Ey…neeee…

Datum: 22. April 2017 (Tag 197)
Position: 46° 30,5′ N, 025° 08,5′ W
Etmal: 142 nm
Wetter: Luft 15°C, 1018 hPa, sonnig, Wind ENE, 2 Bft.
von Leo

leoDie Wachen sind arschkalt. Ich trage all meine Kleidung, trotzdem friere ich am Steuer. Keiner hat mehr Lust darauf die Wassertemperatur zu messen. Jedes mal wird die Hand nass und der kalte Wind friert sie dir ab! Es macht kaum Spaß mehr immer um 4 Uhr morgens aufzustehen, um straff in Uniform (hiermit ist unser Ölzeug gemeint) für 4 Stunden im kalten Wind zu stehen. Und dann, endlich, wenn die Wache vorbei ist, freut man sich darauf schlafen zu gehen, aber alles was einen erwartet, sind weitere kalte Stunde im Bett „oder schlimmstenfalls ein weiteres Allhands“ (Sonja). Naja, genießen wir die letzte Zeit an Board, denn danach werden wir wieder im Luxus ertrinken und uns bleiben nur noch die Erinnerungen. Ich meine…… 14 TAGE MANN, ALTER, WAS LOS DA. Eyyyyy, neeeee, geht mir zu schnell. Aber ohne zu lügen, freue ich mich enorm auf Zuhause. Ich werde zwar alle vermissen und so aber…. mal wieder einen Privatkühlschrank auszurauben und seine Eltern in den Arm zu nehmen, das fehlt mir.
Leo

P.S.: Hab euch alle lieb!
P.P.S.: Amira wünscht Arend alles Gute zum Geburtstag

Alles viel zu kurz….

Datum: 11. März 2017 (Tag 155)
Position: 21° 29,61′ N, 081° 38,7′ W
Etmal: 99 sm
Wetter: Luft 26°C, 1012 hPa, bewölkt/sonnig, Wind N, 3 Bft.
von Leo

leoKuba war eine echt geile Zeit. Genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Alte schöne Autos, jede Wand bemalt, überall werden Fidel Castro und Che zelebriert. Ich weiß, ich habe schon darüber geschrieben, wie schnell die Zeit vergeht, aber ich komme einfach nicht darauf klar. Ich meine, es kommt mir so vor, als ob wir gerade auf Kuba eingelaufen sind, als wir schon wieder wegfuhren. Natürlich hat man Freunde gefunden und Erfahrungen gesammelt, aber diese Erinnerungen ignoriert man völlig, wenn man sieht, wie man die Insel verlässt. Und so geht es mir nicht nur mit Kuba. So ziemlich alle Stops, die wir gemacht haben, kommen einem einfach viel zu kurz vor.

Wie dem auch sei, wie war mein Tag? Naja, heute ist eigentlich nichts nennenswertes passiert. Kein Wind, wir fahren mit Maschine. Heute war Großreinschiff, leider. Daran könnte es liegen. Die ewige Routine lässt einen die Zeit vergessen.  Naja, zum Schluss noch ein Gedicht:

Bald wieder Zuhause sein,
nach vielen hundert Tagen.
Die Welt ist doch gar nicht so klein,
wie viele Menschen sagen.

Viele Länder, Kontinente
habe ich bereist
auf Johnny, der Gummiente,
mit erhobenem Geist.

5 Monate bin ich aufm Meer.
Langsam wird’s genug.
Die Arme, Beine werden schwer.
Erheben wir den Krug.

Die Zeit geht bald zu Ende,
genau so mein Deo.
Jetzt hab‘ ich Seglerhände.
*Mic-Drop* Euer Leo.

Alles Gute, Leo 😉

P.S.: Leo findet den Tag ganz super toll, weil er mit Tessa <3 und Immo <3 Backschaft hat.
P.P.S.: Immo sendet Grüße an seine GROßE Schwester: Ich hoffe, dir geht es gut.
P.P.P.S.: Tessa und Immo senden Grüße an Aureli!!