Die Eroberung des Urwalds zu Fuß

Tag: 9. Januar 2018
Ort: Tropenstation La Gamba, Costa Rica
Wetter: k. A.
von Arthur

Das heutige Frühstück, eines der besten und abwechslungsreichsten, das wir in den letzten drei Monaten hatten: Es gab Spiegelei mit Obst, Müsli und, wie sollte es auch anders sein, Reis. Gegen 09:00 Uhr brach die ganze Truppe zu unserer ersten Wanderung durch den Regenwald Costa Ricas auf, bei der wir von unserem österreichischen Guide Flo begleitet wurden. Wir befanden uns sehr schnell im tiefen Dschungel, wo es keine präparierten Wege mehr gibt, so dass wir alle sehr froh über unsere Wanderstiefel waren. Zuerst sahen wir einige Ameisen, die sehr unangenehm beißen können, und lernten dann etwas über die verschiedenen Palmenarten, wie z.B. die Wanderpalme, die sich über längere Zeit tatsächlich fortbewegen kann. Das Highlight des Marsches war eine kleine, leicht übersehbare Schlange, die sich im hintersten Winkel eines abgestorbenen Baumstumpfes versteckt hatte. Diese Schlange überraschte sogar unseren Guide Flo, der uns den Baumstumpf dann lieber doch nicht so genau zeigen wollte. Anschließend machten wir uns langsam auf den Rückweg, auf dem wir noch einige interessante Pflanzen und Raupen sahen, uns aber trotzdem sputeten, da wir uns alle sehr auf das anstehende Mittagessen um 12:00 Uhr freuten. Für nach dem Mittagessen war erst einmal kein Programm angesetzt, so dass Nico, Tommel, Jerit und ich fast die ganze Zeit Tischtennis spielen konnten.

Um 14:30 Uhr trafen wir uns dann alle wieder, um uns von Flo die Tropenstation La Gamba mal genauer zeigen zu lassen. Die Station entstand vor ca. 25 Jahren und wurde von Österreichern aufgebaut. Irgendwann entstand dann das Projekt „Der Regenwald der Österreicher“ und jeder, der daran Interesse hatte, konnte einen Quadratmeter Regenwald kaufen. Dieser Bereich wird heute von der Tropenstation La Gamba geschützt und beforscht und die Universität Wien ließ hier vor einigen Jahren sogar ein großes Labor bauen. Inzwischen besteht die Station aus ca. sieben kleinen Häusern. Im Verlauf dieser Besichtigung wurden uns noch die Chili-Plantage gezeigt, wo viele von uns von den Sträuchern naschten und es sofort bereuten. Auch besichtigten wir verschiedene, kleinere Forschungsstätten und wurden dort über die entsprechenden (wissenschaftlichen) Forschungsarbeiten informiert. Darüber hinaus aßen wir auch noch Kokosnüsse und beendeten unsere Besichtigung um 17:30 Uhr, da es um 18:00 Uhr für die ersten ein vorzügliches Abendessen gab.

Nach dem Abendessen stand der einen Hälfte von uns Schülern noch eine Nachtwanderung bevor, bei der ich leider nicht dabei war, die laut Erzählungen aber unglaublich interessant und spannend gewesen sein soll. So wurde mir erzählt, dass sie auf dem Hinweg eine Schlange gesehen haben, die sich gerade zu häuten begann, und als man sie auf dem Rückweg erneut sichtete, schon fast fertig mit ihrer Häutung war. Nachdem die Nachtwanderung zu Ende war, spielten Carlotta, Nico, Janik, Will, Isabelle und einige andere noch Tischtennis und ließen so unseren ersten ganzen Tag in der Tropenstation La Gamba ausklingen.
Arthur