Segelpacken zu Salsa-Rhythmen

Datum: 9. Februar 2018
Position: 22°07,6’N, 080°27,4’W
Etmal: 40 NM
Wetter: Wasser 27°C, Luft 29°C, Windstärke 4
von „unbekannt“

Die letzte Nacht unter Segeln war angebrochen. Die Wachen nutzten diese Chance, in kompletter Besetzung (kein Unterricht am Ankertag 🙂 Dafür Klausur :/ ) diesen kurzlebigen Törn Revue passieren zu lassen und über vergangene Manöver, Ausbildungen, Freuden und Wünsche für kommende Reiseabschnitte zu reflektieren. Die 0-4 Wache durfte die letzten Segel bergen bevor die Maschine angeworfen und durch den Kanalabschnitt in die Bucht von Cienfuegos motort wurde. Am Vormittag dann: Segel packen, Reinschiff machen, Anker werfen, Einklarieren.

Man kann wohl sagen: Am ersten Tag waren mehr Kubaner/innen an Bord als Roaldis an Land. Erst schaute uns ein Arzt tief in die Augen, dann schlich Arthur schnüffelnd durch das Schiff – ganz richtig: Der kleine Vierbeiner war mindestens so gespannt auf das Schiff wie wir auf das schöne Land. Nachdem Arthur unter Deck alles begutachtet hatte, führte ihn Paul noch etwas an Deck umher. DaDamm, die Lehrer-Armbanduhr schlägt 16 Uhr: Prüfung! Der Stamm wünscht viel Erfolg! Die Schiffsführung bot ihre Hilfe an zu Wind, Wetter und Segeltheorie – aber nein, selber mitschreiben wollten sie nicht. Der Abend wurde in geselliger Runde verbracht. Peter und Ariane wurden am nächsten (frühen) Morgen verabschiedet, die Mannschaft wünscht ihnen bereits an dieser Stelle eine gute Weiterreise! Eure Anwesenheit hat das Projekt maßgeblich geprägt und bereichert.
Unbekannte/-r Autor/-in

Status Quo des individuellen und allgemeinen Wohlbefindens

Datum: 8. Februar 2018
Position: 21°32,2’N, 080°15,0’W
Etmal: 115 NM
Wetter: Wasser 27°C, Luft 29°C, Windstärke 4
von Anouk

Hallo mal wieder von mir an alle!
Zu Beginn erst mal ein kleines Quiz:
Tag und Nacht werde ich gebraucht, nie habe ich meine Ruh.
Ich laufe wie geschmiert und drehe mich hin und her,
in manchen Situationen auch im Kreis.
Jedes Schiff benötigt mich, sonst ist nicht gewiss,
wohin die Reise geht.
Was bin ich?

Tagesmeldung. Ich denke, jede Familie, alle Freunde und Interessierte warten täglich darauf, dass wieder eine neue Tagesmeldung hochgeladen wird. Ich würde das auf jeden Fall, wäre ich eine Mutter/Schwester/Oma/Freundin, etc. Da schickt man zum Beispiel seine Tochter auf so eine abenteuerliche Reise und diese Tagesmeldungen sind zeit- bzw. streckenweise die einzige, wenn auch recht einseitige „Kommunikations-möglichkeit“… Das wurde uns allen auch schon ziemlich früh klar: Das, was wir hier täglich schreiben, kann eine Art „Anker“ für Eltern, Familie und Freunde sein. Wie geht es meinem Kind? Haben sie immer noch so viel Seegang? Wie ist die Stimmung? Wie ist es, nach knapp einem Monat Landaufenthalt wieder auf der Roald zu sein? Denkt er/sie viel (oder wenigstens ein bisschen ;-)) an zu Hause? Ich hoffe, hiermit heute wenigstens ein paar Antworten geben zu können!;) Dazu habe ich einige Schüler, aber auch die Stammcrew „interviewt“:

Max: „Wir haben keinen hohen Seegang mehr – allen geht“s besser. Habe bloß keinen Bock auf Schule und vermisse manchmal das Essen von zu Hause. Vor allem SCHNITZEL!“
Carlotta: Ich freue mich sehr auf Kuba. Costa Rica mit „Pura Vida“ hat mir auch schon sehr gut gefallen! Die Autos, die Menschen, alles ganz anders…
Vroni: „Bin glücklich, wieder auf See zu sein und zu segeln. Beim Feintrimm kann ich auch mal wieder meinen „Segel-Kopf“ anstrengen.“;)
Yara: „Äh, mir geht“s gut. Ich vermisse Hamburg, meine Familie, aber nicht das schlechte Wetter!“
Kjell: „Freue mich total darüber, wieder segeln zu können und bald auf Kuba anzukommen!“
Lukas: „Ich find“s toll, dass wir nicht mehr so viel Seegang haben – die Stimmung hat sich dadurch extrem verbessert!!“

Mal zwischendurch, habt ihr das Quiz gelöst? Wenn nicht, dann hier ein kleiner Tipp: Ich bin so wichtig, dass ich hier auf der Roald die ganze Zeit auf der Brücke stehe! Wie sieht es jetzt aus?

Theo M.: „Irgendwie freue ich mich, wieder zu segeln und auf dem Schiff zu sein. Das hat mir gefehlt!“
Martin: „Ich finde toll, dass Theo M. trotz Vormittagsbackschaft und der 8-12-Wache abends die Nachmittagsbackschaft von Laurine übernimmt. Was für ein Held! Theo ist toll! Grüße gehen raus an Theo M.!“ (Das entstand im Laufe einer Konversation auf der Backskiste mit Martin und Theo M. …, kann man aber als Spaß verstehen 😉 Alle hier sind toll!)
Freyja: „Der Motor ist aus, wir segeln wieder! TOP! Bin froh, wieder auf See zu sein!“
Michael (1. Steuermann): „Bin im Moment ein bisschen platt, wegen so vielen Gesprächen mit den Schülern und Erwachsenen, aber bin froh, wieder bei HSHS dabei zu sein. Segeln mit wunderbaren, jungen Menschen. Segeln in der Karibik: mehr geht nicht!!“
Jerit: „Mir geht“s gut, bin froh, mein Referat hinter mir zu haben. Bin leider gezwungen TODESTRAURIG zu sein, weil wir nicht in Jamaika anlegen… Werde mir eine Jamaika-Mütze kaufen!“ (Er ist ein groooßer Fan.)
Ly: „Mir geht“s super. Nach überstandener Seekrankheit bin ich froh, wie eh und jeh! Ich habe Jamaika gesehen!!“ 🙂
Rasmus will keinen Kommentar abgeben. Oder doch: „Bin salty auf Jerit.“ … (Eigentlich geht“s ihm doch ganz gut hier!;))

Ich selbst würde auf jeden Fall sagen, dass es hier allen ziemlich gut geht, und wir es uns trotz der Arbeit auch gut gehen lassen. Auch freuen sich alle ziemlich auf Kuba, auch auf den Salsa-Unterricht. Außerdem war heute natürlich ein besonders schöner Tag. Am Morgen war noch etwas mehr Wind, aber trotzdem blauer Himmel. Im Laufe des Tages ist der Wind immer mehr eingeschlafen und schließlich trieben wir nur noch vor uns hin. Also wurde bei einem All-Hands um 16:00 Uhr beschlossen, dass wir nun kreuzbrassen (= man brasst die Toppen in einem „V“, damit, falls Wind aufkommt, das Schiff trotzdem sicher steht bzw. treibt.), um einen Badestopp vor der kubanischen Küste einzulegen. Denn diese konnte man schon seit Morgengrauen am Horizont erahnen und jetzt (um 21:00 Uhr) treiben wir etwa 20 Seemeilen vor unserem Ankerplatz herum, weil wir diesen erst morgen anlaufen können. Also: Baden bei super Wetter! Noch besser konnte die Laune gar nicht werden.;) Am Abend gab es dann noch das (super!) Referat von Arthur über den US-Marinestützpunkt Guantanamo Bay. Jetzt sitzen viele von uns in der Messe, üben für Geo, weil wir ja morgen die Klassenarbeit schreiben. Und es gibt welche, die gerade Schach lernen. Außerdem werden fleißig Briefe geschrieben, weil mehrere von der abreisenden Stammcrew sich angeboten haben, „Postboten“ zu spielen. Danke dafür!

Und: Die Antwort auf die Quizfrage lautet: Das Ruderrad.
Anouk

PS.
1. Liebe Grüße an meine Familie, ich vermisse euch!! Greetings to my bestie, wie steht´s, wie geht“s? Bosnienbesteland, ich beneide euch gerade so gar nicht um eure Klausurenphase, aber macht das Beste draus!!! Laurine
2. Ich grüße Ronaldo, den Ginger an Land und meine Familie. Jerit
3. Ich grüße auch Berglind aka der Ginger an Land und generell meine Schulfamilie, die Lietz und alle Leute, die diesen Blog verfolgen. Rosa