All along the shrimp

Datum: 28. März 2017 (Tag 172)
Position: St. George’s, Bermuda
Etmal: –
Wetter: Luft 23°C, 1016 hPa
von Manuel

t_manuelDie Insel Bermuda ist, alles in allem, shrimpförmig. Eigentlich ist es ein zerstückelter Shrimp, aber die wichtigsten Teile sind durch Brücken aneinander geklebt. Der ganze Shrimp hat etwa eine Länge von zwei Stunden, mit dem Bus. Heute haben wir ihn mit öffentlichen Verkehrsmitteln komplett bereist. Zuerst fuhren wir von St. George’s, dem Kopf des Shrimps, nach Hamilton, dem Bauch. Hamilton, die Hauptstadt Bermudas, ist ein angenehmes Städtchen mit hübschen Parks und netten Läden, in denen man in kurzer Zeit eine Menge Geld ausgeben kann. Aber das gilt eigentlich für den ganzen Shrimp. Dafür, und das muss ja auch mal positiv angemerkt werden, gibt es überall saubere, kostenlose öffentliche Toiletten. Wenigstens da kann man Geld sparen. Nach dem Besuch der Restaurants und Läden hat man ohnehin keins mehr.

Von Hamilton nahmen wir die Fähre nach Dockyard, der Shrimp-Schwanzflosse. Am Rande der dortigen Festungsanlagen trainieren zurzeit die Segelteams der einzelnen Nationen für den America’s Cup, der Ende Mai beginnt. Die eindrucksvollen High-Tech-Yachten hatten sich allerdings gut in ihren Schuppen versteckt. Lediglich von der japanischen Yacht war ein (verpackter) Mast zu erkennen. Mangels Yachtpracht nutzte ich die Zeit in Dockyard dazu, ein äußerst geschmackloses „I survived the Bermuda Triangle“-T-Shirt zu einem sehr günstigen Preis zu erwerben. Von Dockyard ging die Fahrt immer entlang der Küste – man kann auf Bermuda kaum anders als an der Küste entlang fahren – zur Horseshoe Bay. Sie liegt ungefähr dort, wo sich beim Shrimp das leckere rosa Shrimpfleisch befindet. Konsequenterweise ist der Sand der Bucht leicht rosa. Was für ein Strand! Dass uns nach vielen Wochen in der Karibik und in Mittelamerika ein Strand noch so begeistern kann, will schon etwas heißen. Feiner Sand, türkisfarbene Wellen, die sich an großen Felsen brechen – da macht es nichts, dass das Wasser nicht mehr die gewohnte Badewannentemperatur hat, sondern nur noch vielleicht 22 oder 23 Grad.

Danach hieß es, mit dem Bus (die Busse sind übrigens auch rosa) zum Shrimpkopf bzw. zum Schiff  zurückzukehren, wo uns die Backschaft ein leckeres Essen zubereitete mit – na was wohl? Reingefallen! Keine Shrimps, sondern Hamburger. Shrimps können wir uns hier nur als Inselrundfahrt leisten.
Manuel