der C-Wache (08-12-Wache, zuständig für den Anker, weil es in ihre Wachzeit fällt) ist und es somit für sie keinen Unterschied macht. Sie ist somit entschuldigt. Sie hat übrigens eine ganz entschiedene Rolle am Ruder gespielt. Danke dafür! Ich war natürlich auch dabei.

Nun aber weiter im Geschehen. Der restliche Vormittag wurde von einigen noch genutzt, um an Land zu gehen. Der Rest blieb an Bord und nach einem geselligen Mittagessen (frischem Brot mit Frischkäse, mittlerweile etwas ganz besonderes für uns) suchten auch die restlichen Schüler, Lehrer und auch die Stammbesatzung das Weite. An Bord hielten dann Uwe, Ulli, Tessa, Tatsumi, Claire, Johanna und ich die Stellung. Denn es sollten nie alle von Bord gehen und von Ulli haben wir gelernt: Erst kommt das Schiff und dann kommt nochmal das Schiff… Die Zeit vertrieben wir uns mit lesen, reden, schlafen und einfach mal die Ruhe an Bord genießen, wenn es nicht ganz so voll ist. Gegen Abend kam dann auch endlich das Funkgerät, welches ich den gesamten Tag mit mir rumgeschleppt habe zum Einsatz:
1. Klaus-Dieter wollte wieder zurück zum Schiff.
2. Eine Dame von der Reiseagentur, die für uns hier das Programm organisiert, ist am Hafen von Cienfuegos eingetroffen. So erfuhren wir auch gleich, dass auf uns heute Mittagessen in einem Restaurant gewartet hätte und auch eine Führung durch eine Kirche haben wir verpasst.

Aber kein Problem: Das Mittagessen wurde einfach zum Abendessen umfunktioniert. Wir wurden dann mit einem Bus zu einem etwa 10 Minuten entfernten Restaurant gebracht. Dort gab es dann wahlweise Lamm oder Shrimps. Das war mal ein richtiges Luxusessen – vor allem, weil es auch noch Nachtisch gab!
Liebe Grüße, Amira

P.S.: Liebe Mama und lieber Papa, das Lammcarré bei euch schmeckt immer noch am besten.
P.P.S.: Weil ich weiß, dass meine Oma und mein Opa auch immer fleißig den Blog lesen, gibt es heute einen Gruß nur für euch!

Mas o menos komisch

Datum: 25. Februar 2017 (Tag 141)
Position: Cienfuegos, Kuba
Etmal: 42 sm
Wetter: Luft 26°C, sonnig & cloudy, 1012 hPa, Wind N, 3 Bft.
von Karla

karlaHey Zora! Heeyyy Karli! Lass uns doch für 2 Packungen Kaugummis den Tagesbericht von Johanna schreiben? Ja, warum nicht. Deswegen sitzen wir gerade in der Brücke, während Karla mit Amira eigentlich Ankerwache hat, und schreiben über den Tag, der heute für alle frisch gestärkt nach dem Frühstück mit einem Allhands-Segelbergen, unter Amiras Leitung, begonnen hat. Vorm Mittagessen sind wir dann vor Cienfuegos, einer Stadt auf Kuba, vor Anker gegangen, während von Land bayerische Musik einer Band zu uns rüberwehte. Das war schon mas o menos komisch…

Nach dem anstrengenden Allhands haben viele erst einmal im Pumakäfig ein Nickerchen gemacht und wurden dann von einem lauten „Allhands! Fiebermessen, an Deck“ aus den süßen Träumen gerissen. Natürlich wurde das Kommando von Amira nicht ernst genommen, und wir dachten, dass alles nur ein schlechter Scherz ist. Doch es war der ernsteste Ernst des ernsten Lebens! Der Reihe nach wurden uns dann von der Hafenbehörde ein Fieberthermometer an die Stirn gehalten, um zu schauen, ob wir gesund sind. Das war mal wieder mas o menos komisch…

Es stellte sich heraus, dass manche von uns anscheinend stark unterkühlt waren, und eine Temparatur von 23, 5°C hatten (trotz der karibischen Hitze), die Armen… Die kubanischen Stirnthermometer sind also mas o menos komisch. Während des Großreinschiffs besuchten sie uns dann ein zweites Mal. Nach kurzer Zeit war aber ihr Boot nicht mehr an der Johnny fest, sondern trieb im Wasser umher. Ihre Klampe hat nur mas o menos gut gehalten. Hahaha. Deswegen mussten Jens(i) und Johann das Boot mit unserem Dinghi wieder einfangen. Dödödödööööööm…!! Das war alles mas o menos komisch…

Nach Bishalis Referat über das Verhältnis zwischen Kuba und den USA, gab es wieder ein „Allhands-Visa-Ausfüllen“ in der Messe. Unter strenger Aufsicht mussten wir jeder ein Formular ausfüllen. Hätte man auch nur einem klitzekleinen Fehler gemacht, müsste man ein neues Formular für ganze $75 kaufen (Die Rechnung würde dann bei euch Eltern im Briefkasten landen :). Leider hat Z-Ora unter dem ganzen Druck die Passnummer mit der Passkontrollnummer vertauscht. Das war so mas o menos intelligent.

Sonst ist heute nicht mehr viel passiert, wir haben unseren Ankerplatz näher Richtung Land verlagert.  Eigentlich wollten wir an die Pier, aber es war nur mas o menos tief. Mit dem Mädchen-Wanderbuch “ Solange du bleibst“ auf dem Vorschiff und einem wunderschönen Sonnenuntergang haben wir den Abend ausklingen lassen. Liebe Grüße aus Kuba,
Karli und Z-Ora

P.S.: Liebe Mama, lieber Papa, kein Grund zur Sorge, ihr findet keine $75-Rechnug von mir im Briefkasten. Ach ja, Papa: Die Ankerkette hier vor Cienfuegos ist ein Schekel am Spill (25
Meter), nur damit du Bescheid weißt : ), eure Zora.

P.P.S.: Amiras Beitrag zu diesem Tagesbericht: Viele Grüße an Mama, Papa, meine Geschwister und Freunde.

P.P.P.S.: Claire grüßt Lucie herzlich.