Freitag, der 13.

Datum: 13. Januar 2017, (Tag 98)
Position: Portobelo (Panama) vor Anker
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 28°C, 1011 hPa, sonnig, Schauer, Wind NE 5 Bft.
von Tessa

tessaHeute, obwohl Freitag, der 13. war, ist nicht wirklich etwas passiert, außer dass Claire zweimal mit Spagat ins Dingi gefallen ist… soviel dazu. Sonst waren wir in einem Museum zur Ortsgeschichte, die eng mit der früheren Piraterie verbunden ist, und hatten noch ein wenig Segeltheorie bei Norbert. Weil es sonst nichts Spannendes zu berichten gibt, nenne ich ein paar Angewohnheiten an Bord, die sich über die letzten drei Monate hier eingeschlichen haben:

  1. „Alles safe, reudig“
  2. Uhren tragen (5 Minuten vor der Zeit sind des Seemanns Pünktlichkeit)
  3. „Amk halt´s Maul, straff dich“
  4. Zu jeder Tageszeit und unter komischsten Umständen schlafen und dann innerhalb von 2 Minuten wach und einsatzbereit sein
  5. „UWWEEEE, das is mein Naaaameeeeeeee.“
  6. Stammbesatzung nachspielen
  7. Immer ein Messer/Taschenlampe dabei haben
  8. Essgewohnheiten ändern sich, bzw. man isst alles, was auf den Tisch kommt
  9. „Essen, wenn man was kriegt, schlafen, wenn man Zeit hat“ –Amira
  10. Im Schlafanzug zum Unterricht, während der Pause duschen
  11. Lehrer duzen.
  12. Ohne zu nörgeln putzen, mit der Hand waschen und und und…
  13. Bei 40 Grad Krängung kochen und servieren.
  14. Bayerndeutsch vs. Deutschlanddeutsch Diskussionen.
  15. Einfach blind irgendwelche Klamotten, die rumliegen anziehen (auch Punkte mit Streifen und Blümchen in Kombi)
  16. Aufstehen, ohne in den Spiegel zu gucken.
  17. Sich nur alle 2 Wochen die Haare bürsten (Amira, Pia, ich).
  18. Begriffe wie backbord statt links, steuerbord statt rechts, recht voraus, lose holen statt ziehen, Kombüse statt Küche, Messe statt Aufenthaltsraum, achtern statt hinten u.v.m. in den normalen Sprachgebrauch einbinden.
  19. Unsere Lieblingsmusik sind die 80er und 90er, da wir sowieso nicht auf dem neuesten Stand sein können.
  20. Beim Zähneputzen Unterhaltungen mit dem Duschenden und dem, der auf dem Klo sitzt, führen.
  21. Beim letzten Klogang vorm Schlafengehen einfach in Unterhose durch den Flur, weil es zu mühsam ist, wieder eine Hose anzuziehen.
  22. Sich bei blauen Flecken und Verletzungen nicht mehr zu beschweren.
  23. Sich erst zu duschen, wenn es WIRKLICH mal wieder nötig ist.
  24. Tagebuch schreiben.
  25. Stille Minute vor den Mahlzeiten.
  26. Kleine Dinge wertschätzen (Butter etc.).
  27. Sich aus Lust und Laune selber die Haare schneiden.
  28. Wenn man an Bord kommt, Füße abspülen (gegen Würmer unter der Haut und Maden im Müll und Kakalaken im Bett).
  29. Mit Klamotten ins Wasser springen, weil sie sowieso dreckig sind und gewaschen werden müssen.
  30. Bücher tauschen und viel lesen (außer die Deutschlektüre, die eigentlich in 3 Tagen durchgelesen sein muss).
  31. Klopartys (zwei sitzen nebeneinander auf den Toiletten und unterhalten sich, manchmal über nicht ganz so tolle Geschäfte; manchmal aber auch UNO spielen).
  32. Klamotten tauschen.
  33. Zur Johnny Zuhause sagen 🙂

Hier also ein kleiner Eindruck… In den nächsten drei Monaten wird da wohl noch einiges hinzukommen. Ich denke, dass wir viele dieser Angewohnheiten auch erstmal mit nach Hause (jetzt meine ich nicht die Johnny) bringen werden. Viele Grüße nach Hamburg, in die Schweiz, die USA, nach Holland natürlich, Norwegen und wo auch immer ihr Lieben euch alle aufhaltet <3
Tessa

P.S.: Heute, weil Freitag der 13. ist, grüßt Chefstratege, Chefstrtege.?
P.P.S.: Claire grüßt Leonie und Soli 😉 muhahahaha
P.P.P.S.: Melanie wünscht ihrer Mutter alles Gute zum Geburtstag, die an einem Freitag den 13. geboren ist. Es kann also kein schlechter Tag sein!