Dinghi-Fahrten

Datum: 11. Januar 2017, (Tag 96)
Position: 18° 29,7′ N, 056° 05,2′ W
Etmal: 105 sm
Wetter: Luft 27°C, 1010 hPa, sonnig, Wind NE 5 Bft.
von Simin

simin_2Heute war wieder ein sehr lustiger Tag. Er begann ganz normal mit dem Frühstück und einem anschließenden All-Hands bei dem die Segel geborgen wurden, da wir vor Isla Grande ankern wollten. Als der Anker gefallen war, wurde das Schlauchboot ins Wasser gelassen, damit Norbert, Tatsumi, Manuel und Carlo zum einklarieren an Land kommen konnten. Wir anderen erledigten währenddessen allerhand Schiffsarbeiten, wie Rost aus den Wassergräben entfernen, die Antenne, die am Vorabend abgebrochen war, reparieren, die ausgerauschte Topjolle vom Großmast neu einfädeln, das gerissene Gummi ersetzen etc… Die Kojen aufgeklart und unsere Magen voll vom Mittagessen, durften wir endlich auf die 2 km große Insel Isla Grande. Die meisten auf der Suche nach WLAN und Eis, schauten sich die kleine Stadt an und einige gingen baden. Um 17.30 war Treffpunkt für die erste Fuhre, die wieder an Bord gefahren werden sollte. Normalerweise wird die Schlauchbootfahrt nicht mal mehr erwähnt, aber in Wirklichkeit ist sie sogar sehr ereignisreich.

Heute zum Beispiel, fing es schon mit dem Hinweg an. Nachdem Leo beim dritten Versuch mehr oder WENIGER erfolgreich angelegt hatte, stiegen wir alle zu Zehnt ins kleine Dinghi und ließen uns rüber fahren. Diesmal fuhr Leo uns auf direkten Weg zur Anlegestelle (keine Küstenrundfahrt wie VERSEHENTLICH zwei Mal davor, worüber sich Uwe, unser Maschinist sich lautstark beschwerte) Auf der Insel angekommen gönnten wir uns erstmal ein Eis und drehten unseren fast schon kinoreifen Film weiter. Die restliche Zeit lagen wir am Strand und badeten, bis das Dinghi, diesmal von Tabea besetzt, uns in Grüppchen zum Boot chauffierte. Die letzte Gruppe war ähnlich besetzt wie auf dem Hinweg. Unser Maschinist Uwe, Sonja, Lara, Anton, Niko, Charlie, Manuel, Felix und ich. Nachdem trotz Seegang ein halbwegs perfektes Anlegemanöver gefahren wurde, sollten wir alle nacheinander über die Lotsenleiter an Bord klettern. Niko und Felix waren die ersten, dann sollte eigentlich Uwe aussteigen. Dazu muss man wissen, dass man den Moment abwarten muss, wenn das Dingi durch eine Welle am höchsten ist, um auszusteigen, denn beim Runtergleiten der Welle verhakt sich das Dingi oftmals mit den Griffen an der Lotsenleiter und es ruckelt so heftig, dass man stehend prompt umfällt. Uwe verpasste diesen Moment, rutschte ab und fiel mit einem großen Platsch ins Wasser.

Zu Uwes Leid ist der Wellengang heute sogar zu Anker für die Nähe zum Land ungewöhnlich stark gewesen. Und Uwe ist mit seinen stolzen 73 Jahren, in denen er schon 3 Mal Hamburg gerettet hat – und das am Vormittag, auch nicht mehr der jüngste. Und so kam es – nach  etlichen Versuchen von Uwe die Lotsenleiter hochzuklettern – dass man Uwe an der Topjolle, die man normalerweise für das Hieven schwerer Lasten (z.B des Dinghis) benutzt, einfach festgebunden und über die Winsh hochgeholt hat. Natürlich wurde das – wie die wichtigsten Ereignisse auf dem Törn – mit einer Kamera festgehalten. Das Dinghi, indem immer noch wir anderen saßen, ist zwischenzeitlich losgemacht worden und drei Meter neben Uwe umher getrieben. Nach der Aktion hatten wir alle beste Laune und sogar Uwe konnte über sich selbst lachen.
Simin und Lara

P.S.: Papi, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag. Ich hab dich lieb, deine Karla.

Kurze Nachrichten-Pause

Datum: 11. Januar 2017
von HSHS-Team

Liebe Blog-Leser und -leserinnen, bis zum Eintreffen der HSHS in Panama (ETA 16.01.2017) wird es aus technischen Gründen leider eine kleine Pause bei den Nachrichten von Bord der Johann Smidt geben. Ab Shelter Bay/Panama soll dann alles wieder eingerichtet werden, sodass die Berichte hier wieder wie zuvor erscheinen. Beste Grüße.
Das HSHS-Team