Oh wie schön ist Panama!

Datum: 6. Januar 2018
Position: 09°22,09’N, 079°57,01’W
Etmal: 75 NM
Wetter: Wasser 27°C, Luft 27°C, Windstärke 2
von Annkatrin

Nachdem wir die Nacht bei dezentem Seegang segelschiffdurchmotort sind, liegen wir jetzt in Colon. Fast alle Sachen sind gepackt und mit ausgelassener Energie und unbändigem Elan wird Reinschiff gemacht, während ich ausgeschlafen wie nie auf dem Deckshaus sitze und die Ehre habe, die letzte Tagesmeldung vor dem Landaufenthalt zu verfassen. Wie so oft seitdem ich in Teneriffa an Bord gekommen bin, schaue ich mich um und kann es kaum fassen, daß ich das alles wirklich erlebt habe: Atlantiküberquerung, fliegende Fische, Delfine, Rochen, karibische Palmeninseln, schöne Begegnungen mit den Kuna, Regenbögen, Sternschnuppenregen, Weihnachten und Silvester auf See… und das alles zusammen mit dieser einzigartigen Crew aus jungen Seefrauen und Seemännern, Lehrern und Stammmenschen.

Klar gab es auch manchmal andere Seiten: Bordkoller, kleine Meckereien und Lästereien, Nervereien, Reibereien, subversive Cappucchinereien und immer, immer zu wenig Pfannkuchen… UNGERECHT! 😉 Trotzdem habe ich mich gestern im Maschinenraum versteckt um kurz zu weinen, denn diese olle Rennbrigg hat es wieder geschafft, sich als ganz besonderes Zeitzuhause in mein Herz reinzuschummeln und ich bin ein bißchen bang davor, diese neue Welt hier ab jetzt allein zu erkunden. Aber hej, keine Angst vor der Zukunft: die war schon immer da. Also Schluß mit Meldung, damit ich Zeit habe, den Schluß hier an Bord mit all den lieben Leuten zu erleben, von denen ich hoffe, bald mal wieder mit ihnen durch die Gegend zu schippern.
Annkatrin

Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit!

Tag: 6. Januar 2018
Ort: Marina, Colon, Panama
Wetter: k. A.
von Nico

Heute war ein sehr arbeitsreicher Tag! Zuerst fing er für mich ganz normal an. Ich wurde um 11:00 Uhr geweckt, um 11:30 Uhr gab es für mich und meine Wache Mittagessen und um 12:00 Uhr begann dann meine Wache. Da wir aber nicht mehr weit von unserem Hafenplatz in der Marine von Colón entfernt waren, wurde nach kurzer Zeit zum „Anlege-All-Hands“ gerufen. Das heißt, dass nicht mehr nur meine Wache, sondern alle Wachen zusammen das Schiff fahren und schließlich auch anlegen müssen. Nachdem wir erfolgreich angelegt hatten, ging es gleich weiter mit lauter Dingen, die für unseren vorübergehenden Auszug aus der Roald zu erledigen waren. Als erstes musste ein besonders gründliches Großreinschiff gemacht werden, bei dem besonders genau auch auf die Sauberkeit der hintersten Ecken geschaut wurde, dann mussten alle, die noch nicht fertig waren, ihr Gepäck zu Ende packen, damit wir dann damit anfangen konnten, die Kammern komplett zu leeren und sauber zu machen. Insgesamt musste das ganze Schiff leer geräumt und für den Törn „Panama-Panama“, der während unseres Landaufenthaltes gefahren wird, geputzt werden. Das war eine Menge Arbeit! Zum Glück gab es zwischendurch eine kleine Verschnaufpause bei Kaffee und Kuchen. Heute gab es Turrón, was eine spanische Süßigkeit ist, die üblicherweise dort am 06.01. (Heilige Drei Könige) gegessen wird. Nach dem leckeren Snack machten sich dann alle wieder an die Arbeit.

Als wir mit allem fertig waren, haben wir dann alles Gepäck, dass wir nicht auf den Landaufenthalt mitnehmen, in einen Container bei der Marine gestaut. Als auch das erledigt war, hat uns Charlie noch einmal einen kleinen Einblick in die nächsten drei Wochen gegeben und am Ende ihres Vortrags die ganzen Briefe der Eltern, Familie und Freunde an uns Schüler verteilt. Deshalb waren dann zunächst alle mit Lesen beschäftigt und danach lag kurz eine traurige Stimmung in der Luft, weil viele ihr Zuhause vermissten. Einige Schüler haben sich dann freiwillig gemeldet, für alle Kokosnüsse, die wir auf den San Blas Inseln gekauft hatten, zu schälen. Somit konnten wir uns am Abend dann doch noch alle entspannen und unseren letzten „Schiff-Abend“ für 3 Wochen genießen: Die einen saßen Kokosnuss essend an Deck und haben Karten gespielt, andere haben noch ein paar Dinge für die Expis, den Ausflügen, die wir in Gruppen von jeweils 6 Schülern und einem Lehrer in Costa Rica machen werden, mit dem Marina-WLAN herausgefunden. Nachdem ich noch ein bisschen draußen an Deck gesessen hatte, bin ich irgendwann völlig fertig und müde ins Bett gegangen.
Nico