Olosicuidup

Datum: 8. Januar 2017, (Tag 93)
Position: 09° 30,4′ N, 078° 37,2′ W
Etmal: 33 sm
Wetter: Luft 28°C, 1013 hPa, sonnig, bewölkt, Wind NE 3 Bft.
von Zora

zoraHeute begann der Tag für alle um halb 6 Uhr morgens, da wir um 6 Uhr zur nächsten Insel aufbrechen wollten, während Immo, Johanna und ich noch bis viertel vor sieben weiter in unseren Kojen schlummern durften, weil wir Backschaft hatten und das Frühstück erst nach dem Allhands geplant war. Es wurden Klüver, Baumfock, Schonersegel und Großsegel gesetzt. Um 8 Uhr war dann endlich für alle Frühstück – es gab Porridge mit Trockenfrüchten und Brot. Nach dem Frühstück gab es dann wieder ein Allhands an Deck und es wurden, genauso wie die Tage zuvor, wieder viele Manöver zum Üben gefahren. Segel setzen, Wende fahren, Halse fahren, Segel bergen und dann das Gleiche wieder beim nächsten Segel, bis jede Wache einmal alle Manöver an jedem Segel gemacht hatte. Währenddessen haben wir als Backschaft bei einer Kombüsenparty Hotdogs, Brot, Röstzwiebeln, Rote Beete, Spiegeleier und Obstsalat als Nachtisch für das Mittagessen vorbereitet. Um 12 Uhr haben wir dann vor einer wunderschönen, einsamen Insel mit weißem Sandstrand und vielen schönen Palmen geankert, auf der wir heute als langersehntes Highlight in unseren Hängematten übernachten dürfen. Dafür wurde mal wieder die ganze Last ausgeräumt, weil alle ihre Hängematten und Moskitonetze daraus brauchten. Leider haben wir dabei festgestellt, dass sich ziemlich viel Schimmel an unserern Taschen gebildet hat.

Für das Abendessen wurden dann noch schnell frische Langusten von Indianern gekauft, die am Abend auf dem Grill landen sollten. Jeder hat seine Übernachtungssachen geschnappt, Stockbrotteig und Langusten wurden eingepackt, dazu ein paar Flaschen Ketchup und Nutella, das musste reichen. Dann ging es gegen 17 Uhr mit dem Dinghi an Land auf die einsame Insel „Olosicuidup“. Überall verteilt auf der Insel wurden Schlaflager aufgebaut, mit der Regel: Keiner darf mit seinem Kopf unter einer Palme mit Kokosnüssen schlafen (weil schon mehr Menschen durch heruntefallende Kokosnüsse gestorben sind, als durch Haiangriffe …). Tessa hat dann gleich mal den Verdacht von fallenden Kokosnüssen bestätigt, als 5 Kokosnüsse neben ihr herunter gefallen sind. Das war dann gar nicht so leicht, einen sicheren Platz zu finden, weil an den meisten Palmen mindestens 5 Kokosnüsse hingen. Deshalb hat man immer zu mehreren mit dem Kopf an der gleichen Palme geschlafen, um sich vor den vielen Kokosnüssen zu schützen.

Nachdem alle Hängematten hingen (sogar Claire hat es erfolgreich geschafft, ihre Hängematte ohne Hilfe aufzuhängen), haben sich viele erstmal im Wasser abgekühlt. Dann wurde es langsam dunkel, und wir haben die Langusten gegrillt und Stockbrot am Lagerfeuer am Strand gemacht. Michi hat die Nacht mit Gitarrenmusik verschönert. Es wurde viel geredet und gelacht, Rennrekorde im „Am schnellsten um die Insel rennen“ aufgestellt und jeder hatte seinen Spaß. Selbst von einem kurzen Regenschauer, bei dem alles dezent nass wurde, haben wir uns nicht stören lassen. Durch den relativ starken Wind gab es nicht einmal lästige Mücken. Es war alles ziemlich schön. Nach und nach sind es immer weniger Leute am Lagerfeuer geworden, weil sich viele in ihre gemütlichen Hängematten gekuschelt haben und schlafen gegangen sind.

Irgendwann waren es dann nur noch Pia, Immo, Hannah, Maike, die Lehrer und ich. Spontan sind Immo, Pia und ich dann um Mitternacht bei (fast) Vollmond im warmen, klaren Wasser vor der Insel schwimmen gegangen, danach haben wir uns wieder am Feuer aufgewärmt. Mit Musik, originaler Schokolade aus Hamburg (Vielen Dank an Pia’s Eltern) und einer Dose Cola haben Pia und ich den Abend in unseren Hängematten ausklingen lassen. Die Nacht in der Karibik war deutlich kühler als erwartet, viele haben trotz mehreren Schichten Kleidung viel gefroren, andere haben von dem Wind überhaupt nichts mitbekommen und wie Murmeltiere die ganze Nacht durchgeschlafen. Aber alle haben die Nacht trotz Kälte und Alpträumen von fallenden Kokosnüssen und Vogelspinnen gut überstanden. Karla ist einmal mit ihrer Hängematte abgestürzt und auch ich saß mehrmals in der Nacht mit meiner Hängematte auf Grund. Meiner Meinung nach war es trotzdem einer der besten Tage bisher in der Karibik. Liebe Grüße
Zora

P.S.1: Ich schicke ganz liebe Grüße an meine Familie, aber vor allem wünsche ich der besten Sandwichschwester auf der Welt alles Gute zum Geburtstag, ich hoffe du hast einen schönen Tag und feierst schön, ich hab dich ganz doll lieb!
P.S.2: Claire grüßt ihre Lieblingsgeschwister und Freunde.
P.S.3: Hannah grüßt ihre Familie und ihre Freunde.
P.S.4: Niko grüßt seine Familie aus der Karibik.
P.S.5: Tabea wünscht ihrem Onkel alles Gute zum Geburtstag nachträglich.
P.S.6: Liebe Mami, alles Gute zum Geburtstag, ich wünsche dir eine schöne Zeit im Spreewald (oder hattest).  Liebe Grüße Jaron