Schon 5 Monate ist es her

Datum: 13. März 2018
Position: 33°18,9’N, 058°57,3’W
Etmal: 169 NM
Wetter: Wasser 19°C, Luft 20°C, Windstärke 8
von Arthur

Nachdem ich mich circa drei Stunden lang bei mehr oder weniger starkem Seegang im Bett herumgewälzt hatte, wurde ich um 7:00 Uhr zu meiner 8-12-Wache geweckt. Bei diesem endlich mal etwas stärkeren Wind hat es sehr viel Spaß gemacht, an Deck zu sein! In unserer Wache erreichten wir eine Höchstgeschwindigkeit von über 10 Knoten. Wir segelten die Wache über mit den Marsen, setzten die Fo ck und bargen den Innenklüver. Den ganzen Tag über war es recht grau und bewölkt und am Ende meiner Wache begann es dann, wie in den vergangenen Tagen auch, zu regnen.Doch bald war ich unter Deck und aß die köstliche Tomatensuppe zum Mittagessen. Ich fand es sehr gemütlich, wie wir alle unten in der Messe saßen und unsere Suppen schlürften, während ab und zu eine in Ölzeug vermummte Gestalt herunterkam. Es fühlte sich ein wenig so an, als ob es ein verregneter Sonntagnachmittag im Herbst zu Hause wäre. Es ist lange her, dass ich dieses Gefühl hatte!

Nach dem Mittagessen habe ich mich in meine Koje gelegt und bemerkt, dass wir heute vor genau fün f Monaten die „Roald“ von Eckernförde nach Kiel verholt haben und letzte Vorbereitungen für unseren Törn trafen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie wir mit unseren Trekkingrucksäcken durch Eckernförde gelaufen sind, die letzten Schiffsarbeiten der Werftzeit noch voll in Gange waren und wir noch jede Menge proviantieren mussten… Wir bezogen alle unsere Kammern, ich war auf dem ersten Törn in Kammer 10 (außen oben) und am Abend vor unserer Abfahrt kamen dann noch einmal alle Eltern auf das Schiff und anschließend gingen wir noch ein letztes Mal vor der Abreise mit der Familie Essen. Nachdem ich diesen Tag gedanklich noch einmal durchgegangen war, schlief ich ein, bis Janis um 16:30 Uhr durch den Gang lief und alle Schüler zu Nicos Referat über das Bermuda-Dreieck zusammenrief. Es war sehr spannend etwas über das Bermuda-Dreieck zu erfahren, alle hörten sehr interessiert zu!

Nach dem Abendessen fand eine weitere Kursstunde für den SBF-See-Schein von Thilo, unserem Kapitän, statt, in der wir uns mit den verschiedenen Peilungsmethoden auseinandersetzten. Anschließend hatte ich noch eine recht unspektakuläre 8-12-Wache, nach der ich nach einem insgesamt aber recht spannenden und schönen Tag um 00:30 Uhr müde ins Bett fiel.
Arthur

P.S.:
1. Andy grüßt seine Familie und seine Freunde! PS. Mama, ich brauche unbedingt eine Festplatte, damit ich die ganzen Fotos speichern kann. Könntest du mir bitte eine schicken? Viele Grüße, Andy.
2. Astarkvedjur til elsku systir minnar! Vona ad thu hafir thad fint og ther gengur vel i skolanum, LY!! <3 (Freyja Sif)
3. Viele Grüße an die kleine Milamaus, Papi und Mami, alle Preußens und Tante Gunni! (Arthur)
4. Thilo grüßt ganz herzlich Julia, seine Söhne Markus und Alexander, seine Eltern Inge und Volker sowie die Schwiegereltern Karola und Horst – euch alles Gute an Land.
5. Mike grüßt Mme U.D.

Ereignisreiche Rückfahrt „nach Hause“

Datum: 17. Februar 2018
Position: 22°07,6’N, 080°27,5’W
Etmal: 0 NM
Wetter: Wasser 25°C, Luft 25°C, Windstärke 4
von Arthur

Heute Morgen mussten alle Schüler und Lehrer um 08:00 Uhr mit Gepäck in der Lobby unseres Hotels in Pinar del Rio stehen, um dann mit Edalia, unserer Reiseführerin, und Eduardo, unserem Busfahrer, in ein Tal nahe Pinar del Rio zu fahren, das Vinales heißt und eine der größten Sehenswürdigkeiten Kubas ist. Wir luden also alle unser Gepäck ein und fuhren, alle noch im Halbschlaf, los zu einer Kalksteinhöhle in dem Tal. Nach einer ¾ Stunde kamen wir dort an, wo einige von uns einen „selfmade“ Zuckerrohr-Ananas-Saft tranken, der von Einheimischen gemacht wurde.

Als wir in der Kalksteinhöhle waren, war es beeindruckend zu sehen, wie die Höhle von Wasser ausgespült wurde und so überhaupt erst entstand. Die Besichtigung endete mit einer Bootsfahrt über einen Fluss, der durch die Höhle verlief, in der uns der Guide einige Steine zeigte, die von Wasser so lange umspült worden sind, dass sie aussehen wie z.B. die drei Schiffe von Christopher Kolumbus oder ein Skelettgesicht. Nach der Kalksteinhöhle fuhren wir zu einer Felswand, die in den 50er Jahren mit Menschenabbildungen bemalt wurde. Dort wurde uns angeboten, für 1 CUC (kubanische Touristenwährung) reiten zu gehen, das haben Max und ich dann auch gemacht, was sehr lustig und amüsant war, auch wenn es nicht viel mit Reiten zu tun hatte, sondern sich eher nach „Ich sitze auf einem Pferd, das im Kreis läuft“ anfühlte. Es hat trotzdem sehr Spaß gemacht und man hatte einen schönen Blick auf die Felsmalereien. Einige andere aßen ein Eis oder tranken etwas und nach ca. einer halben Stunde brachen wir zu unserem nächsten Halt, einem Biobauernhof, auf. Dort angekommen setzten wir uns alle auf eine Terrasse und bekamen ein prächtiges Mittagessen mit frischem Huhn, Gemüse und selbstgemachten, natürlich alkoholfreien, Piña Colada aus eigenem „Anbau“ aufgetischt.

Nach diesem köstlichen Essen gab es noch eine kurze Führung durch den Garten des Betriebes, in dem viele Pflanzen und Kräuter, wie zum Beispiel Aloe Vera angebaut werden. Gegen 13:30 Uhr stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zu unserem letzten Stopp des Landaufenthalts, nämlich einem Aussichtspunkt, vom dem aus man über das ganze Vinalestal gucken konnte. Es war ein sehr schöner letzter Blick auf die Kalkfelsen und die Natur Kubas. Die Kalkfelsen sahen aus einer solchen Distanz so surreal und künstlich wie in einer Spielzeugwelt aus.

Wir alle genossen noch einmal die letzten Momente des Landaufenthaltes, bevor wir im Grunde das letzte Mal in unseren Bus stiegen, um uns auf den Weg „nach Hause“ zum Schiff zu machten. Nach sechs Stunden Fahrt kamen wir dann wieder in der Marina von Cienfuegos an der Pier an, wo uns das Dinghi vor einer Woche mit all unseren Sachen abgesetzt hatte. Wir alle waren sehr traurig, dass nach Costa Rica jetzt auch der zweite große Landaufenthalt in Kuba vorbei ist. Wir lernten also noch die neue Stammcrew kennen, packten unsere Sachen aus und gingen dann alle, von dem programmreichen Landaufenthalt erschöpft, in unsere Kojen. Es ist ein bisschen so als ob die Ferien vorbei gegangen sind, sich aber trotzdem irgendwie auf die Schule freut.
Arthur