Home Sweet Home

Datum: 1. Februar 2018
Position: 09°26,7’N, 079°54,4’W
Etmal: 5 NM
Wetter: Wasser 29°C, Luft 29°C, Windstärke 5
von Kjell

Heute ist endlich der Tag, an dem ich nach 3 Wochen Landaufenthalt wieder auf die Roald zurück kann. Ich bin schon ganz gespannt, was mich dort wohl alles Neues erwarten wird. Ich stehe also voller Vorfreude auf und fahre zusammen mit Rasmus und Max, die mich abgeholt haben, mit dem Taxi zur Shelter Bay Marina. Schon aus der Ferne kann ich die Masten der Roald sehen und freue mich schon darauf, alle wieder zu sehen. Es ist beeindruckend wieder auf seinem Zuhause der letzten paar Monaten anzukommen, man hat sich seit dem Landaufenthalt endlich mal wieder so richtig zuhause gefühlt. Auf dem Schiff angekommen, werde ich dann herzlich von allen begrüßt und kann dann meine Kammer beziehen. Vom Kapitän heißt es, dass wir nur noch auf eine Mitschülerin warten müssen und dann morgen ablegen können.

Am nächsten Morgen werden wir alle um 06:30 Uhr zum Frühstück geweckt. Danach beginnen auch schon die Vorbereitungen für unser nicht ganz einfaches Ablegemanöver aus der Marina. Das Sonnensegel wird abgeriggt, die Reinschiffstationen erledigt und das Dinghi bemannt. Unser Ablegemanöver klappt hervorragend und wird sehr zügig und gut organisiert durchgeführt. Kurs auf Kuba! Jetzt liegt eine zehntägige Seereise vor uns. Die Wetterbedingungen sehen gut aus, trotzdem müssen wir aber erst einmal ca. zwei Tage unter Maschine gegen den Wind anfahren. Erst dann können wir die Roald in ein Segelschiff verwandeln. Lufttemperatur: 27 Grad, Wassertemperatur: 26,5 Grad, Wind in kts: 23. Die Stimmung an Bord ist sehr gut! Alle freuen sich, wieder an Bord zu sein, besonders aber auch auf das Highlight „Kuba“.

Was ich von Kuba erwarte? Ich erwarte sehr entspannte Menschen, die eine coole Einstellung zum Leben haben. Ein Atmosphäre wie vor dreißig Jahren, alte Autos und Häuser und dass wir ein bisschen hinter die Kulissen gucken können, nicht nur das zu sehen bekommen, was Touristen normalerweise gezeigt bekommen, und dass wir etwas über die Politik Kubas erfahren.
Kjell

P.S.:
Ich grüße meine Eltern und Großeltern! Ich habe euch ganz doll lieb und bin euch sehr dankbar, dass ihr mir diese Reise ermöglicht habt. Außerdem grüße ich Tanja und Stefan, euch noch eine schöne Zeit in Neuseeland. Kjell

Ein Traum der Erinnerung

Datum: 31. Januar 2018
Position: 09°27,3’N, 079°57,0W
Etmal: NM
Wetter: Wasser 29°C, Luft 29°C, Windstärke 6
von Isa

Ich höre einen Hahn krähen. Ich schaue mich um, bin ich in Longo Mai? Diesen Hahn, der morgens um gefühlt 05:00 Uhr kräht, kenne ich nur von da. Ich stehe auf und reibe mir die Augen. Tatsache, ich befinde mich in meinem kleinen Zimmer in meiner Gastfamilie, mein Trekkingrucksack steht dort fertig gepackt. Ich stehe auf und gehe zum Frühstück, was es gibt? Natürlich, Frigoles con aroze. Ich esse meinen Teller auf und bedanke mich bei meiner lieben Gastmutter/ Oma. Ich mache mich, wie die Gewohnheit es mir vorgibt, auf den Weg zur Terrasse von Milenas Gastmutter. Dort treffe ich wie immer auf die meisten meiner Freunde. Wir begrüßen uns, tauschen uns über das vielfältige Essen aus, das im Endeffekt doch bei allen ungefähr gleich war. Ein Bus fährt vor, wir steigen alle ein. Unser Gepäck ist bereits im Bus. Um den Bus herum versammeln sich alle unsere Freunde aus Longo Mai. Ich sehe unsere Spanischlehrer, unsere Gastfamilien, Carlos (ein Einheimischer, mit dem wir uns angefreundet haben), ein paar von den Jugendlichen, die wir dort kennengelernt haben und vor allem die Gänse, die uns immer den Weg versperrten und die verdammt angsteinflößend sind.

Der Bus fährt los, nach einer halben Stunde steigen wir aus. Beim Ausstieg erwarten uns plötzlich Flo, Margit, Steffen und die anderen Forscher aus La Gamba. Mit ihnen gehen wir auf eine letzte Wanderung, er zeigt uns wie immer alle kleinen Tiere und ist unheimlich fasziniert von dieser bunten Tier- und Pflanzenwelt. Wir sind alle total glücklich, die Leute aus der Tropenstation wiederzusehen und sind relativ enthusiastisch bei der Wanderung dabei. Nach der Wanderung enden wir an einem Surferstrand, ist das Dominical? Flo und die anderen verabschieden sich mit einem „Pura Vida“ und plötzlich bin ich nur noch mit meiner Expigruppe zusammen. Wir liegen mit Surfbrettern am Strand und schlürfen Fresco (frischer Saft). Neben uns liegen all die Menschen, die wir auf den Expis kennengelernt haben und wir unterhalten uns ausgelassen. Der Tag neigt sich dem Ende und wir steigen wieder in einen Bus. Alle sind wieder da und unser Busfahrer Louis fährt. Die Stimmung ist gedrückt, alle sind ein wenig traurig und ich habe das Gefühl, dass eine großartige Zeit vorbei ist. Der Bus bringt uns bis in die ShelterBayMarina hier in Colón.

Ein lautes: „Sing Halleluuujaaa, sing it…!“ reißt mich aus diesem wunderbaren Traum. Ich schaue auf die Uhr, halb 8. Ich stehe auf und bin sehr traurig darüber, dass das Wiedertreffen mit den Menschen des Landaufenthalts nur fiktiv war. Beim Frühstück steht ein Tagesplan an der kleinen Tafel an Deck.

  • 9:00 Uhr – All-hands -> Reinschiff und Kammern klarieren
  • 10:00 Uhr – Lesezeit für Magellan (das Buch, das wir in Deutsch gerade lesen sollen)
  • 11:00 Uhr – Poolzeit
  • 12:00 Uhr – Mittagessen

Beim All-Hands wird uns gesagt, dass wir so bald wie möglich ablegen wollen. Wir verlassen also Panama. Der Landaufenthalt ist endgültig vorbei. All die Eindrücke, die wir gesammelt haben, Menschen, mit ganz verschiedenen Geschichten, die wir kennengelernt haben und Orte, die wir gesehen haben sind passé. Wir werden das alles nie wieder sehen. Das erste Mal auf der Reise müssen wir uns wirklich von liebgewonnen Menschen verabschieden. Ich habe das Gefühl, dass diese Zeit schon wieder viel zu schnell vergangen ist und ich all diese Orte unheimlich vermissen werde. All die Bilder vermischen sich ein wenig , da das alles zu viel war, um es in so kurzer Zeit zu begreifen und zu verarbeiten. Ich bin wieder ein wenig traurig über die Tatsache, dass Costa Rica und Panama vorbei sind, aber freue mich auch auf Kuba.

Nachdem der Plan des Tages umgesetzt ist und alle gegessen haben, erklärt uns der Kapitän, dass wir noch nicht los könnten, u.a. da der Wind zu stark sei und nicht klar sei, ob alle Besorgungen in Colón (auf der anderen Seite des Kanals) rechtzeitig erledigt werden können. Wir könnten also bis halb vier nochmal an den Pool und uns entspannen. Da beschwert sich natürlich niemand und wir nutzen die Zeit, um noch ein wenig Wasser und/oder Sonne zu baden. Um halb vier heißt es dann Erleichterung, alles ist erledigt, nur fahren wir nicht heute, da der Wind noch immer sehr stark ist und es zu spät werden würde um noch heute abzulegen. Wir lassen den letzten Abend in diesem Luxushafen also langsam ausklingen, im Pool, beim Internet oder mit richtig gutem Essen in dem Restaurant der Marina (nicht, dass das Roaldessen nicht sehr nah an das herankommt, trotzdem bevorzugten einige die Restaurantküche). Alle nutzten noch einmal in vollen Zügen die Vorzüge dieses Hafens, die wir ab morgen auf See nicht mehr haben werden.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal allen Menschen unseres Landaufenthalts danken, für eure Offenheit, Gastfreundschaft, Geduld mit uns und Bereitwilligkeit uns eure, für uns sehr fremde Welt, zu zeigen. Wir hatten alle eine unfassbare Zeit und ich glaube ich spreche für alle wenn ich sage wir wären gerne noch einen oder vielleicht sogar mehrere Monate hier geblieben. Und liebe Eltern, freut euch auf viele Kinder die fast alle nach dem Abi nochmal hier her reisen wollen. Wir sehen uns auf KUUUBBAAA!!
Isa

P.S.:
– Isabelle grüßt ihre Familie, denkt ganz fest an euch und schickt euch in Gedanken ein bisschen Sonne rüber.
– veRena gratuliert Halli ganz herzlich zum Geburtstag. Außerdem grüßt sie den Rest der ihr bekannten Welt und freut sich, dass die Rückkehr an Bord so schön war.
– Viele liebe Grüße an alle „Langener, Niersteiner und Odernheimer“, besonders an Ali, Felix und ii, ich freue mich euch bald wieder zu sehen, Euer Friedel