Frohe Ostern und einen schönen 1. April!

Datum: 1. April 2018
Position: 44°16,1’N, 022°24,9’W
Etmal: 120 NM
Wetter: Wasser 13°C, Luft 13°C, Windstärke 5
von Laurine

„Frohe Ostern – und einen schönen 1. April – es ist jetzt 7:00 Uhr, Laurine, du hast in einer halben Stunde Frühstück und danach um 8:00 Uhr Wache. Möchtest du Kaffee oder Kakao?“ Äh, stopp, was?! Ja, richtig verstanden, die Frage war, ob ich tatsächlich IN meiner Koje schon einen Kaffee oder Kakao haben möchte! Nach skeptischer Nachfrage, ob da denn wirklich kein Essig oder Ähnliches zur Verköstigung angeboten werde, startete der Tag mit einer heißen Tasse Kakao IN meiner Koje. Der Seegang wurde bei der ganzen Ostermorgenüberraschung übrigens gekonnt ignoriert!

Um sich die Roald besser vorzustellen: die Duschen waren mit roter Farbe angemalt und „verziert“. Als ich an der Lehrerkammer vorbeikam, sah ich, wie schon etliche Rollen Klopapier wieder aufgerollt und aus der Kammer herausgetragen wurden. Die Messe war mit vielen Luftballons geschmückt, auf jedem Teller stand „Frohe Ostern!“ und da leider die Rutschmatten für die Tische verschwunden waren, musste die Backschaft nasse Geschirrhandtücher nehmen, damit das Ostersonntagfrühstück keinen Abflug macht – geht auch. Zum Frühstück gab es Orangensaft (das ist schon wirklich sehr, sehr besonders), gefärbte Eier und Hefezöpfe, die Tamina gestern noch für uns alle gemacht hatte. Nach dem Frühstück hatte ich eigentlich noch ziemlich viel Zeit bis zum Wachwechsel, allerdings ging auch diese Zeit schnell vorbei, denn unser gesamtes Ölzeug war im Tigergang komplett durchmischt und vertauscht worden. Also statt Ostereier- eben Ölzeugsuche:

„Hat jemand Gurt Nummer 22 gesehen?“
„Wo ist meine Musto-Öljacke? Die ist rot!“
„Ich finde nur einen Gummistiefel!!“

Es war hektisch, doch schließlich standen wir alle von der 8-12-Wache mehr oder weniger vollständig angezogen beim Wachwechsel. Da mein Gurt heute leider nicht zu finden war (zumindest in 10 hektischen Minuten vor dem Wachwechsel nicht), mussten Greta und Carlotta noch einmal extra auf Suche gehen und nach einiger Zeit hatte auch ich meinen Gurt. Da heute ja Sonntag war, sind wir in großen Wachen gefahren. Die Wache war toll, wir haben viel gemacht und es war ziemlich lustig! Zu einem späteren Zeitpunkt in der Wache haben wir die Wende noch einmal durchgesprochen und damit wir uns die vielen Schritte besser merken können, haben wir das darstellend durchgespielt. Außenstehende würden das etwa so beschreiben: Leute stehen in einer Reihe, bewegen sich irgendwie ziemlich komisch und plötzlich fällt jemand auf den Boden und bleibt da liegen, bis die Person nach einem Kommando wieder aufsteht, diesmal in eine andere Richtung aufstehend.

Gedacht war, dass 7 Leute ein Vorsegel, den Großtopp, das Großstengestag, den Großtopp, das Briggsegel, die Ruderlage und den Wind darstellen. Zusätzlich ist eine Person noch Steuermann für dieses Manöver gewesen. Das war sehr witzig und ich denke, dass wir das Manöver jetzt alle ganz gut beherrschen. In der Zwischenzeit hatte sich eine Regenfront gebildet und nachdem unser Sonnentanz und der „Geh-weg-Gewitter-Tanz“ leider nicht so ganz funktioniert hatten und der Regen tatsächlich kam, haben wir die Schuld auf Ly geschoben und uns wie Pinguine zusammengestellt und abgewettert. Natürlich haben wir in unserer Wache aber auch Segel getrimmt und sind Ruder und Ausguck gegangen. Zum Mittag gab es heute Nudeln mit Lachs. Am Abend hat Julica uns noch etwas zum Thema Farbsysteme erklärt, Eike zu Feuerschutz, Atemmasken und Sauerstoffflaschen und Vera hat zum Schluss uns noch einmal die wichtigsten Dinge bzgl. „Erster Hilfe“ gesagt. Das alles war ziemlich interessant! Somit war der Tag beendet.

Es wurde mittlerweile schon ziemlich viel darüber geschrieben, wie kurz unsere Zeit jetzt nur noch ist, auf was wir uns zuhause am meisten freuen, was wir als erstes machen werden… Die Zeit verfliegt – es sind mittlerweile nur noch genau 20 Tage, bis wir unsere Eltern, unsere Freunde und Verwandten wiedersehen und nach 6 ½ Monaten wieder in die Arme schließen können! Das heißt: nur noch ein paar Tage Schule, noch ungefähr 4 – 5 Mal Backschaft, noch einmal neue Wachen, noch zwei Ziele: Weymouth und Wilhelmshaven. Es stimmt ja auch, wir kommen mittlerweile in die Phase, in der man nur noch an Zuhause denkt und die verschiedensten Gefühle hochkommen, in Momenten, in denen man sie nicht erwartet. Wir waren unglaublich lange fern von Zuhause, für viele das erste Mal so lange. Jedoch kann man es auch umdrehen: Es sind jetzt auch nur noch genau 20 Tage, die wir hier alle gemeinsam haben. 20 Tage sind nicht viel und wir versuchen so viel aus ihnen herauszuholen, wie nur möglich.

So langsam wird allen bewusst, dass dieser Abschnitt unseres Lebens schon ganz bald vorbei ist und wir die letzte Zeit echt noch mal so richtig genießen sollten. Denn so Situationen, wie dass man mit seinen Freuden neue Länder bereist und zusammen erkundet, abends gemeinsam am Strand sitzt und ein Lagerfeuer macht, für 48 Personen in der Kombüse mit extrem lauter Musik kocht und es sogar Spaß macht, dass man 14.000 Seemeilen mit einem Segelschiff gesegelt ist – so etwas werden wir in nächster Zeit erst einmal nicht wieder machen. Und egal, wie sehr uns das hier manchmal alles auf den Kopf fällt und alles und jeder gerade nur noch nervt, wird man gewisse Dinge vermissen. Ich habe alle Schüler und auch unsere Lehrer gefragt, was sie glauben, am meisten zu vermissen, wenn wir alle wieder zuhause sind:

Theo M.: „Ich werde es vermissen, in der Küche/Kombüse zu stehen, aus dem Fenster zu schauen und dass dann die gigantischen Wellen nicht mehr da sind und die Tatsache, dass egal wo du auf dem Schiff hingehst, immer jemand da ist, mit dem du etwas machen kannst.“

Greta: „Ich werde es wahrscheinlich vermissen, dass man mit allen irgendwie Mist machen kann und dass alle so drauf sind, wie sie gerade Bock haben, da wir uns so gut kennen.“ 😀

Tamina: „…dieser Haufen, wenn alle aufeinander liegen und es einfach voll normal ist.“

Vroni: „Dass alles, was man sieht, wenn wir unterwegs sind, Meer ist. Und vor allem bei starkem Wind ins Rigg zu klettern.“

Max: „Wie Vroni, ich werde es vermissen, jeden Tag das Meer zu sehen, aber auch, dass man immer in die Messe gehen kann und hier immer jemand vorzufinden ist, außerdem wird mir der Sternenhimmel fehlen und, das hört sich jetzt bestimmt komisch an, aber ich werde tatsächlich meine Koje vermissen, in die ich mich nach der Wache immer legen kann.“

Anouk: „Ich werde das ganze Leben hier, also alles, was zum Alltag dazugehört, vermissen – also auch alles Nervige.“

Martin: „Bei schönem Wetter auf der Brücke zu sitzen und das Segeln zu genießen und auf der Royal zu stehen bzw. generell das Rigg.“

Bene: „…dass man immer, wenn einem kalt ist, sich einen Tee machen kann und dass man während des Unterrichts wegen des Seegangs die ganze Zeit herumrutscht.“

Isa: „So die ganzen Sachen, die eigentlich echt nerven, wie Backschaft, Seegang und dass nur 2qm um dich herum sind, dieses nicht ganz normale Leben, dass wir alle 2-3 Wochen in ein neues Land kommen.“

Rasmus: „Ich habe gerade Unterrichtspause und ich werde es vermissen, dann einfach an Deck zu gehen, den blauen Himmel, die Wellen, den Wind und Sonnenschein genießen zu können. Das ist dann mal ein schneller Cut zum Unterricht.“

Lukas: „Alle Leute hier werde ich vermissen, das jeden Tag frisch gebackene Brot und vor allem die Atmosphäre auf dem Schiff mit dem Meer, hier macht der Unterricht auch wieder Spaß!“

Ly: „Ich werd“ unser Abenteuerleben vermissen, dass wir immer etwas zum Arbeiten haben, aber besonders, dass sich alles das, was wir in diesen 6 ½ Monaten zum Leben gebraucht haben, sich auf diesen 50m befindet und sozusagen momentan das Zentrum unseres Lebens bildet… das werd“ ich vermissen, denn zu Hause ist wieder alles zerstreut, deine Freunde, deine Ärzte, deine Schule – das ist immer an einem jeweils anderem Ort.“

Theo B.: „Die 45 Verrückten um einen herum.“

Nico: „Eigentlich wird mir alles fehlen, weil alles zum Alltag geworden ist, der Seegang, das Meeresrauschen und das Einlaufen in den Hafen eines neuen Landes werden mir auch fehlen, aber schon am meisten die Leute.“

Eike: „…dass man in der Kombüse am eskalieren ist, wenn mal wieder richtig starker Seegang ist, und die Gemeinschaft an Bord, die sich bis jetzt entwickelt hat.“

Verena: „Ich weiß, dass ich nach 2 Tagen Heimweh haben werde… das ist einfach ein Zuhause, da kann ich nichts Konkretes sagen. Aber die tropische Wärme fehlt mir jetzt schon.“

Milena: „…dass eigentlich immer jemand da ist, dass man so zu viert, fünft in der Koje liegt und zusammen quatscht. Und ich werde es vermissen, dass wir jeden Tag etwas Neues erleben, vor allem bei den Landaufenthalten.“

Janik: „Ich werde die Zusammenarbeit zwischen allen vermissen und den Seegang. 😉 Generell alle Leute.“

Christine: „Die Lehrerkonferenzen im Schlafanzug liegend – also den KojenLehrerTalk -, bei schönem Wetter auf der Brücke zu sitzen und im besten Fall Delfine zu gucken, das gemeinschaftliche Zähneputzen, bei dem man sich festhalten muss, und die kleinen Gespräche und Blödeleien, die über den Tag entstehen. Natürlich werde ich auch Martins Bartroulettebart vermissen.“

Arthur: „…meine Freunde und all das, was uns im Moment hier tierisch nervt. Das werden wir dann wahrscheinlich zuhause am meisten vermissen.“

Paul: „Mit der Wache nachts, wenn die Wellen rauschen unter dem Sternenhimmel zu sitzen – das wird mir fehlen!“

Andy: „Eigentlich wird mir alles fehlen, vor allem das Leben und der Alltag auf dem Schiff und das Gefühl, dass wir Dinge gut hinbekommen!“

Yara: „Mir wird das Wachegehen fehlen, die Gemeinschaft, das Zusammenleben an Bord und die Tage in der Messe, an denen man sich abends viel unterhält, lacht und gemeinsam Spiele spielt.“

Jerit: „…die Freiheit, die wir haben, und dass wir an nichts gebunden sind.“

Will: „Ich werde unsere Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig unterstützen und in schwierigen Situationen helfen, vermissen sowie die Mahlzeiten, bei denen immer alle gleichzeitig irgendwas haben wollen.“

Janis: „Mir wird das Meer fehlen, die Leute und das Herumfliegen bei Seegang.“

Katharina: „Ich werde es vermissen, dass ihr Schüler so selbstverständlich immer um einen herum seid! Auch das gemeinsame Unterwegssein, das Reisen in den verschiedenen Ländern und das gemeinsame Entdecken vieler neuer Lebensweisen/Kulturen. Es waren immer schöne Momente, euch dabei erleben zu dürfen, wenn ihr Andersartigkeiten/Überraschendes in den Lebensweisen der unterschiedlichen Kulturen entdeckt und euch mit neuen Menschen angefreundet habt.“

Tombo: „Unser Beieinandersein werde ich vermissen, vor allem nachts in den Wachen, die kleinen sich täglich wiederholenden Sachen und natürlich das schöne Wetter.“

Freyja: „Das wir immer so viel Meer um uns herum haben und ich werde das Leben auf dem Schiff vermissen.“

Carlotta: „Die Leute werden mir fehlen und irgendwie so Sachen wie die Backschaft und die ganzen Orte, die man zusammen mit seinen Freunden entdeckt. Die Karibik und das Meeresrauschen werden mir auch fehlen.“

Rosa: „Ich glaub, mir wird alles fehlen. Man gewöhnt sich halt an alles. Ich kann mir jetzt zum Beispiel mein Zuhause nicht ohne Seegang vorstellen, aber ich glaub, am meisten werde ich die Leute vermissen, man kennt alle gut, ist an alle gewöhnt und hat alle gern und ja, das Schiff ist schon unser Zuhause gewesen für die 6 ½ Monate. Und das Meer werde ich vermissen – man geht raus und hat direkt das Meer vor sich. Außerdem kann man direkt aus der Kombüse Bio-Müll über Bord werfen.“

Tommel: „Das Segeln werde ich vermissen, das Gefühl einfach mal weg zu sein und mitten auf dem Ozean zu segeln. Das Herumreisen, bei dem wir immer wieder etwas Neues gesehen haben, aber dann auch die Zeit dazwischen, in der man die erlebten Sachen verarbeiten kann.“

Kjell: „Ich werde alle hier von High Seas vermissen und den Bordbetrieb.“

Ich: „Mir wird es fehlen, in der Messe die ganze Zeit umherfliegende Dinge zu fangen und festzuhalten; viele Fotos zu machen, um sie sich am Ende gemeinsam anzuschauen; nachts im Ausguck zu stehen und über vieles nachzudenken; zu segeln; das Meeresleuchten aus dem Rigg zu sehen; in den Sternenhimmel zu schauen und Sternschnuppen zu zählen und einfach auf das Meer in die endlosen Wellen zu schauen und das Meeresrauschen zu hören. Das Herumreisen und Erkunden der immer neuen Länder wird mir besonders fehlen und am meisten natürlich alle, mit denen unser Abenteuerleben für 6 ½ Monate stattgefunden hat.
Laurine

P.S.:
1. Ich wünsche meiner Familie Frohe Ostern und schöne Tage! Ich habe euch sehr lieb!! xoxo – Laurine
2. Ich grüße Jelle und Mia, hab euch lieb!!! ♥ – Anouk
3. Bonjour à toute la famille en France, nous sommes presque à la hauteur de LaRochelle. Bisous du loin!! – Isabelle
4. Theo grüßt ganz lieb seine Paten Bine und gratuliert ihr zum Geburtstag.
5. Yara grüßt ihre Familie und Freunde, freue mich, euch in 20 Tagen in meine Arme zu schließen und mit euch Sachen zu unternehmen. Maman je vaais déjà mieux, j“ai hâte de vous parlez à Weymouth. Bises. Dina c“est trop dommage que je ne pouvais pas te parler.
6. Ich möchte mich für all die lieben Briefe und Karten zu meinem Geburtstag bedanken, ich habe euch alle ganz doll lieb! Und ich grüße die Sonne, die Sterne und den Mond für Mella. – Rosa
7. Frohe Ostern von Vera an die Family an Land!

Die Schoten wachsen im Garten

Datum: 19. Februar 2018
Position: 20°23,1’N, 079°36,2’W
Etmal: 103 NM
Wetter: Wasser 26°C, Luft 27°C, Windstärke 4
von Laurine

Als wir alle zum ersten Mal die Roald Amundsen betreten haben (für die meisten von uns war das auf dem Probetörn) waren wir ziemlich schnell aufgeschmissen. Denn als es dann die ersten Segelkommandos gab, zum Beispiel „Klar zum Setzen der Vor-Obermars! An das Fall, klar bei Niederholer und Gordingen und fier auf die Brassen!“, wusste man eigentlich nicht so richtig, wo und in welche Richtung man sich jetzt hinbewegen sollte. Äh, man ist dann einfach zielgerichtet irgendwo drauf zugegangen und hat gehofft, dass wenigstens die Richtung so ungefähr stimmt. Man wusste nicht, welches der 18 Segel gemeint war und welchen der ca. 150 Tampen man überhaupt „ziehen“ oder „loslassen“ sollte. Es war alles echt verwirrend und überwältigend, vor allem wenn man vorher noch nie auf einem Schiff war. Zudem ist die Sprache hier ganz anders als die an Land, und so gab es viel für uns zu lernen. Während des Segelbetriebs an Bord werden die Kommandos immer gleich formuliert. Am Anfang hörte sich das (und die Formulierungen) lustig an, aber nach kurzer Zeit haben wir gemerkt, dass es eher hilfreich und sinnvoll ist, immer dieselbe Formulierung zu benutzen, denn so weiß man sofort, was gemeint ist, man kann es sich besser merken und es können erst gar keine Missverständnisse entstehen.

Damit wir uns am Anfang besser merken konnten, wo sich welcher Tampen befindet, wurden uns viele Eselsbrücken beigebracht. Hier ein paar Beispiele:
– Die Schoten wachsen im Garten. (Damit ist der Mastgarten gemeint)
– Von vorne nach achtern und von oben nach unten. (So sind die Tampen in Bezug zu den Segeln angeordnet)
– Die Bram steht „alaan“. (Damit ist das Bramfall gemeint, welches alleine auf der Gegenseite des Obermarsfalls und des Royalfalls seinen Platz hat)
– J-I-V-A (Abfolge der Niederholer und Fallen für die Vorsegel, wie sie belegt sind: Jager, Innenklüver,
Vorstengestag und Außenklüver)
– Weiße Nägel tragen Holz. (Zum Beispiel die Rahen)
– Piek war ein Kommunist – links. (Das Piekfall ist an backbord und dementsprechend ist das Klaufall an steuerbord)
usw. …

Zudem gibt es auch für manche Wörter komplett andere Begriffe, die auch unter anderem im normalen Sprachgebrauch auf einem Schiff verwendet werden:
– links – backbord
– rechts – steuerbord
– Achtung! – Warschau!
– hinten – achtern
– Verknotungen/ Stau/ – Wuhling
– Kombüsen(Küchen)-Dienst – Backschaft
– Radar – Möwengrill
– ziehen – holen
– loslassen/langsam lockern – fieren
– Zimmer – Kammer
– Bett – Koje
– Tasse – Mugg
– Tür – Schot
usw. …

Das Lustige ist, dass wir die „Schiffsbegriffe“ alle schon fest in unseren Sprachgebrauch eingebaut haben und sie auch an Land gebrauchen, was bei anderen Leuten manchmal etwas für Verwirrung sorgt. Natürlich hat sich hier zwischen uns Schülern auch eine eigene „Sprache“ entwickelt oder zumindest wurden einige neue Wörter gebildet:

– Schinken (Anrede, Schimpfwort, …alles?)
– Salty/salzig (bedeutet so etwas wie: genervt, „gesalzen“, sauer, schlecht drauf sein, … / die passende Handbewegung dazu ist, wie als würde man eine Prise Salz auf den Kopf eines anderen herunterrieseln lassen. Man kann auch richtiges Salz nehmen, allerdings muss man dann damit rechnen, dass die betroffene Person noch „salziger“ wird).
– Struggle bzw. jemand ist am struggeln (bedeutet, dass jemand etwas gerade nicht so richtighinbekommt)
– Hoff nicht! (Bene hat mal ziemlich gehofft, danach war das Alltagssprache)

Mittlerweile klappt das alles natürlich gut und jeder weiß, wo er hingehen soll, wenn es jetzt heißt: „Klar zum Setzen der Vor-Obermars! An das Fall, klar bei Niederholer und Gordingen und fier auf die Brassen!“ (Vielleicht kam das Kommando ja auch von einem Schüler, denn es gibt in den verschiedenen Wachen auch immer mal wieder einen Tagestoppsis) Wenn es am Anfang mit einer Wache noch 30 Minuten gedauert hat, zwei Segel zu setzen, geht dies jetzt innerhalb von 5 Minuten. Es ist schön, diesen Prozess zu sehen und zu merken, dass wir immer mehr, egal ob es das Segeln oder etwas Organisatorisches betrifft, selbständiger erkennen und umsetzen.
Laurine

P.S.:
1. Ich grüße meine Eltern; Sam und Flo; T, A, L &B; M&M + N aus Mönkeberg!! (Laurine)
2. Janik und Theo grüßen Maurice und Jan – wir sehen uns in 2 Monaten!
3. Grüße gehen raus an Carlo von mir und Nico! (Bene)