Land in Sicht

Datum: 7. Dezember 2016, (Tag 61)
Position: 14° 37,7′ N, 061° 18,7′ W
Etmal: 131 sm
Wetter: Luft 30°C, 1014 hPa, sonnig, Wind NNE 2-3 Bft.
von Sonja

sonjaHeute war es so weit! Die 00-04 Wache entdeckte die ersten Leuchtfeuer von Martinique und als um sieben schließlich „All Hands“ geweckt wurde, konnte man die Insel bereits in Umrissen sehen. Nach dem Frühstück wurden die Segel geborgen, Leinen und Fender zum Anlegen klargelegt und ab da fieberten wir Schüler aus dem Bugkorb dem Land entgegen. Als wir dann schließlich nach 25 Tagen angelegt hatten, gab es die verschiedensten Reaktionen:

Die „Erster!“-Rufer – Beispiel: Johanna
Verhalten: Vortäuschen bei der Gangway mitzuhelfen, um möglichst früh an Land zu kommen und sich dann triumphierend auf den Boden zu legen und diesen zu küssen, um sagen zu können, man sei der Erste gewesen.
Zitate: „Erste!“

Der genervte Segler – Beispiel: Tatsumi
Verhalten: Hilft lieber den Steuermännern beim Aufklaren, als sich mit Land zu beschäftigen.
Zitat: „Alter, wir waren jetzt 16 Jahre (15 für Anton) fast durchgängig an Land und jetzt feiern sich alle nach nur drei Wochen ab, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen haben.“

Die Coolen – Beispiel: Anton
Verhalten: Ähnlich wie der genervte Segler, ist er nicht sonderlich euphorisch. Man unterscheidet ihn jedoch dadurch, dass er lieber an Deck chillt, als mitzuhelfen.
Zitat: „Leute, übertreibt mal nicht!“

Die Tänzer – Beispiel: Hannah, Zora, Maike und Sonja
Verhalten: Zu Anfang nicht von den Coolen zu unterscheiden, bis es anfängt zu regnen. Dann wenn alle sich in die Messe setzen, um nicht nass zu werden, bleiben sie im tropischen Regen und tanzen sich mit Lachen und Gesang die Seele aus dem Leib.
Zitat: „No mountain’s too high and no ocean’s too wide!“ – High School Musical

Alles in allem wollen wir nochmal sagen, dass die Zeit auf dem Atlantik unvergesslich war und, dass wir uns in diesen drei Wochen zu einer tollen Gruppe entwickelt haben (noch toller als vorher, haha). Dieser Bericht wurde mit Hilfe von Zora und Maike geschrieben. Ich grüße meine Familie ganz doll <3<3<3
Sonja

P.S.: Hannah-Popanna war diejenige, die am 07.12.2016 um 00:28 als erste Land gesehen hat. Wir dachten das müsste auf jeden Fall noch hier rein. Sie darf sich jetzt einen runden Keks kaufen und die Ecken abbeißen.

Kurz vor Martinique

Datum: 6. Dezember 2016, (Tag 60)
Position: 15° 55,’ N, 059° 38,9’ W
Etmal: 122 sm
Wetter: Luft 29°C, 1015 hPa, sonnig/wolkig, Wind NNE 4-5 Bft.
von Mira

t_miraDie letzten Tage konnten wir schon auf der Karte beobachten, wie wir unserem Ziel Martinique immer näher kommen und auch die Möwen, die seit heute morgen wieder in der Luft zu sehen sind, deuten darauf hin, dass das Festland nicht mehr so weit entfernt sein kann. Als Norbert dann verkündete, dass wir morgen ankommen würden, wurden schon bald die ersten Stimmen laut, worauf man sich am meisten freut und was man als erstes auf Martinique machen wird. Hier eine kleine Zusammenfassung:

Eis essen: Seit einigen Wochen haben wir überwiegend tollstes Sommerwetter, liegen in der Sonne oder im Pool und das einzige, das zum perfekten Summerfeeling fehlt, ist ein eiskaltes Eis. Es wurden schon diverse Versuche gestartet, mit den Mitteln an Bord Eis herzustellen, indem zum Beispiel Orangensaft, Sprite oder Wackelpudding eingefroren wurde, aber an ein richtiges Eis kommt das dann doch nicht ran.

Bewegung: Immer nur 36 Meter in eine Richtung gehen zu können, bevor man schon wieder am anderen Ende des Schiffs angelangt ist, ist auf Dauer schon ein wenig einengend. Deshalb wurden die ersten Verabredungen zu Joggen getroffen. Inwieweit die dann bei den tropischen Temperaturen auch wirklich durchgezogen werden, bleibt abzuwarten…

Einkaufen gehen: Obwohl das Essen an Bord sehr lecker ist (großes Lob an die Schüler und Antonia!), freuen wir uns dennoch darauf, mal wieder selbst einkaufen gehen zu können und genau das zu kaufen, worauf man selbst Lust hat.

Duschen ohne Wellengang: Bei bis zu knapp 30° Schiffskrängung ist das Duschen zeitweise eine Herausforderung. Shampoo und Duschgel fliegen durch die Duschkabine und die Haare kann man sich nur einhändig ausspülen, weil man sich mit der anderen Hand festhalten muss.

Essen ohne Wellengang: Ebenso ist das Essen teilweise etwas unentspannt, weil man krampfhaft versucht, Teller, Besteck und Tasse (bzw. Senfglas oder ähnliches, denn Tassen und Gläser haben wir schon fast keine mehr) festzuhalten, damit es nicht im hohen Bogen vom Tisch fliegt. Auch die leicht klebrigen Elefantenhäute, die vor jeder Mahlzeit auf den Tischen ausgelegt werden und das Rutschen von Geschirr verhindern sollen, sind wir inzwischen etwas leid…

Frisch gewaschene Wäsche: Wir haben zwar eine Waschmaschine an Bord, konnten diese aufgrund des Wellengangs auf dem Atlantik jedoch nicht benutzen. So wurden jeden Samstag sämtliche Geschirrhandtücher in einem großen Kochtopf mit etwas Waschmittel gekocht und danach über das Waschbrett gerubbelt. Trotz dieser schweißtreibenden Arbeit sieht man den meisten Handtüchern nicht wirklich an, dass sie überhaupt gewaschen wurden…

Schwimmen: Wir sehen jeden Tag das wunderschöne blaue Meer und können nicht reinspringen… Zwar haben wir einen kleinen Pool an Bord, aber bei Wasserhöhen von (je nach Neigung des Schiffes) 0 cm bis höchstens 20 cm ist das Badevergnügen ein bisschen eingeschränkt.

Am meisten freuen wir uns aber, endlich Land und Leute in der Karibik kennenzulernen! Liebe Grüße an meine Familie und Freunde! Mama und Papa, danke für den kleinen Adventskalender! Oma, alles Liebe nachträglich zum Geburtstag!
Mira

P.S.: Der Nikolaus war tatsächlich da!
P.P.S.: Tessa wünscht ihrem Opa alles Gute und Liebe zum Geburtstag!