Erwartungen

Datum: 12. Februar 2017 (Tag 128)
Position: Bocas del Toro (Panama)
Etmal: –
Wetter: bewölkt, Nieselregen, Luft 23° C
von Charlie

t_charlieZu einer Gruppe zu fliegen, die schon zwei Monate unterwegs ist, ist immer nicht so leicht. Da geht es den Jugendlichen wie den Erwachsenen. Man nimmt sich zwar vor, nichts zu erwarten, aber ganz ohne geht es natürlich nicht. Inwieweit haben sie sich schon weiter entwickelt? Wie wird die Gruppe mich aufnehmen? Was erwartet mich überhaupt, wenn ich an Bord komme? Klar habe ich den Törn irgendwie geplant, aber so ganz drin bin ich ja trotzdem nicht. Und was das Seglerische angeht, da wird mir die Gruppe ja eh meilenweit etwas voraushaben…

Was soll ich sagen, es war eine wunderbare Zeit, die ich sehr genossen habe. Keiner meiner an die beschriebenen Situationen Erwartungen hat sich nicht bewahrheitet. Die Gruppe ist eine Gruppe, die in Schwierigkeiten zusammenhält und füreinander einsteht, alle nehmen neue Leute herzlich in ihrer Gemeinschaft auf und geben ihnen eine Chance und seglerisch haben sie mir alle Einiges voraus. Aber auf solch einer Reise gibt es auch Momente, da hat man einfach keine Erwartungen dran, weil sie für einen selber wahrscheinlich selbstverständlich sind. Nehmen wir die Wunddesinfektion bei einer Entzündung der Haut als Beispiel. Würden wir in unseren heimischen Gefilden Octenisept oder Ähnliches draufsprühen bzw. schmieren, ein bisschen Zugsalbe drauf tun oder einfach erstmal nur ein Pflaster, damit kein weiterer Dreck rein kommt, so behandelt man das in kleineren Gemeinden nahe eines Regenwaldes anders.

In meinem Fall war es so, dass die betroffenen Stellen beim Auftreten der Entzündung erstmal mit einer Tinktur gewaschen wurden, die aus einem Sud einer bestimmten Pflanze, die am besten nach Einbruch der Dunkelheit gepflückt und anschließend aufgekocht wird, bestand. Als diese zwar keine Verschlimmerung aber auch keine Besserung beschwor, kam eine Creme dazu, die auf die betreffenden Hautstellen getupft wurde. Ich wusste zwar von Anfang an, dass ein Bestandteil Aloe Vera war, bei dem zweiten rätselte ich aber länger, größtenteils einfach nur, weil ich der spanischen Sprache nicht so gut mächtig bin, aber auf der anderen Seite auch, weil ich es einfach nicht glauben wollte, was ich da verstand… Piel de la Serpiente. Meine heranreifenden Spanischkenntnisse trogen mich aber nicht. Es handelte sich bei dem zweiten Bestandteil wirklich um die Haut einer Klapperschlange. Auch dies brachte irgendwo einen Erfolg, aber es kamen leider Gottes neue Stellen hinzu. Diese wurden dann einfach mal mit einer Tinktur bestehend aus Alkohol mit Marihuana desinfiziert. Mit all diesen Mitteln auf der Haut und einer nach Schulmedizin hergestellten Creme aus einer costaricanischen Apotheke in der Tasche machte ich mich also mit der Gruppe auf den Weg zurück zum Schiff bzw. gen ersten Abflugshafen – Ziel: Bocas del Toro.

Bisher hatte alles geklappt, was die Reise angeht, warum sollten sich also die Erwartungen meiner Reiseplanung beim letzten Stopp nicht bewahrheiten, zumal es andere Situationen der Reise gab, an die ich mit mehr Zweifeln herangegangen bin…aber wie sagt man so schön: „Unverhofft kommt oft“ oder „Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne hast“. Was uns zu dem heutigen Tag bringt.

Nach einem Frühstück im Lost&Found Jungle Hostel machten wir uns in zwei Gruppen auf dem Weg bergab zurück zum Restaurant und Lädchen, wo uns der Bus vor zwei Tagen abgesetzt hatte. Um 9:0 Uhr hatten wir ein Date mit Luis Gracias und seinem Copiloten. Die Zeit, die wir zu früh da waren, nutzten wir um glückversprechende Fotos von einem panamesischen Bergzug mit Regenbogen zu machen. Nach Ankunft des Busses wurden die Sachen verstaut, wobei einige SchülerInnen dabei ein Gottvertrauen bewiesen, dass ihr Rucksack schon durch andere in den Bus getan wird, indem sie einfach ihren Rucksack vor den Bus schmissen, um sich die besten Plätze im Bus zu sichern. Und zum Glück gibt es diese SchülerInnen innerhalb der Gruppe, die beweisen, dass es eine Gruppe ist und dafür sorgen, dass alle Rucksäcke im Bus verstaut werden. Nichts wurde vergessen, selbst ein verloren geglaubter Pass wurde wieder gefunden und so nahm die Reise bis nach Bocas einen unbeschwerlichen Verlauf. Es kam sogar kurzes Quietschen auf, als wir bei der Überfahrt von Almirante nach Bocas del Toro – Isla Colon die Johnny sahen.

Kaum auf Bocas angekommen, kam dann der Moment, den ich nicht erhofft und eigentlich auch nicht erwartet hätte. Das Hotel, was ich reserviert hatte, welches ich auch nochmal vor Abreise nach Martinique bestätigt hatte, war zu, dunkel und augenscheinlich sehr unbewohnt. Das zweite ebenfalls reservierte und vor allem ebenso wie das andere bei booking.com bekannte Hostal kannte man noch nicht mal unter den Einheimischen im Städtchen. Auf Nachfragen in der Bocas- Gemeinde fanden wir schließlich heraus, dass man Luis und Magally (die Besitzer) zwar kannte, man aber nicht genau wisse, wo sie sich gerade aufhalten und man hätte auch schon länger keine Aktivitäten bei dem von mir reservierten Hotel wahrgenommen.

Nach zwei Stunden Warten vor dem Hotel gaben wir die Hoffnung dann auf, dass noch jemand kommt und machten uns auf die Suche nach einer alternativen Schlafmöglichkeit. Der Auftrag an die losgeschickte Kleingruppe von Schülerinnen hieß also eine Schlafmöglichkeit für 30 Personen zu finden, welche aus maximal fünf verschieden Einrichtungen bestehen durfte, so dass mindestens ein Betreuer immer mit dabei ist. Umso überraschter waren wir, als sie mit der Nachricht zurück kamen, dass sie ein Hotel für 17$ pro Person für alle 30 von uns gefunden hatten. Sofort wurden die Rucksäcke geschultert, der mitreisende Proviant verteilt und die Füße in die Hand genommen, wir sollten bis 15:00 Uhr da sein, sonst würde das Sonderangebot verfallen, was uns gemacht wurde, und es waren t-15 Minuten. Jedoch für einen Weg von drei Minuten keine schwierige Aufgabe zum meistern.

Die Dame an der Rezeption des neuen Hotels, die uns auch das super Angebot gemacht hatte, regelte alles, so dass wir in weniger als fünf Minuten endlich das machen konnten, woran sich Stunden vorher schon die Erwartungen geknüpft hatten: Einchecken, Unterkunft bezahlen, und in Kleingruppen die uns zur Verfügung gestellten Zimmer beziehen, um dann mit etwas Proviantgeld das Städtchen unsicher zu machen. Und somit kann ich dank der Mithilfe der Gruppe auch an diesen Tag ein Häkchen machen und entlasse die Gruppe somit morgen guten Gewissens in die Weiter- und irgendwo auch Heimreise zurück nach Deutschland, mit Zwischenhalten in der nördlichen Karibik, den Bahamas, Bermudas und den Azoren. Möge sich ihr weiterer Weg bei Schwierigkeiten ebenso leicht klären lassen wie der heutige Tag.
Charlie

Bericht der EXPI-Gruppe „ECEG“

Datum: 17. – 25. Januar 2017
Position: „EXPI“ – Von Panama City nach La Gamba
Etmal: –
Wetter: –
von Sonja, Johanna, Karla, Jesko & Jaron

sonjaAm Anfang unserer Expi Zeit nannten wir uns „EGEG – Extra Geile Expi Gruppe“. Dieser Name kam zustande, da sich eine der letzten Expi-Gruppen „Expi Geilheit“ nannte. Aber es ist unschwer zu erkennen – wir sind eindeutig geiler, deshalb war der Name schnell gefunden. Doch leider genauso schnell stellte es sich heraus, dass wir doch nicht so geil sind sondern eher chaotisch. Jesko, einer von uns fünfen, verlor jeden Tag etwas und so einiges war nicht sonderlich organisiert. Also haben wir uns umbenannt in „ECEG – Extra Chaotische Expi Gruppe“.

Wir das sind Sonja, Johanna, Karla, Jesko und Jaron begleitet von unserer Projektleiterin Charlie. Zusammen haben wir vieles Spannende erlebt und sind als Gruppe immer mehr zusammen gewachsen. Jedoch mussten wir auch die eine oder andere Unstimmigkeit verkraften. Alles in einem war es eine unvergessliche Zeit: PURA VIDA.

johanna17. Januar 2017: Panama City
Lass dich Überraschen – Raus in die große Stadt. Unsere Expi begann wie jede andere Expi auch in Panama-City. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, in einem Hostel in der Altstadt unterzukommen, jedoch strahlte uns bei unserer Ankunft in betreffender Stadt, welche eine durchaus beeindruckende Skyline zu bieten hat, der goldene „Hard-Rock-Cafe“- Schriftzug von einem der zahlreich vorhandenen Wolkenkratzer entgegen, weshalb wir kurzfristig eine alternative Unterkunft aufsuchten. So stiegen wir mit einer anderen Gruppe, welche ihr Hostel bereits gebucht hatte, mitten in der Innenstadt aus dem Bus aus. Da in diesem jedoch keine Betten mehr  frei  waren, verbrachten wir unsere erste Nacht in einem anderen, nur wenige Häuser entfernten, Hostel, das ebenfalls rundherum von Hochhäusern umgeben war. Das „Villa Vento Surf“ stand dem anderen in nichts nach und so checkten wir da kurzer Hand und einer kleinen Preisverhandlung ein.

Bevor wir uns jedoch schlafen legten, galt es noch, dem Grund für die kurzfristige Umplanung einen Besuch abzustatten, wo sich alle bis auf Jesko, dem es an finanziellen Mitteln mangelte, einen Pulli mit entsprechendem Schriftzug zulegten.  Anschließend aßen wir bei Subway zu Abend und gingen bald schlafen, um am Folgetag nach einem stärkenden Frühstück nach El Valle aufzubrechen.

karla18. Januar 2017: El Valle
Lass dich Überraschen – Alles eintönig. Der Tag startete mit einer Taxifahrt zur Albrook Mall in Panama City. Bis wir das Taxi aber besteigen konnten, verging einige Zeit, da die ersten Taxifahrer uns einen sehr hohen Preis abziehen wollten. Der nächste, vom Mitarbeiter des „Villa Vento Surf“ klappte dann aber und so machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Der Bus schien schon auf uns zu warten, denn kaum an der Albrook Mall angekommen, saßen wir auch schon in unserem Bus nach El Valle. Dort angekommen bezogen wir das  durchaus komfortable „Windmill-Hostel“, in dem wir eine weitere Expi-Gruppe antrafen und welches wie auch das des vorherigen Tages über einen Tischkicker und einen Swimmingpool  verfügte.

Leider waren die wenigen Freizeitaktivitäten in der Umgebung allesamt recht kostenintensiv, so dass wir es dabei beließen, den  örtlichen Einkaufmöglichkeiten einen Besuch abzustatten, in denen wir uns mit Nudelsuppen eindeckten und außerdem Toasts für das Abendessen besorgten. Am Abend ließen wir den Tag im Pool ausklingen und gingen bald zu Bett, denn der nächste Tag begann früh für uns.

jesko19. Januar 2017: Sixaola
Lass dich Überraschen – Die Grenze ist zu. Unser längster Tag begann um vier Uhr morgens im „Windmill Hostel“ von El Valle de Anton. Wir hatten unsere Sachen schon am Vortag gepackt um nichts zu vergessen, denn wir hatten eine lange Reise vor uns. Von El Valle über die Grenze bis nach Cahuita in Costa Rica. Um  4:50 Uhr gingen wir sehr gehetzt aus unserem Hostel auf die gegenüberliegende Straße, um dort einen Kleinbus zu bekommen. Der Bus sollte eigentlich schon um 5 Uhr kommen, deshalb warteten wir mit sehr viel Hoffnung den Bus nicht verpasst zu haben bis 5:15 Uhr. Eine gute halbe Stunde später nahm uns der Bus dann mit aus dem Tal heraus – runter vom Berg, von wo aus wir dann mit einem anderen Bus bis nach Santiago fuhren.

In Santiago angekommen dachten wir es läuft alles gut, wir wurden zu einem Bus gebracht der uns nach David bringen soll. Unsere erste Frage war wie immer „¿Cuanto Cuesta?“  Die Antwort hat uns sehr geschockt, denn uns wurde bewusst das, dass Busfahren immer teurer wurde und wir nur noch sehr wenig Geld hatten und es so nicht lange halten würde. Wir versuchten zu verhandeln, doch das erwies sich als sehr schwierig. Nach minutenlangem Verhandeln gaben wir auf und zahlten die verlangten neun Dollar pro Person.

Erschöpft kamen wir in David an aber anstatt Pause zu machen erwartete uns eine nochmal lange und teure Busfahrt  nach Changinola. Wir waren unserem Ziel schon ziemlich nah. Wir mussten von Changinola nur noch ein paar Kilometer nach Sixaola an die Grenze fahren. Dort wurden uns Taxis angeboten, dessen Preise uns aber auf jeden Fall zu teuer waren. Sonja, Karla und Johanna hauten wieder ihre Verhandlungskünste raus und schafften es, dass wir alle in einem Taxi unterkamen, was uns insgesamt nur zehn Dollar kostete.

Nach 13 Stunden langer Fahrt waren wir froh an der Grenze endlich angekommen zu sein. Mit den Pässen in der Hand stiegen wir aus dem Taxi und gingen zur Grenze. An der Grenze machte uns dann aber ein Polizist klar, dass wir heute nicht mehr rüber kommen. Wir alle waren sehr geschockt und fragten, was der Grund sei. Er sagte, dass wir keinen Stempel zur Ausreise bekommen, da der Schalter des Immigration-Office seit einer halben Stunde geschlossen war. Für uns war das unerklärlich, da es gerade mal halb sieben war und zudem unter der Woche.

Uns blieb letztendlich nichts anderes übrig als uns eine Schlafunterkunft zu suchen. Das Ärgerliche war nur, dass wir in Cahuita schon ein Hostel gebucht und bezahlt hatten. Um nicht noch mehr Geld zu verlieren, suchten wir uns was sehr Günstiges, was wir dann auch fanden, da es sowieso nichts anderes gab. Wir bekamen zwei Zimmer für 28 Dollar was schon einiges über die Zimmerqualität aussagte. Kurzum: Es war die schlimmste Bruchbude. Die Tür konnte man kaum verriegeln, das Bett hatte eine kaputte Matratze, bei dem man jede Feder spürte und zudem hatte sie noch Löcher. Auch das Bad sah nicht besser aus: Dieses war unbenutzbar bis auf die Toilette. Die Dusche bestand aus zwei mit Wasser gefüllten Eimern und das Waschbecken hatte keine Armatur mehr. Das war eine der schlimmsten Nächte die wir je hatten.
PURA VIDA…!!!

jaron20. Januar 2017: Cahuita
Lass dich überraschen – Das Surfboard bricht. Früh aufgestanden um endlich über die Grenze zu kommen, standen wir doch noch länger als geplant in Panama weil der vergessliche Jesko seine Sonnenbrille in der Bruchbude, die sich Hostel nennt, gelassen hatte. Bevor wir überhaupt passieren durften, mussten wir unsere Pässe vorzeigen und 4$ pro Kopf zahlen. Ein Mann in Uniform ließ uns durch und so schritten wir erleichtert über die Brücke, aber auf der anderen Seite erwartete uns eine lange Schlange vor dem „Immigration Office Costa Rica“. Yay! Wir füllten Zettel aus mit Daten wie Name, Geburtstag etc. und brauchten eine Stunde bis wir es zur Busstation geschafft hatten. Dort kauften wir sechs Tickets nach Cahuita und stiegen somit ein. Eine Tüte voll Zwieback wurde Jesko anvertraut und wie er eben ist, hat er sie beim Ausstieg vergessen.

Wegen der Geldknappheit unter der wir litten, entschieden wir uns zu dem Hostel zu gehen, dass wir eigentlich für gestern gebucht hatten. Erst schien die Frau an der Rezeption sehr freundlich, verwandelte sie sich aber in eine Furie als Johanna ihr eröffnete, dass wir ihr das Geld für letzte Nacht nicht in bar geben wollten. Als sie uns mit der Polizei drohte, entschieden wir uns dafür zu bezahlen und uns aus dem Staub zu machen bevor die Situation eskalierte. Karla und Sonja liefen ungefähr zu zehn Hostels und verglichen die Preise. Letztendlich entschieden wir uns für das „Villa Del Mar“, das nur 10 $ pro Person forderte und trotzdem WLAN, Duschen, eine offene Küche und genügend Betten zur Verfügung stellte.
Dann kam das Highlight des Tages: Surfen!

Bei einem Verleih bezahlten wir 15$ für ein Softsurfboard und dann ging es ab an den Strand. Nur nach fünf Minuten im Wasser wurden wir schon wieder von einem Sicherheitsmann rausgepfiffen und man erklärte uns, dass der Badestrand weiter weg war. Also wanderten wir dorthin und alle außer Sonja, die sich freiwillig gemeldet hatte auf die Sachen aufzupassen, liefen ins Wasser. Dort zeigte Johanna den anderen auf dem Surfboard ihr Können, doch als sie nach der vierten Welle auftauchte, war das Board gebrochen… Dumm gelaufen. Nach einem gemeinsamen Lachflash kamen wir raus aus dem Wasser und wurden von der nicht so glücklichen Charlie empfangen. Aber der coole Billy aus dem Surfverleih war verständnisvoll und Johanna musste 150$ zahlen als Ersatz für den Schaden.

Auf dem Wanderweg vom Strand trafen wir noch die Expigruppe von Mira und gingen zusammen mit ihnen zum Supermarkt. Für die EGEG/ECEG war es nicht so lustig, weil wir nur Nudeln und Toast, das Billigste vom Billigsten, kauften, während die anderen es sich so richtig gönnten. Anschließend gingen wir zurück zum Hostel, machten Essen und durften abends noch ohne Charlie raus. Wir kauften uns Eis und schlenderten durch die kleinen Straßen, waren aber um neun schon wieder zurück und gingen dann schlafen.

t_charlie21./22. Januar 2017: San José und Quepos
Lass dich Überraschen – Ungeziefer. Wieder einmal begann der Tag für uns mit einer Busfahrt. Doch diesmal dauerte sie nur fünf Stunden. In San José angekommen wurden wir, nach dem Jaron unseren Schlachtruf: „Jaron Maria Leckfeld“ gerufen hatte, von Taxifahrern überfallen, die uns alle fahren wollten. Doch wir wollten Geld sparen und sind somit die 4,1 km zu unserem Hostel gelaufen. Nach ein paarmal fragen und dank Jarons Handy sind wir dann komplett verschwitzt bei dem Hostel angekommen. Schnell wurde alles bei der Rezeption geklärt und wir bekamen ein Achter-Zimmer. Sofort wurden wir von dem ersten Eindringling befallen: Eine Kakerlake. Eigentlich ist die ja ganz harmlos, doch nicht für eine Gruppe aus Deutschland wie unsere. Nachdem wir sie auf dem Boden gesichtet haben und wir alle schnell aufs Bett gesprungen sind, kam sie plötzlich neben Sonja auf dem Bett wieder zum Vorschein.

Durch unsere, naja, etwas lautstarken Reaktionen kam dann schon der Typ von der Rezeption in unser Zimmer. Als er verstand, worum es ging, ist er nur lachend wieder raus gegangen. Anstatt uns vielleicht zu helfen, aber nein wieso denn auch – ist ja bloß eine Kakerlake. Inzwischen wurde die Kakerlake am anderen Ende des Zimmers gesichtet und jetzt verstärkt beobachtet. Karla und Jaron hatten inzwischen Einfangmaterial aus der Küche geholt, doch dann war die Kakerlake schon auf dem Weg in Charlies offenen Rucksack. Natürlich war Jeskos Reaktion zu spät und die Kakerlake verschwand wo auch immer hin. Wir verschwanden dann in die Lobby und testeten erst einmal das WLAN. Nachdem auch dies voll ausgenutzt wurde haben wir uns auf den Weg zur Busstation gemacht, um den Bus für morgen nach Quepos rauszusuchen.

Weiter ging es quer durch San José um eine Kamera für Karla zu kaufen, da sie ihre verloren hatte. Es war gar nicht so leicht und wir wollten gerade aufgeben, als dann doch ein Elektroladen in der Einkaufsstraße erschien. Natürlich wurde die Billigste gekauft. Danach ging es weiter zum Schuhladen, wo Sonja neue Schuhe kaufen wollte. Sie flickt ihre mittlerweile mit einer Nadel und Nähgarn. Leider waren da keine passenden, so dass wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt machten. Wieder einmal wurden Nudelsuppen und drei Liter Saft gekauft. Mit vollen Tüten machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hostel. Ein paar Jugendliche wollten uns ihre Tanzkunst zeigen, sowie ein Clown seine Show, doch wir haben ihnen schnell gezeigt, dass wir nicht sonderlich begeistert waren. Nach unserem nahhaften Abendessen – richtig Nudelsuppe – sind wir dann irgendwann schlafen gegangen. Nächsten Morgen wollten wir dann um 06:00 Uhr Frühstücken, damit wir den Bus um 07:00 Uhr nehmen konnten.

Wir haben auch extra am Vortag mit dem Hotelbesitzer gesprochen, ob wir das inklusive Frühstück früher bekommen können und sie meinten das sei kein Problem. Doch jetzt waren wir in der Küche und da war keine Spur von Essen. Also haben wir noch mal nachgefragt und uns wurde dann nach einer halben Ewigkeit das wohl leckerste und beste Frühstück bisher auf der Expi gemacht. Leider konnten wir das nicht so genießen da wir in zehn Minuten los mussten, um den Bus noch rechtzeitig zu bekommen. Im Bus chillten wir uns wieder in die letzte Reihe und es war uns dabei ziemlich egal, dass wir Sitzplatznummern besaßen.

Der Bus war schön klimatisiert doch lange konnten wir dies auch nicht genießen. Denn in dem Bus waren tausende von Mücken heimisch. Wir waren also die ganze Busfahrt damit beschäftigt die Mücken zu töten. Irgendwann klatschte der ganze Bus nach den Mücken, auch alle anderen Mitfahrer des Busses. Halbzerstochen kamen wir dann in Quepos an und haben auch unser Hostel schnell gefunden. Natürlich sind wir sofort zum Strand gegangen, doch soweit kamen wir nicht. An der Küste, vor der wir standen, konnte man nicht baden und der schöne Strand zum Baden war auf der anderen Seite. Allerdings war dazwischen ein Fluss. Also kamen wir da auch nicht so leicht rüber. Wir sind dann erstmal an der Küste langgegangen bis wir viele kleine Fähren sahen. Für zwei Dollar insgesamt wurden wir rüber gefahren. Sehr Lustig.

Den ganzen weiteren Tag verbrachten wir auf dieser Halbinsel an einem schwarzen Strand. Einige badeten das erste Mal im Pazifik und die anderen genossen einfach das warme Wasser. Den Abend verbrachten wir dann nach einem Abendessen, ja Nudeln mit Tomatensauce, im Hostel. Wir wollten dann noch einen Film gucken, doch nach einer Stunde sind alle eingeschlafen und Karla, die Einzige, die noch wach war, musste dann den Film ausstellen. Eigentlich wollten sich Johanna, Sonja und Karla ein Doppelbett teilen, doch da Johanna und Sonja schon eingeschlafen waren, war kein Platz mehr für Karla. Sie hat sich dann die beiden Sessel zusammen geschoben und dort geschlafen. Im Endeffekt haben alle mehr oder weniger gut geschlafen.

Dominical: 23./24. Januar 2017
Lass dich Überraschen – Wir haben ja doch noch Geld. Nach einer, zumindest für Johanna – sie hatte unabsichtlich vor dem Einschlafen Karla und während der Nacht Sonja aus dem Bett gedrängt – sehr erholsamen Nacht in Quepos, sind wir nach einem so vielfältigen und mal ausgefallenem Frühstück (Toast) mit dem Bus zwei Stunden nach Dominical gefahren. Weit mussten wir dafür nicht Laufen, da die Bushaltestelle schräg gegenüber von unserem Hostel lag.

In Dominical angekommen suchten wir verzweifelt ein Hostel für die nächsten zwei Nächte. Gerüchten zufolge war Dominical ausgebucht. Nachdem uns ein komischer „Surferboy“ ein Hostel empfohlen hatte, sind wir da natürlich sofort hin und haben eingecheckt. Sachen ausgepackt – Surfbretter ausgeliehen und dann ging es sofort in den Pazifik, um zu schwimmen und oder zu surfen. Unser so schönes Hostel lag nämlich direkt am Strand und das gab uns den Vorteil innerhalb von 40 Sekunden aus dem Bett raus, an den Strand, ins Wasser zu gelangen.

Nach ca. drei Stunden baden und surfen und IMMER NOCH zwei GANZEN Surfboards opferten sich Johanna und Sonja dafür, Mittagessen zu machen. Da wir zu dem Zeitpunkt immer noch dachten wir hätten nicht genug Geld um, wie normale Menschen, normales Essen zu essen, gab es Resteessen: Eine Mischung aus unseren einzigen Lebensmitteln der letzten fünf Tage: zwei Packungen Dosensuppe, eine Scheibe Toast und Käse für jeden, und ca. eine Portion Nudeln mit Tomatensauce vom Vorabend für alle. Nach dem dieses erfolgreiche Mahl erfolgreich bei der hungrigen Gruppe angekommen war, hatte Jaron immer noch Hunger. Da wir immer noch gedacht haben, dass wir kein Geld haben musste Jaron somit hungern. ☹ Naja.

Dann surften wir weiter bis es dunkel wurde, brachten die Boards weg, sprayten uns alle  nicht zu wenig (außer Karla, die dann ordentlich zerstochen wurde) mit Nobite ein und gingen mit einem Budget von 10$ für das gleich zu machende Abendbrot und das morgige Frühstück einkaufen. Nachdem wir beschlossen hatten Rührei und Toast für das Abendbrot und das Frühstück zu kaufen, lief Johanna wie ein Huhn im Laden umher um dem Verkäufer zu zeigen, dass sie Eier suchte. Als sie dann auch schließlich die Eier gefunden hatte, ging sie zum Hostel zurück und Sonja und Johanna machten mal wieder freundlicherweise das Abendbrot. So endete auch schließlich dieser sehr erfolgreiche Tag und alle gingen schlafen.

Nach saften zehn Stunden Schlaf begann der Morgen für alle mit Toast. Daraufhin liehen wir wie am Vortag Surfbretter aus und machten uns direkt auf den Weg ins Wasser. An dieser Stelle wollen wir einmal so „by the way“ erwähnen, dass Dominical ein wunderschönes kleines Surfer-Dörfchen ist und wir es dort sehr genossen. Da sich nicht nur unsere Gruppe dazu entschlossen hatte an diesen so „paradiesischen Ort“ zu fahren, trafen wir im Wasser auch ein oder zwei andere Expigruppen, gegen dir wir dann surften.

Um ca. 12 Uhr und nach einer erfolgreichen Abrechnung, in der rauskam, dass wir ja DOCH noch Geld hatten, beschlossen Karla, Sonja und Johanna Mittagessen einzukaufen zu gehen. Sie kauften Hot-Dogs und weil sie trotz der Möglichkeit Surfen zu gehen, sich dazu opferten in der Mittagshitze den so weiten Weg zum Supermarkt anzutreten und dann auch noch für die gesamte Gruppe zu kochen, kauften sie sich vom Expi-Geld jeder ein Eis. Das hatten die sich aber auch wirklich verdient. Nach einem diesmal wirklich leckeren Mittagessen ging die Gruppe wieder surfen und kamen erst nach Sonnenuntergang wieder aus dem Wasser. Es war wirklich schön dort.

Dann sprühten sie sich diesmal alle ordentlich mit Nobite ein und gingen diesmal mit einem Budget von 60$ einkaufen. Im Supermarkt beschlossen wir uns dann für Burger zum Abendessen und kauften dazu noch alles Nötige… Johanna und Sonja kochten wieder für die Gruppe und aufgrund eines kleinen Fehlers gab es schließlich Burger mit Kohl statt Salat. Selbst Nachtisch konnten wir uns leisten und so gab es schließlich auch noch Marshmallows, warm gemacht in einer Backform für die eigentlich nicht mehr hungrige Gruppe. Da dies der letzte Abend war wollte die Gruppe nach diesem Prachtmahl noch einmal runter in die Hostelbar um bei Live Musik die Expis ausklingen zulassen. Dies wurde uns dann auch gestattet, für eine halbe Stunde, doch als dann Charlie selbst runter kam und auch noch eine der anderen Gruppen auf unsere stieß ging es erst richtig los. Wir tanzten und hatten sehr viel Spaß, bis die andere Gruppe davon erzählte, dass sie danach noch in eine andere Bar gingen um diese unsicher zu machen. Da Unsicher-Machen ohne uns aber leider nicht geht, überredeten wir Charlie mitgehen zu dürfen, zu dem sie zustimmte, aber nur in ihrer Begleitung. Während des Abends fanden wir viele neue Freunde, wie z.B. den Dorf-Polizisten der auch gleichzeitig der Barkeeper war und vier australischen Jungs und und und….

Wir spielten noch gegen die andere Gruppe Biliard und gewannen natürlich. Danach gingen wir wieder alle gut gelaunt ins Hostel zurück, wo wir schon freundlich von unseren Kakerlaken-Freunden, die auf Jarons Bett saßen, empfangen wurden. So endete auch dieser Tag erfolgreich und somit auch die Expi, in der wir insgesamt sehr viel Spaß hatten. Morgen war das Ziel vorgegeben und somit nur noch halb Expi. Wir sind so gut- GUHT !

25. Januar 2017: La Gamba
Lass dich Überraschen – Wir leben noch! Für die letzten Mahlzeiten unserer Expi hatten wir uns, sobald die für die letzte Etappe benötigte Geldsumme grob überschlagen war, großzügig mit Lebensmitteln eingedeckt, und aßen so bei unserem letzten gemeinsamen Frühstück Pancakes mit Ahornsirup. Anschließend räumten wir unser Hostel und nahmen den Bus von Dominical zur Bushaltestelle „Kilometer 37“. Auf dem Weg dort hin vergewisserte sich Jesko immer mal wieder mal beim Busfahrer, wann wir denn endlich da seien.

Dort angekommen erschien uns trotz eines recht ansehnlichen übrig gebliebenen Betrag Geldes ein Taxi als zu kostenintensiv, weshalb wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung La Gamba machten – bei jedem in die Richtung unseres Zieles vorbeifahrendem Wagen den Daumen ausstreckend. Halten wollte keiner, jedoch hatten wir das Glück, dass sich dann doch ein Mann dazu bereit erklärte, uns gegen ein geringes Entgelt die restlichen sechs Kilometer zur Tropenstation auf der Ladefläche seines Pickups zu chauffieren, welche wir somit gegen 16:00 Uhr erreichten.
Ziel erreicht, ECEG wiedervereint mit den Anderen.
Sonja, Johanna, Karla, Jesko & Jaron (& Charlie)