Der Pico

Datum: 17. April 2017 (Tag 192)
Position: Horta, Azoren
Etmal: 168 nm
Wetter: Luft 18°C, 1013 hPa, sonnig
von Zora

zoraFür alle, die Lust hatten auf den höchsten Berg Portugals, den Pico mit 2.351m, einen Vulkan (der jederzeit ausbrechen kann.. uuuuuaaahhhhh…) hochzusteigen, hieß es heute morgen um 05:45 Uhr aufstehen. Es gab schnell Frühstück und es wurden fleißig Lunchpakete geschmiert. Lara, Tatsumi und ich hatten heute Backschaft, aber weil wir den Abwasch nicht in der kurzen Zeit geschafft hätten, mussten das leider die an Bord Gebliebenen für uns machen, dafür durften sie aber länger schlafen, ist doch auch was schönes…

Wir, das waren 18 mas o menos motivierte Schüler, Mira, Michi, Manuel und Steffen, unser Arzt, haben uns dann um kurz vor 7:00 Uhr auf den Weg zur Fähre gemacht, die uns rüber nach Madalena, einer anderen Insel, gebracht hat. Dort angekommen haben unsere 3 Guides, die uns auf der Tour begleiten wollten (der Trend hier für Männer lautet hautenge Leggins), weil man den Berg ohne sie nicht hoch wandern darf, uns mit kleinen Bussen bei der Fähre abgeholt und uns bis zur Bergstation gefahren. Dort wurden wir alle erstmal mit einem GPS-Gerät ausgestattet, für den Notfall. Weil es hier nur 6°C hatte, haben wir noch schnell mehrere Lagen Kleidung angezogen und schon ging es ratzfatz los auf den Berg. Der Weg war echt steil und steinig. In 2 Gruppen aufgeteilt ging es relativ flott und mit wenigen Pausen den Berg hoch. Sobald die Sonne kam, war es voll schön warm und viele Lagen Kleidung sind im Rucksack verschwunden. Der Weg war echt anstrengend, und irgendwann hatte ich echt genug. Gut, dass es die Holzpfähle gab, die in gleichem Abstand den Weg markiert haben. 43…44 …45…46…47… Endlich, nach dem 47. Pfahl sollte man eigentlich am Gipfel sein. Zu unsere Überraschung tauchte dann aber ein neuer Berg um die Ecke auf, der erst so richtig steil war. TOP! Wir waren erst beim Krater des Vulkans angekommen, und mussten nochmal viele Höhenmeter höher.

Die Aussicht war aber richtig geil, weil der ganze Krater voll Schnee war, ja, richtig voll Schnee, ganz viel toller Schnee, und wir mitten drin. Für alle, die noch bis ganz auf den Gipfel wollten, ging es quer durch den Krater durch den Schnee. Vor der steilen Spitze haben wir die Rucksäcke abgestellt und sind dann den restlichen Berg, der fast senkrecht hoch ging, auf allen Vieren hochgeklettert, und wegen dem ganzen Schnee ist immer mal wieder jemand gerutscht. Als erste Gruppe waren wir dann schon nach knapp 3 Stunden oben auf dem Berg und die Aussicht war richtig schön. Auf der einen Seite hat man den ganzen schneebedeckten Krater gesehen und bis ins Tal ans Meer, auf der anderen Seite den weiten Atlantik und mehrere Inseln. Es hat sich echt gelohnt und fast alle haben es bis nach ganz oben geschafft. Oben gab es dann erstmal die unterschiedlichsten Aktionen: Niko hat seine mündliche Englischprüfung mit Michi auf dem Gipfel gemacht, andere wollten unbedingt vom höchsten Punkt Portugals pinkeln oder haben sich in Boxershorts an den heißen Steinen aufgewärmt. Okayyy. TOP! Wir haben dann noch ganz viele Fotos gemach: T-T-T-TOURIIII, bevor es das steile Stück bis zum großen Schneefeld wieder auf allen Vieren runter gerutscht ging. Im Krater haben wir dann eine Pause mit Schneeballschlachten und Schneemännern gemacht.

Danach ging es blitzschnell den Berg wieder runter, wobei das genauso anstrengend war, wie auf den Berg hochzusteigen, weil man wegen dem Schnee und den steilen Felsen überall abgerutscht ist. Um 16:00 Uhr waren wir dann wieder bei den Bussen und sind zurück zur Fähre gefahren, vorher waren wir aber alle noch ein Eis essen (denn: jeder Gang macht schlank). Die letzte Fähre um 18:00 Uhr haben wir zurück nach Faial genommen und waren um 20:00 Uhr auf dem Schiff und es gab noch schnell Abendessen. Dank vieler fleißiger Helfer bei unserer Backschaft war die Kombüse blitzschnell blitz blank sauber, deswegen durften wir noch bis 21:30 Uhr an Land. Der Tag hat allen ganz viel Spaß gemacht und die anderen an Bord mussten in der Zeit D(r)ecksarbeiten machen…

Liebe Grüße an meine Familie, ich habe euch lieb und freue mich auf euch im Mai.
Zora

P.S.: Mama, Papa, ich hab Bock auf ’ne Alpentour… Tessa

Kaltes WLAN mit drei Balken

Datum: 23. März 2017 (Tag 167)
Position: Bermuda
Etmal: 83,2 sm
Wetter: Luft 18°C, 1016 hPa
von Zora

zoraBrrrrrrrrr. Klapper klapper. Heute war eine richtig kalte Nacht (vor allem im Pumakäfig), in der fast alle gefroren haben, was aber gar nicht sooo schlimm ist, immerhin regt das die Fettverbrennung an, was auf jeden Fall NICHT schadet (vielleicht werden Legginsjogginghosen dadurch endlich wieder zu Jogginghosen und enge Jeans wieder zu lockeren Boyfriendhosen). Um 7:00 Uhr wurden alle geweckt und es gab Frühstück. Weil wir so blitzschnell auf dem Weg hierher waren, und deswegen 4 Tage früher als geplant auf Bermuda angekommen sind, hatte meine Unterrichtsgruppe heute leider noch den planmäßigen Unterricht. In der Zeit haben die anderen das Deck blitzblank geschrubbt und andere D(r)ecksarbeiten gemacht oder den Supermarkt leergekauft. Der Unterricht war entspannt, so wie immer und weil es uns hier so kalt wie bei der Abfahrt in Hamburg vorkommt, geht man einfach mit Mütze, Schal, Onepiece und Schlafsack zum Unterricht.

Nach dem Mittagessen hatten wir kurz Zeit, um endlich einmal an Land zu kommen. Der Ort ist toll und die pinkfarbenen Häuser sind auch toll. Me gusta. TOP. Kriegt nen Pluspunkt und ein Like auf Facebook… Auf dem Platz im Ort, ach… wie heißt der nochmal??? Naja, egal, alles was man nicht weiss ist UNNÖTIG!!! Dort, also auf dem Platz, gibt es jedenfalls tolles WLAN, mit drei Balken, ja, richtig, drei Balken für jeden Sonja, nicht einen pro Person. Aber naja, kannst du ja nichts für, weil alles, was man nicht weiss, ist ja unnötig (und so etwas wird einem auf der Franzackenschule halt nicht beigebracht, schon klar). Neee Spaß. Nach der kurzen Siesta, in der viele erstmal Milkaschokiiii und Haribos mit Eis verdrückt haben, gingen Unterricht und D(r)ecksarbeiten bis 18 Uhr weiter. Nach dem Essen durften wir nochmal an Land und weil es abends so kalt war (13° C), sind viele einfach mit Ölzeug durch den Ort gezogen. Weil um diese Zeit nicht mehr viel los war, und alle Läden schon geschlossen waren, waren wir kurz beim WLAN.

Weil unsere Finger aber wirklich schon komplett abgefroren waren, ja, auf Bermuda, man glaubt es kaum, sind Karla, Hannah und ich bald schon wieder blitzschnell zur Johnny zurückgesprintet und mussten uns erst einmal einem Alkoholtest unterziehen. Jetzt sitzen wir zusammen in der Messe, wärmen uns mit Lillifeetee auf und in einer Stunde beginnt die Hafenwache. Das war’s eigentlich schon. Tschüss und bis bald
Zora

P.S.: Ich grüße die beste Familie der Welt und freue mich, euch im Mai wiederzusehen. Ich hab euch ganz doll lieb, Zora <3
P.P.S.: Grüße an Livilou von Sonjaaaa