Bye, bye La Gamba! Hello, Longo Mai!

Tag: 12. Januar 2018
Ort: La Gamba & Longo Mai, Costa Rica
Wetter: k. A.
von Tamina

„Dring, dring!“ höre ich und wache auf. „Was ist denn das für ein Geräusch?“ denke ich mir und bemerke: „Ach ja, das ist ja Yaras Wecker!“ also mache ich langsam und mühsam meine Augen auf und blinzle in das Licht hinein, das aus dem Fenster strahlt. Als nächstes sehe ich Vroni und Yara die sich in ihren Hochbett auch gerade daran machen aufzustehen. Von Rosa, die unter mir schläft, sehe und höre ich noch nichts. Letztendlich raffe ich mich auf und mache mich „frühstücksfertig“. Das heißt anziehen, waschen, etc. Als ich den Gong höre, der vom Essenshaus herüber schallt, mache ich mich auch auf den Weg, um das wie immer leckere Frühstück in Empfang zu nehmen (…an dieser Stelle geht ein ganz herzlicher Danke an die Köchinnen aus La Gamba!). Nachdem ich mich satt gegessen habe, begebe ich mich wieder in mein Zimmer und fange an meine Sachen zu packen. „Das ist noch meines und dieses T-Shirt hier auch…“ solche Gedanke schwirren mir dabei durch meinen Kopf und am Ende stelle ich fest: „Wow, ich hab sogar alles wieder in meinen Rucksack gekriegt und auch nichts vergessen!“ – Tja, zu früh gefreut. Als ich etwas später in einer Hängematte liege und mit meinen Eltern und Freunden chatte, kommt Charlie an und zeigt mir ihre neue Uhr, die zufällig meine ist! „Da hab ich ja nochmal Glück gehabt!“ denke ich mir dabei.

Nachdem wir uns dann alle noch bei Flo und Stefan bedankt haben für die schöne Zeit hier, geht es auch schon los in Richtung Longo Mai! „Bye, bye La Gamba! Hello, Longo Mai!“ ist mein letzter Gedanke, bevor mich im Bus dann auch Orpheus (griechischer Gott der Träume und des Schlafes) in seinen Armen empfängt. Von ihm entlassen werde ich erst, als wir nach ca. 2h Fahrt eine kleine Pause an einem Supermarkt machen, wo wir uns alle mit Süßigkeiten und Getränken eindecken. Danach geh es weiter und wieder werde ich freudig von Orpheus in Empfang genommen. In meinem Traum kommen wir gerade in Longo Mai an und werden freundlich von Edith und den Gastfamilien begrüßt. Plötzlich merke ich, das dies ja gar kein Traum ist, sondern dass wir wirklich in Longo Mai angekommen sind!

Von Charlie werden wir dann immer paarweise aufgerufen und zu unseren Gasfamilien geschickt. Ich bin mit Isabelle in einer Familie. Als wir bei unserem neuen Zuhause ankommen, dürfen wir erst einmal unser Gepäck in unseren Zimmern abstellen. Sofort wird uns auch das Haus gezeigt. Mein Zimmer ist wirklich schön: ich habe ein Fenster mit Blick auf den Garten und meine Tür geht nach draußen. Mein Zimmer ist also ein wenig wie eine eigene kleine Wohnung. Die Einrichtung ist einfach gehalten. Ich habe ein Bett, einen kleinen Tisch mit Stuhl, eine kleine Ablage und ein Bild von einem Papagei. Alles in allem finde ich es sehr schön! Das Haus besteht aus einer Dusche, einem Klo, einer offenen Küche mit Esszimmer, Isas Zimmer, einem Wohnzimmer mit Fernseher und den Zimmern von Juan (unser Gastbruder) und seiner Mutter (unsere Gastmutter). Die Einrichtung ist eine Mischung, aus etwas rustikalen und modernen Sachen – eine sehr interessante, aber auch schöne Mischung! Unser Mittagessen besteht aus einer Art Bohnencreme, Reis, Salat, Käse und Brot. Um 14h treffen wir uns dann wieder vor der pulperia (= kleiner Supermarkt) und Carlos gibt uns eine kleine Führung durch Longo Mai und dessen Felder.

Dabei bekommen wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf die uns bevorstehende Zuckerrohrernte, denn wir dürfen das hiesige Zuckerrohr probieren und stellen fest, das dieses etwas anders als in La Gamba schmeckt. Außerdem zeigt Carlos uns die Kaffeepflanzen und erzählt, dass sie zwei verschiedene Kaffeepflanzen haben: einmal den Winterkaffee, der wie der Name schon sagt im Winter angepflanzt wird, und einmal den Sommerkaffee, der im Sommer angebaut wird. Laut Carlos ist es so, dass uns, also den Europäern, der Sommerkaffee nicht schmecken würde, weil dieser schwächer als der Winterkaffee sei und Europäer starken Kaffee mögen!

Danach dürfen wir noch frische Kakaobohnen direkt aus der Frucht vom Baum probieren und gehen dann weiter zu der escuela (= Schule). Allerdings haben die Schüler gerade Ferien. Daraufhin zeigt Carlos uns noch den Fluss und die rancha. Dies ist eine relativ große Halle für Versammlungen etc. Dort besprechen wir dann noch den morgigen Tag und haben jetzt Freizeit. Den Abend lassen Rosa, Theo B. und ich noch mit einer Runde Wahrheit oder Pflicht ausklingen und ich gehe jetzt auch ins Bett!
Tamina