Der letzte Tag in Horta

Datum: 27. März 2018
Position: 38°31,8’N, 028°37,5’W
Etmal: 0 NM
Wetter: Wasser 17°C, Luft 18°C, Windstärke 4
von Rasmus

Der Tag begann schon früh (wiederholt mit frischen Brötchen vom Bäcker zum Frühstück). Um auch ein bisschen etwas von der Insel zu sehen und zu erleben, fuhren wir mit einem gemieteten Reisebus sowie einem Reiseleiter über die Insel Faial. So konnten wir die Stadt Horta dann aus weiter Entfernung bestaunen. Unser erster Stopp fand an einem Aussichtspunkt bei einer Jesus-Statur statt. Von dort aus konnte man den Hafen mit den inzwischen vier gelandeten Traditionsseglern (Thor Heyerdahl, Regina Maris, Thalassa und der Roald) sehen. Wir fuhren weiter den Bergkamm hinauf, bis wir an einen Vulkankrater kamen, der 2 Kilometer breit und 400 Meter tief war. Das sah sehr beeindruckend aus! Nach dem Krater sind wir weiter zu einem Vulkanmuseum gefahren. Wir konnten uns über die Entstehung der Welt und der Azoren informieren. Zum Museum gehört auch einen Leuchtturm, der an der Klippe steht und von dem man einen sehr schönen Ausblick auf das Wasser hat. Der Leuchtturm hat seine Funktion verloren, als 1957 ein Unterwasservulkan direkt vor der Küste ausbrach und die „Ponta dos Capelinhos“ erschaffen hat. Dabei wurde der Leuchtturm fast ganz von Vulkanasche begraben, lediglich die obersten drei Fenster schauten heraus. Heute ist das Untergeschoss des Gebäudes noch immer voller Vulkanasche.

Zum Mittag waren wir pünktlich zurück an Bord, wo auch schon gleich das „Kammerwechsel- Chaos“ begann. Um 18:00 Uhr hatten wir alle unsere Sachen eingepackt, die Kammern geputzt, waren in die neuen Kammern eingezogen und hatten unsere Sachen eingeräumt. Nach dieser Aktion gab es für jeden von uns eine so große Pizza, dass für alle sogar noch etwas für die nächsten Tage übergeblieben ist. Am Abend haben wir uns mit den Schülern der anderen drei Großsegler getroffen und zusammen „gechillt“. Endlich wieder ein paar Jugendliche, mit denen wir uns auf Deutsch unterhalten konnten und die auch fast die gleichen Interessen hatten und in den letzten Monaten ähnliche Dinge wie wir erlebt hatten.

Da es für uns der letzte Abend in Horta war, haben wir ihn sehr genossen und später mit den Schülern von den anderen Schiffen noch an der Pier gesessen. Tamina und Laurine haben stellvertretend für uns alle dann noch von 00:00 Uhr bis 4:00 Uhr morgens unser High-Seas-Logo auf die Pier fertig gemalt.
Rasmus

PS.
1. Rasmus grüßt seine Großeltern und Geschwister!

„Klar zum Manöver!“

Datum: 26. Februar 2018
Position: 22°31,5’N, 074°25,0’W
Etmal: 146 NM
Wetter: Wasser 26°C, Luft 25°C, Windstärke 5
von Rasmus

„All-Hands mit Gurt, All-Hands an Deck in 5 Minuten“, so schallte es aus dem Gang in meine Kammer herein. Ich wurde mal wieder durch ein All-Hands-Ruf geweckt. In drei Minuten war ich „klar zum Manöver“ an Deck. Ich glaube, mittlerweile ist das das 24-igste All-Hands unter der Leitung von Uli gewesen. Beim All-Hands hieß es dann auch sofort: „Klar machen zur Halse!“. Da wir irgendwann das Schiff (weitestgehend) selbstständig führen wollen, wird seit einer Woche konsequent in jeder Wache ein Schüler-Toppsgast ausgewählt, der die Manöver unter Aufsicht und mit Unterstützung des Profi-Toppsgastens fährt und die Kommandos gibt.

Man muss sich erst ein bisschen daran gewöhnen, dass auf einmal die eigenen Mitschüler einem Kommandos geben (dürfen) und dir also etwas befehlen können! Aber mittlerweile klappt das schon doch recht gut bei uns! Nachdem wir die erste Halse gefahren sind, wollten wir wieder auf unseren alten Kurs zurück, deshalb hieß es erneut vom Kapitän Uli: „Klar machen zur Halse!“. So mussten wir das ganze Manöver erneut fahren. Anschließend wurde das Manöver ausführlich besprochen: Was ist gut gelaufen? Wo besteht noch Verbesserungsbedarf. Glücklicherweise war das All-Hands genau um 15:30 Uhr zu Ende, so dass wir gleich danach Kaffee und Kuchen an Deck genießen konnten. Für mich war der Tag noch nicht vorbei, da ich als 4-8-Wachler im Anschluss noch vier Stunden Wache gehen musste.

Zudem wurde heute bekannt gegeben, dass wir demnächst Nassau, die Hauptstadt der Bahamas, anlaufen werden. Zum Glück werden wir es voraussichtlich noch schaffen, an den Bahamas zu halten, weil ich mich schon lange auf die Bahamas und die schönen Strände gefreut habe. Ich bin sehr gespannt, ob es auf den Bahamas wirklich genauso traumhaft schön aussieht wie auf all den Postkarten und Bildern.
Rasmus

P.S.:
1. Liebe Grüße aus der Karibik nach Hause! (Rasmus)
2. Carlotta grüßt ihre ganze Familie zu Hause!
3. Ich grüße Ree; Ich brauch die Anleitung für die P.Hochtzeit JETZT! Wir sind, wenn du das liest, auf den Bahamas und du weißt, was das heißt…Heute ist Jungesellenabschied, am 1.03. die Hochzeit (für alle Verwirrten, ist nicht ernst zu nehmen, keine Angst, keiner heiratet). An Mama, kannst noch mehr Brühe und Schokolade schicken. In LIEBE Ly:)
4. Liebe Grüße an meine Familie von den Bahamas! (Benedict)
5. Liebes Beer-Brüderchen, es wird Zeit, dass ich mich bei dir noch einmal ausdrücklich für mein von dir mit weiser Voraussicht und, wie sich gezeigt hat, sehr professionell zusammengestelltes rotes „Arztköfferchen“ bedanke, dessen Wert sich inzwischen nicht nur mir, sondern auch so manch einem anderen hier an Bord offenbart hat! Hab großen Dank dafür!!! Liebe Grüße, dicken Kuss und eine feste Umarmung von den Bahamas, deine Katharina.