Datum: 17. – 25. Januar 2017
Position: Von Panama City nach La Gamba
Etmal: –
Wetter: –
von Immo, Zora, Lara, Leo, Lea & Melanie
17. Januar 2017 (EXPI-Tag 1)
No risk no fun!, was ist das denn für ein Expi-Motto? Bei den Expis ist doch immer alles total durchgeplant, oder zumindest sollte man für Panama City ein Hostel gebucht haben. Naja, bei uns war es anders: wir hatten nirgendwo, auch nicht in Panama City, ein Hostel gebucht oder wenigstens herausgesucht. So viel zu unserem Motto. Als wir dann mit den anderen Expigruppen in den Bus stiegen, hatten wir keinen Plan, wo wir die heutige Nacht verbringen werden! Aber bereits während der Busfahrt merkten wir, dass die bevorstehende Woche für uns sehr lustig werden würde und dass uns diese Zeit hoffentlich lange in Erinnerung bleiben würde. Zum Beispiel ist Lara so nett gewesen und hat sich in der Früh noch in die Kombüse gestellt, um für uns Pfannkuchen zu machen. Sie meinte, sie hätte sie LUFTDICHT VERSCHLOSSEN, aber im Bus bemerkten wir, dass auf den Pfannkuchen eine Ameiseninvasion stattgefungen hatte. Entweder die Ameisen haben sich reingebeamt, oder Lara kann einfach keine Knoten machen 😉 Auf der Fähre über den Kanal machten wir ein Bild, auf dem wir mit uns selbst „EXPI“ schrieben. Wir nahmen uns vor, das ab jetzt an jedem Ort zu machen, an den wir kommen (kleine Information am Rande: die Motivation für dieses Bild ließ nach einem einzigen weiteren Bild in Panama City wieder nach – wir haben jetzt genau zwei Bilder davon ;)).
Nach dieser lustigen, einstündigen Fahrt, stiegen wir bei dem Hostel einer anderen Gruppe mit aus dem Bus aus und liefen no risk no fun einfach mal drauf los! Und siehe da: nach bereits 3 Häusern fanden wir ein Hostel! Und als wäre heute unser Glückstag, hatten sie auch sechs Betten frei! Zwar in verschiedenen Zimmern, aber das macht uns ja nichts – bzw. es ist besser als auf einer Parkbank :). Nachdem wir uns ein bisschen mit dem Hostel vertraut gemacht hatten, gingen wir noch raus, um uns ein bisschen in der Stadt umzuschauen. Dabei sind wir erstmal im Kreis gelaufen auf der Suche nach dem Meer. Mitten drin zwischen all den Wolkenkratzern. Nach ein paar chaotischen no-risk-no-fun-Straßenüberquerungen, waren wir da – um uns herum in einem Halbkreis die wunderschöne Skyline von Panama City. Nach kurzem Staunen konnten wir (wie auch alle anderen Expigruppen) nicht widerstehen mal einen Blick ins Hard Rock Cafe Panama zu werfen, wobei sich auch der ein oder andere (fast alle) auch den Hard-Rock-Pulli gekauft haben. Der ist jetzt quasi der neue High-Seas-Pulli :)! Danach sind wir bis oben hin gefüllt mit neuen Eindrücken zum Hostel gelaufen, wo wir dann versucht haben aus dem ehemaligen Ameisenhaufen eine Pfannkuchensuppe zu kochen. Es war auf jeden Fall ein gigantischer Start in eine noch genialere Expiwoche! (von Immo)
18. Januar 2017 (EXPI-Tag 2)
Nach der ersten Nacht in richtigen Betten, standen wir trotzdem bereits um 7:00 Uhr auf und gönnten uns das Pancake-Frühstück mit Banane. Um 9:00 Uhr sind wir dann los Richtung Bushaltestelle, von der wir nach Albrook fahren mussten, um dann in den Bus nach El Valle de Anton, wo wir die zweite Nacht verbringen wollten, umzusteigen. Netterweise hat uns Daniel, ein Student aus dem Hostel, der zufällig aus dem gleichen Dorf wie Immo kommt und sogar die gleichen Lehrer hatte, begleitet und uns den Weg bis nach Albrook gezeigt. Dort haben wir uns dann von ihm verabschiedet und im Busterminal ein 4$-Ticket für jeden gekauft. Den Bus hatten wir schnell gefunden, die Rucksäcke wurden aufs Dach geworfen und los ging es drei Stunden über Berge und durch Täler bis hin in die Vulkankraterstadt El Valle. Beim „Windmill Hostel“ wurden wir rausgelassen und – Überraschung: Es gab noch ein freies 6er-Zimmer für uns. Während wir Nudeln mit Tomatensauce gekocht haben, kamen – Überraschung: Johanna, Karla, Sonja, Jaron, Jesko und Charlie zu uns ins Hostel und schlafen jetzt gegenüber von uns.
Nach dem Essen sind wir durch den Ort, vorbei an Obstmärkten und kleinen Ständen, und dann eine viertel Stunde lang zu den heißen Quellen gesprintet, weil uns gesagt wurde, dass die nur noch eine halbe Stunde geöffnet haben. Völlig außer Puste sind wir dann dort angekommmen, und – Überraschung: Die Quellen hatten doch noch eine Stunde länger auf. Für 3$ pro Person sind wir rein gekommen und haben von dem Sicherheitsmann erstmal eine Einführung, wie wir was und in welcher Reihenfolge benutzen müssen, bekommen. Es gab zwei verschiedene Schlammarten: Den hellen für gesunde und den dunklen für sensible Haut. Weil der Sicherheitsmann ausdrücklich gesagt hat, dass wir den Schlamm nicht mischen dürfen, haben wir uns alle erstmal für den dunklen entschieden. Nicht sparsam wurden dann das ganze Gesicht und der Hals großzügig mit Schlamm eingekleistert. In dem Becken zum trocknen haben wir dann gewartet, bis der Schlamm schön fest wurde. Nachdem wir den Schlamm abgewaschen hatten und – Überraschung: Mehr oder weniger bessere Haut bekommen haben, haben wir in der heißen Quelle entspannt.
Kurz bevor die Quellen geschlossen haben, wollten wir unbedingt noch den hellen Schlamm ausprobieren. Als Lara gerade dabei war, hellen Schlamm auf die Hand zu machen, kam – Überraschung: Der Sicherheitsmann und meinte, man darf den kostbaren Schlamm (der wie jeder andere, normale Schlamm auch ist), nur einmal benutzen und Lara soll den Schlamm wieder von ihrer Hand abwaschen. Das wollten wir uns aber nicht gefallen lassen und ich meinte: „Lara, nimm du den Schlamm und renne raus, ich nehme deine Sachen!“ Das hat sie dann auch gemacht und vorher nochmal einen dicken Klecks Schlamm auf die Hand geklatscht. Dann sind wir hinters erste Auto ins Gebüsch gegangen und haben uns gegenseitig eine Gesichtshälfte mit dem Schlamm voll geschmiert. So ging es dann nochmal 1,5 Stunden durch den Ort, wobei wir uns alle einmal genau gleichzeitig umdrehen mussten, als der Sicherheitsmann mit dem Auto an uns vorbeigefahren ist, uns Schlamm-Gangster wiedererkannt hat, nochmal zurück gefahren ist und neben uns gehalten hat. Weil wir dann durch unser super Umdrehmanöver mit dem Rücken zu ihm standen, ist er doch weitergefahren. Dann haben wir Essen für die nächsten Tage eingekauft und sind abends wieder im Hostel angekommen. Als erstes haben wir uns den Schlamm vom Gesicht gewaschen, der seine Einwirkzeit von einer viertel Stunde schon lange hinter sich hatte, aber – Überrachung: Die Haut hat sich echt viel besser angefühlt. Dann sind wir in dem coolen Pool mit Massagestrahl und tollen pinken Barbiebällen nochmal eine Stunde schwimmen gewesen. Als Abendessen gab es die übrigen Nudeln mit Tomatensauce vom Mittag, die leider voll nach Pfanne geschmeckt haben, Honigmelone und Zwieback mit Nutella direkt auf dem Küchenboden und – Überrachung: Es war ein voll cooler und lustiger Tag! (von Zora)
19. Januar 2017 (EXPI-Tag 3)
Nellys Beach Bar. Nach der Schlammschlacht am Vortag stellten wir uns den Wecker für 4:00 Uhr morgens, um den Bus um 4:45 Uhr zur Umsteigestation zu nehmen. Gerade als wir aus dem Hostel rausgegangen waren, fuhr unser Bus vorbei. Wie nicht anders zu erwarten, war ein morgendlicher Spurt unvermeidbar. Pünktlich um 4:45 Uhr standen wir dann am Ortseingang zu El Valle und warteten auf den nächsten Bus nach Santiago, der knapp eine dreiviertel Stunde danach kam und von der anderen Expi-Gruppe, die gerade mit dem Bus um 5:30 Uhr vom gleichen Hostel mit einem Bus später, besetzt wurde. Aus koordinatorischen Fehlern unsererseits verpassten wir den Bus und mussten eine weitere Stunde auf den Bus warten. Inzwischen war es auch schon hell geworden und als dann endlich der Bus um 7:00 Uhr kam, schliefen wir sofort auf den bequemen Sitzen ein (und verschliefen fast unseren Ausstieg in Santiago), wo wir dann in einen kleinen Bus nach Las Lajas umstiegen und dann zu den bisherigen 2 Stunden noch mal 4 Sunden fuhren. Also waren wir heute insgesamt etwa 6 Stunden unterwegs, bis wir dann noch einmal 20 Minuten zum Strand von Las Lajas fuhren. Las Lajas ist wunderschön. Es hat zwar nur einige Häuser, dafür aber einen wunderschönen weiten Sandstrand, an dem nur einige Einheimische schwimmen gehen und eine Menge Palmen vor dem türkisblauen Wasser stehen.
Als wir dort ankamen – natürlich ohne vorher ein Hostel gebucht zu haben (no risc no fun), gingen wir zu aller erst auf Empfehlung einer anderen Expi-Gruppe von vor zwei Jahren, zu Nellys Beach Bar, wo wir dann auch gleich, ohne sie uns vorher noch genauer angeschaut zu haben, eine Cabana buchten. Wie sich herausstellte war dies ein großer Fehler. Die Cabana sah aus, als wäre sie seit dem ersten Besucher nicht mehr geputzt worden. Die kleine Hütte bestand aus drei kleinen Räumen. Unten standen zwei sehr verstaubte Betten, ein sehr ekelhaftes Bad, in dessen Klo eine schwer zu identifizierende braun-gelbe Masse schwamm. Im Obergeschoss standen zwei weitere verstaubte Betten und um das Bild vollkommen zu machen, lag eine tote Kakerlake darauf. Darüber schwebte ein alter, verrosteter Ventilator, der aussah, als ob er bei der leichtesten Berührung herunterfallen könnte und, als wir ihn anschalteten, bedenklich schwankte und knarzte. Anscheinend als Ersatz dafür stand ein kleiner tragbarer Ventilator auf dem Boden, der, als er anfing sich zu drehen, uns in eine Wolke aus Staub hüllte. Der Balkon bestand aus einigen knarzenden Holzplatten und einem Geländer, welches, als wir uns dagegen lehnten, fast herunterkrachte. Die Wände der Cabana sahen auch nicht viel besser aus. Sie schimmelten fast überall und blätterten ab. Die Entscheidung in Hängematten draußen am Strand zu schlafen, statt drinnen in dem vermoderten stickigen Raum, fiel uns dementsprechend sehr leicht. Melanie entschied sich tapfer drinnen zu schlafen, sogar noch dann als Zora sich auf die Klobrille setzte und eine Kakerlake darunter hervorkroch.
Da wir schon um 11:00 Uhr angekommen waren, hatten wir noch jede Menge Zeit uns an den Strand zu setzen, zu bräunen, schwimmen zu gehen und den Ort zu erkunden. Das Baden war auch ein Erlebnis. Immo, Leo, Zora und ich standen etwa im brusthohen Wasser, als wir eine Bewegung vor uns im Wasser bemerkten, die rasend schnell auf uns zu kam. Wir vier gingen natürlich vom schlimmsten aus und hielten es für einen Hai. Aber als es sehr knapp vor uns abdrehte, sahen wir, dass es ein etwa halber Meter großer Rochen war, der sich wohl verirrt hatte. Nach diesem Erlebnis hatten wir erst einmal genug vom Wasser und schauten uns nach anderen Hostels um, in die wir am nächsten Tag umziehen könnten. Wir hatten Glück. Als wir ein ziemlich geiles Hostel gefunden hatten (Johnnys Fiesta) fuhr zu unserem doppelten Glück ein Obstwagen vorbei, der uns eine sehr leckere, süße Wassermelone verkaufte. Am Abend erlebten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und eine sehr lustige Nacht zu viert auf einer Liege. (von Lara)
20. Januar 2017 (EXPI-Tag 4)
Früh am nächsten Morgen zogen wir ins Hostel “Jonnys Fiesta” um. Nichts hielt uns mehr in der heruntergekommenen Unterkunft, zumal wir bereits für die Zubereitung unseres Frühstücks die Küche nutzen durften. Das Hostel war alles andere als luxuriös und gerade erst im Aufbau, dafür aber mit sehr viel Charme, Ruhe und Gelassenheit. Der Besitzer (ein US-Amerikaner) hatte das Grundstück mit der heruntergekommenen Bar erst vor wenigen Wochen gekauft, mit viel Arbeit hergerichtet und erst vor einer Woche eröffnet. Wir waren also mit die ersten Gäste – welch eine Ehre. Unterstützung beim Aufbau erhielt der US-Amerikaner von einem Deutschen, der einige Zeit durch Mittelamerika reist, sowie einer weiteren Deutschen, die seit fast zwei Jahren Work and Travel macht. Und als wäre das nicht genug der deutschen Kultur, trudelten gegen Nachmittag zwei Mädels aus Süddeutschland ein, die wie wir und die andere Expi-Gruppe, hier nächtigen wollten. Lediglich ein Franzose verirrte sich noch in dieses Hostel. Nachdem wir bereits in Panama Daniel kennengelernt hatten, fragte ich mich wirklich, wofür ich Spanisch lernen sollte. Bisher war alles mit Englisch, Deutsch und Händen und Füßen möglich gewesen. Auch in Dominical traf ich später noch viele Deutsche und fast alle im Ort konnten Englisch. Dies ist aber wohl nur in Küstenregionen der Fall; weiter im Landesinneren soll sich dies noch gewaltig ändern. In bin gespannt auf die Zeit in Longo Mai, denn auch in der Tropenstation La Gamba werden wir von Österreichern betreut.
Die entspannte Atmosphäre in Jonnys Fiesta wurde nur noch vom langersehnten Surfen getopt. Die Wellen waren für Anfänger geradezu ideal und so wurde sich ein Brett geliehen, im Wechsel geübt und am Ende des Tages standen alle mehr oder weniger gut auf dem Bord. Die Wellen in Dominical konnten kommen. Die zuvor aufgehängten Hängematten stellten das erste mal von noch weiteren vier folgenden Nächten unsere Schlafstätte dar. Es war neben einem Zimmer mit sechs Betten und den aufgestellten Zelten, die günstigste Schlafmöglichkeit. Hängematten sind nicht die komfortabelste Schlafstätte, aber auch nicht die schlechteste. Man gewöhnt sich daran. Und wären da nicht die Moskitos, weshalb viele von uns ein integriertes Moskitonetz an der Hängematte haben, was den Ein- und Ausstieg etwas erschwert, wäre es eine wirklich gute Bettvariante. Viel weniger Platz als die Kojen an Bord der Jonny hat man hier auch nicht und das Wiegen der Hängematte hat etwas Beruhigendes. Das Wiegen unterm Sternenzelt und die Hintergrundmusik erklingend aus der Bar begleiteten mich nach einem schönen Strandtag in den Schlaf. Unterm Strich ein Tag mit aúsnahmsweise wenig risk und dennoch viel fun. (von Melanie)
21. Januar 2017 (EXPI-Tag 5)
Der Tag war lang und sehr heiß. Wir machten uns heute auf den Weg nach Costa Rica, unser großes Ziel. Wir standen um 7 Uhr auf, um früh los zu kommen. Leider haben uns die Hostelbesitzer da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie feierten gestern bis früh in den nächsten Morgen hinein und sind erst um kurz vor 9 Uhr aufgestanden. Ihr fragt euch sicher, warum wir auf die warten, wenn wir alles schon bezahlt hatten. Die Antwort ist ganz einfach: Unser Hostel lag direkt am Strand, weit ab der busbefahrenen Straßen. Also benötigten wir ein Taxi, das uns dort hin brachte. Dies konnten wir aber nicht selbstständig rufen, da wir kein Netz hatten. Daher waren wir auf den Telefonservice es Hostelbesitzers angewiesen. Die Taxifahrt kostete uns bereits 10$. Angekommen an unserer Bushaltestelle, sind wir noch schnell einkaufen gegangen für die nächsten drei Tage und ließen dort weitere 25$. Nach einer halben Stunde kam dann endlich unser Bus nach David, der uns zum Glück nur 36$ für uns alle kostete. In David sind wir dann in einen Bus umgestiegen, der zur Grenze fuhr. Es war echt ein tolles Gefühl schon bis zur Grenze alles geschafft zu haben und unserem Ziel schon etwas näher zu sein. Man muss sich den Grenzübergang so vorstellen: Zehntausend Busse und ein riesiges Blechhaus, in deren Mitte Leute sitzen, um Stempel zum aus- und einchecken zu verteilen. Es war sehr chaotisch dort, doch ein Polizist sagte uns, wohin wir mussten. Ein Grenzhaus gehört zu Panama und eines zu Costa Rica. Das ist zwar ganz normal, aber dass diese so weit auseinander lagen, war mir nicht bewusst.. Um von einem Haus zum anderen zu kommen, mussten wir noch einmal fast einen halben Kilometer laufen und der Tag war echt so heiß – 40°C. Als wir uns dann den Stempel von Costa Rica geholt hatten, erfuhren wir, dass unser Bus erst in 3 Stunden kommen sollte. Was macht man so lange an einer Grenze? Wir dachten uns: Nutzen wir die Zeit und kaufen noch Gemüse für unsere Wraps, die es morgen geben sollte.
Danach fingen wir an noch ein bisschen Schuhplattler zu lernen, denn zum Kulturfest in Longo Mai soll jede Expi-Gruppe einen kleinen Programmpunkt vortragen. Wir haben uns entschlossen etwas Kulturelles aus Süddeutschland zu präsentieren, weil wir alle aus Bayern oder Baden-Württemberg kamen, außer Melanie und Leo, aber sie hatten genauso Spaß daran wie wir. Nach drei Stunden ging es vier Stunden in Richtung Ziel Dominical. Unser Busfahrer machte aber noch eine 20-Minuten-Pause, in der jeder sich etwas warmes kaufen konnte. Immo und ich haben sofort zugeschlagen. Lara zog am Ende auch noch nach. Da waren die 20 Minuten allerdings schon fast vorbei und sie fing an gegen die Zeit zu essen. Sie schaffte es leider nicht ganz. Voller Frust und Wut nahm sie, was irgendwie ging, mit in den Bus. Das dabei das Besteck mit den Bus wanderte (Da würde ich mal sagen Bad Girl ;)), war ein netter Nebeneffekt, denn dieses sollte uns noch gute Dienste leisten. Um 21 Uhr hatten wir es dann endlich bis nach in Dominical geschafft. Wir stellten unser Thema no Risk no Fun hart auf die Probe. Denn zu so später Stunde in Dominical zu stehen ohne ein Hostel gebucht oder reserviert zu haben und das zu einer Zeit, wenn gerade ein Surf-Wettkampf stattfindet, und darauf zu hoffen ein Hostel zu finden, ist mehr als riskant. Doch wir sind ein gutes Team. Wir haben kein wirkliches Hostel gefunden, doch die Polizisten, die wir ansprachen, fanden uns so nett und halfen uns. Um 21:30 Uhr hatten wir dann Hängemattenplätze auf einem Campingplatz, der einer Bar gehörte. Der Preis mit 6 Dollar pro Person war auch ganz okay. Nach 20 Minuten Aufbau unserer Hängematten sind wir einfach nur ins Bett gefallen. Aber mit einem Lächeln im Gesicht, weil wir es als Team mal wieder geschafft hatten. Lara und ich haben uns eine Hängematte geteilt, weil Laras Hängematte, die sie außen an ihrem Rucksack befestigt hatte, irgendwo beim Bustransport auf der Strecke geblieben war. (von Lea)
22. Januar 2017 (EXPI-Tag 6)
Nach unserer „No-risk-no fun-Nacht“ in den Hängematten, bei der wir trotz einer Temperatur von 26°C nachts beinahe erfrohren wären, wurden wir heute um kurz vor 6:00 Uhr durch die Sonnenstrahlen und durch einen Leguan geweckt. Dieser kletterte den Baumhinauf, an dem unsere Hängematten befestigt waren. Während die anderen Expigruppen davon erzählen, wie sie Faultiere, Affen oder Papageien gesehen haben, können wir wenigsten behaupten, dass auf unserem Campingplatz mehr Leguane, als Besucher waren! Wir sind dann gleich aufgestanden, um uns ein bisschen aufzuwärmen und sind dann gleich los, um ein Hostel zu suchen. Aber die Situation war, welch ein Wunder, um 6 Uhr morgens genau die gleiche wie gestern Nacht – alle Hostels voll! Aber bei unserer Suche hat uns der Weg zu einem Obstmarkt geführt, bei dem wir uns als zusätzliches Frühstück eine Wassermelone geleistet haben. Nach diesem besonders guten Frühstück haben wir unsere Sachen beim netten Polizisten abgeholt und sind mit unserem gesamten Gepäck an den Strand gegangen, um der Meisterschaft, wegen der übrigens auch alle Hostels ausgebucht waren, zuzuschauen.Nachdem wir die Profisurfer ein bisschen bewundert hatten, haben wir uns entschieden mit unseren gemieteten Surfbrettern in sicherer Entfernung zur Meisterschaft ins Wasser zu gehen, um den Surfern nicht die Show zu stehlen… okay, oder um uns nicht zu blamieren;)! (von Immo)
23. Januar 2017 (EXPI-Tag 7)
Nachdem wir heute nach einer relativ kurzen und kalten Nacht in unserem Hängemattenlager auf dem Campingplatz unterm Zitronenbaum aufgewacht waren, haben wir erst einmal in unserer super, tollen, mega, Multifunktionspfanne, die wir am Vortag für 10$ gekauft hatten, Porridge gemacht. Dafür sind wir alle in andere Richtungen des Campingplatzes ausgeströmt, um Holz zu sammeln, damit wir auf altmodische Weise mit Grillrost vom Campingplatz, der „Küche“ hier, Feuer machen konnten. Blitzschnell hatten wir ein Feuer und der Porridge war schnell fertig. Weil wir außer einem Taschenmesser, 5 Plastikmessern, die wir aus Johnnys Fiestas mitgenommen haben, und natürlich unserer tollen Pfanne nichts hatten, wurde der Porridge direkt aus der Pfanne serviert. Gut gestärkt ging es dann schon um 8 Uhr zum Surfboardverleih und wir haben wieder abwechselnd, immer zu zweit, gesurft. Wir wurden immer besser und es hat echt viel Spaß gemacht. Dann sind Immo, Lea und ich noch schnell fürs Mittagessen einkaufen gegangen. Im Supermarkt waren wir dann viel länger als geplant und saßen 2 Stunden auf dem Boden und haben Expigeld-Kassensturz gemacht: Alles gezählt, im Taschenrechner zusammengezählt, nochmal das Restgeld gezählt, die Ausgaben zusammen gerechnet und sind dann nach Ewigkeiten zu dem Schluss gekommen, dass und wirklich 150$ fehlen. Mit dem restlichen Geld haben wir dann im Sparmodus 2kg Reis für 2$ gekauft, der dann zusammen mit Tomatensauce, Oliven, Mais und Oregano in der Pfanne auf dem Feuer gekocht und mit den Plastiklöffeln aus der Pfanne gegessen wurde. Endlich mal wieder schmackhafteres Essen, als die Tage davor (Toast, Tütennudelsuppen und Nudeln). Nach dem Essen sind wir ein bisschen durch den Surferort gelaufen und haben viel Geld bei den kleinen Ständen am Strand gelassen, während wir häufig der Expi von Hannah begegnet sind. Wir waren heute dann doch noch spendabel und haben uns jedem ein Eis gegönnt, aus dem Supermarkt, wo wir mittlerweile Stammgäste sind und heute Mittag schon zwei Stunden verbracht hatten. Nach dem Abendessen haben wir den Tag dann noch mit leckeren, frischen Smoothies ausklingen lassen, bevor wir in unseren Hängematten schlafen gegangen sind.
24. Januar 2017 (EXPI-Tag 8)
Unser letzter kompletter Tag. Ein weiterer Tag hier im wunderschönen Dominical – unser letzter. Zum Frühstück gab es mal wieder selbstgemachten Porridge mit Zimt über unserem effektiven Lagerfeuer in unserer rußigen 10$-Pfanne und es schmeckte mal wieder richtig lecker. Wie an den Tagen davor auch, ging ich wieder surfen und die anderen kamen auch nach und nach. Leider waren die Wellen nicht soo gut und nach einer ganzen Menge Stürzen, die manchmal sehr spektakulär aussahen, musste Lea leider eine Pause machen, weil sie einen Krampf in ihren Zehen hatte. Zum Mittagessen brauchten wir unsere Nudeln, den Knoblauch und Olivenöl auf und zauberten uns ein leckeres Gericht wieder über dem Lagerfeuer. Da wir noch einiges an Geld übrig hatten, kauften wir uns davon ganz viel Süßes, bestellten uns eine richtig leckere Pizza und rösteten unsere Marshmallows über einem Lagerfeuer am Strand. Die Stimmung war richtig gut an dem Abend und wir gingen danach noch zu der Rock-Night, zu der wir eingeladen wurden und wir trafen da auch noch die Expi-Gruppe von Sonja usw… Danach gingen wir noch zur Reggae-Night in einem anderen Hostel, in dem wir in einem spannenden Billiard Duell gegen die andere Expi-Gruppe leider den Kürzeren zogen. Eigentlich wollten wir den Bus am nächsten Tag um 8:00 Uhr in der Früh nehmen, doch das erschien uns allen zu früh und wir nahmen lieber in Kauf zu spät zu kommen als um 7:00 Uhr aufstehen zu müssen. Aber das wird euch im nächsten Bericht genauer geschildert. Jedenfalls verbrachte ich wieder eine sehr unruhige Nacht auf einer leeren Luftmatratze auf dem Boden, weil Lea mich mal wieder aus ihrer Hängematte geschmissen hatte. Zum Schluss kann man sagen, dass wir eine echt toll zusammengewürfelte Gruppe waren, die richtig viel Spaß hatte und richtig viele Erlebnisse gesammelt hat. (von Lara)
25. Januar 2017, (EXPI-Tag 9)
Alles Schöne hat ein Ende, so auch diese Expi. Wir hatten eine wunderbare Zeit, an die wir uns noch hoffentlich lange erinnern werden. Der Morgen vor der Abreise ist immer hektisch. Alle sind am Packen und schieben Panik, weil sie denken, dass sie irgendwas vergessen haben. Es war 6 Uhr morgens, mittlerweile normale Aufstehzeit, als wir vollbeladen zur Bushaltestelle watschelten. Schnell noch Proviant gekauft, von all den gewonnenen Freunden verabschiedet und rein in den Bus. Die Fahrt hat sich wie ewig angefühlt und ich glaube, dass ich im Namen aller spreche, wenn ich sage, dass diese Busse einfach viel zu kalt sind. Ohne Pulli könnte man da glatt erfrieren. Die meisten haben geschlafen und wurden nur geweckt, wenn es was zum Futtern gab. Die letzte Stunde der Busfahrt war aber volle Konzentration angesagt, denn wir wussten nicht, wo wir aussteigen sollten. So machten wir den Fehler zu früh auszusteigen. Kein Problem dachten wir uns: wir trampen. Daumen raus, hinsetzen und warten und warten und noch mehr warten. Wir lagen alle müde am Boden, von der Sonne gebraten, während Lea ihren Daumen raushielt, um den Menschen zu signalisieren, dass sie uns bitte nach La Gamba bringen sollen. Doch die meisten lachten nur. Ich weiß nicht warum, aber wir wurden so oft ausgelacht. Für Stunden hielt niemand an und die Hoffnung fing an zu sterben. Wir hatten alle nicht mehr wirklich Lust und nahmen das nächst beste Taxi. Wir zahlten insgesamt 30 Dollar für die Fahrt. Sie war sehr entspannt. Es wurde nur über die Zeit geredet, die wir verbracht haben. Melanies Rucksack fiel 3 oder 4 mal fast vom Dach, was uns immer wieder gezwungen hat anzuhalten und das Seil erneut zu fixieren. Die Letzen 10 Minuten der Fahrt waren mit Spannung gefüllt die anderen wieder zu sehen. Wir waren die Letzen und so warteten alle auf uns. Es war wirklich krass die Leute wiederzusehen, die man die Woche nicht gesehen hatte und sich von der Gemeinsamkeit der Exp-Gruppe zu entfernen. Doch die Expis haben uns alle zusammen geschweißt. Ich meine, wer nur mit einer Pfanne überm Feuer kocht, verträgt sich halt gut mit anderen. Alles in einem eine wunderbare Zeit, die mich sehr gefreut hat. (von Leo)
Nachträge. Unsere Expi-Gruppe ist die Nummer EINS. Wir waren ein super Team und haben alles zusammen gemeistert. Nie Streit und ganz viel Spaß. Es gab immer wieder lustige Situation, die man nie vergessen wird z.B.:
Zora: Wir brauchen was Vegetarisches zum Essen!
Wir: Was warum das den?
Zora: Ich bin nämlich Vegetarier.
Wir: Was? Seit wann das denn?
Zora: Seitdem ich 6 bin.
Wir: Und warum das?
Zora: Weil ich heraus gefunden habe, dass Schnitzel Schwein ist.
So ein Gespräch gab es dreimal am Tag und jedes Mal mit solch einer Ironie, sodass wir am Ende alle einfach nur gelacht haben. Zora hat sich in Las Lajas auf die Klobrille gesetzt und als sie aufstand kam eine Kakalake raus. Da wollten wir dann auch nicht mehr so gerne schlafen.
Noch ein Insider: Jedes mal, wenn wir Leo irgendwas gegeben haben oder wir unsere Sachen packen mussten, kam immer die Frage: „Hast du alles?“ und „Pass gut darauf auf oder gib es uns.“ Ihr fragt euch sicher, warum wir das immer sagten. Naja, er hat oft Sachen fast liegen gelassen :). Was noch einfach lustig war: Jeden Tag haben wir echt gespart, aber die letzten drei Tage haben wir immer ein Eis für jeden gekauft und 5 Minuten später haben wir uns angeschaut, gelacht und sind sofort wieder in den Laden rein und haben das zweite Eis gekauft. An den vorherigen Tagen hatten wir versucht, so viel zu sparen, dass wir uns teilweise von nur 3 Scheiben Tost ernährt haben. Als wir in Dominikal waren, habe ich mir am dritten Tag einen Sonnenbrand am Po geholt und Lara musste auf meiner Luftmatratze schlafen. Am nächsten Morgen habe ich über unseren Gruppenchat Immo gefragt, ob er wach ist, obwohl ich mich nur hätte umdrehen müssen, um dies zu sehen. Lara schrieb daraufhin: Leute, heute ist keine Luft mehr in der Luftmatratze. Das war einfach so lustig, weil sie, aus Faulheit die Matratze richtig hinzulgen, auf einem Abhang geschlafen hatet. Aber Leo hatte in der Nacht, als wir in Dominikal angekommen waren, auch Probleme seine Hängematte aufzuhängen, denn er ist zwei mal runter gekracht. Man hat nichts gesehen. Nur ein Plums und weg war er:).
An einem anderen Tag haben wir mit einer anderen Expi ein Wettrennen um ein Zimmer im Hostel gemacht, was dann im Endeffekt niemand bekommen hat. Die Expi war einfach eine super Erfahrung und man konnte so viel mitnehmen. Der Spaß hat uns immer begleitet und wir haben alles geregelt, obwohl wir nie einen Plan hatten wohin wir am nächsten Tag fahren sollten und wo wir schlafen würden. (von Lea)