Erster Tag bei den Kuna-Indianern

Datum: 3. Januar 2017, (Tag 88)
Position: San Blas Archipel
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 28°C, 1014 hPa, sonnig, Wind ENE 2-3 Bft.
von Maike

maikeHeute war unser erster Tag vor Anker im Archipel San Blas. Am Morgen sind Tabea und ich mit Norbert und Manuel zum Einklarieren auf die Hauptinsel gefahren. Diese war typisch karibisch, wie man es sich vorstellt, mit Palmen und weißen Sandstränden. Dort wurden wir im Häuptlingsbüro, was aus zwei Räumen in einem Bungalow bestand, zuerst von einer Sekretärin empfangen. Sie rief nach kurzer Erklärung unsererseits den Häuptling in das Büro, der daraufhin unsere Pässe abstempelte und die Crewliste durchging. Nach einiger Zeit zeigte er uns noch stolz das Thor-Heyerdahl-Shirt, dass er von KUS bekommen hatte, als sie vor ca. einer Woche ebenfalls hier lagen. Natürlich ließen wir uns das nicht bieten und schenkten ihm UND seiner Sekretärin (Tja, KUS) sofort ebenfalls ein High-Seas-Shirt. Anschließend ging es wieder zurück zur Johnny, wo die dort gebliebenen bereits alles aufgeklart und somit „landgangsbereit“ gemacht hatten. Nach dem Mittagessen gab es dann noch eine kleine Gesangssession auf dem Vorschiff, um die Lieder, die wir in der Kirche der Kunas singen sollten, zu üben. Danach ging es wieder an Land.

Trotz der (geschätzten, bzw. mit Johanns Nippel gemessenen) 30°C, zog jeder von uns wenigstens halbwegs lange Hosen an, aus Respekt vor der anderen Kultur und angesichts dessen, dass wir eine Kirche besuchen würden. Als schließlich alle mit dem Shuttle auf die Insel gebracht worden waren, ging es durch das kleine Dorf, das zum großen Teil aus Holzhütten mit Dächern aus Palmenblättern bestand, Richtung der provisorischen Kirche des Dorfes, die leider auch nur eine Holzhütte darstellte, da die letzte Kirche einem Sturm im letzten Jahr zum Opfer fiel. Dort sangen wir unsere drei Lieder vor ca. sieben Leuten, deren Euphorie über unser musikalisches Talent sich eher in Grenzen hielt (möglicherweise fanden sie es wirklich gut, ich habe das zögerliche Klatschen missgedeutet und es gehört einfach nicht zu deren Art, überschwängliche Begeisterung zu zeigen).

Anschließend hatten wir noch etwas Zeit, um uns im Dorf umzusehen, wobei es dort außer einem kleinen Kaufladen mit den nötigsten Lebensmitteln (und kühlen Getränken <3) und einer kleinen Bar (uuund ein paar Schweinen) nichts zu sehen gab. Also liefen wir ein wenig herum und kamen schließlich an ein Volleyballfeld, neben dem ein paar Einheimische Fußball spielten. Schnell überwanden wir die Verständigungsbarrieren und spielten ca. eine Stunde mit ihnen Fußball auf zwei Tore, die aus in den Sand gesteckten Stöcken bestanden. Nach kurzem Entspannen am Wasser ging es auch schon zurück. An Bord wurde nur noch Abendbrot gegessen und Johanna, Zora, Sonja, Hannah und ich haben von unserer Premium-Freiluft-Meerblicksdusche Gebrauch gemacht.

Alles in allem war es ein sehr schöner und interessanter Tag, da die meisten von uns heute zum ersten Mal einen autonomen Volksstamm kennengelernt haben und etwas über deren doch ziemlich andere Lebensart erfahren haben. Viele Grüße,
Maike