Kerstin, ich wollte dich nicht anrufen… & Immo ist Schuld…!!

Datum: 25. März 2017 (Tag 169)
Position: Bermuda
Etmal: –
Wetter: Luft 18°C, 1016 hPa
von Tessa

tessaBeimWecken wurde uns quasi schon das Kopfkissen, die Bettdecke und das Bettlaken weggerissen und zum Waschen gebracht. Das hatte es auch echt mal nötig… 🙂 Mit ein paar Leuten sind wir mit der Wäsche dann in großen Müllsäcken durch die gesamte Altstadt gelaufen und haben dafür ein paar komische Blicke geerntet. Nach einer guten Stunde hatten wir alles gewaschen und mas o menos getrocknet und der ganze Weg wieder zurück. In der Zwischenzeit haben die anderen die Last ausgeräumt ZUM LETZTEN MAL :(, denn der Kojentausch stand an – AUCH ZUM LETZTEN MAL. Aber eigentlich kann man darüber ganz froh sein, denn das Ganze ist immer eine riesige Aktion. Vor allem, weil wir jetzt (leider) die luftigen Sommersachen gegen dicke Wintersachen tauschen mussten. Denn bei den für uns jetzt eisigen Temperaturen (so um die 20 Grad) reicht der eine Pulli nicht mehr… Das heißt aber auch, dass wir jetzt noch weniger Platz in unseren sowieso schon Minischubladen haben. Generell ist es nicht so einfach auf knappen 10 m² mit 12 Mädchen den ganzen Kram in eine andere Koje zu verfrachten. Bis alle ihre Kojen bezogen, Schubladen eingeräumt haben, gesaugt und gewischt wurde, dauert das Ganze schon mal 4 Stunden.

Ach ja, noch ganz kurz zum Lasteinräumen. Es gab einen kleinen Zwischenfall… Als die ganze Last leer war, haben Johanna, Claire und ich die Getränke gezählt und da unten gesaugt, als wir von oben Schreie hörten: Ahhhhhhh, Kakarlaaaaaaaaaken!!!!! Das war schon die dritte heute. Da es, wie ihr euch glaube ich vorstellen könnt, ziemliches Gekreische gibt, wenn Viecher im Pumakäfig sind, kamen auch schnell Schaulustige. Claire meinte gerade noch aus Spaß: „Wehe, die fallen in die Last“, als die Kakerlake auch schon auf Claires Schulter landete. Ich sagte noch: „Nicht bewegen, sonst haben wir gleich das nächste Nest hier unten.“ Aber Claire hat sich leider schon schreiend und um sich schlagend bäuchlings auf den Boden geschmissen. Dabei hat sie sich auch noch eine schöne Beule zugezogen, da in der Last nicht allzu viel Platz für Randale ist. Naja, mal sehen, wann wir die nächsten Kakerlaken in der Last finden…

Mittags sind wir alle zusammen zum Town Square gegangen und haben uns ein Theaterstück angeguckt. Es zeigte, wie Frauen im Mittelalter bestraft wurden. Das ganze Spektakel war ziemlich witzig, vor allem als die Frau sich auf eine Wippe setzen musste und von ca. 4m Höhe ins Wasser getaucht wurde. Und das immer wieder 🙂 Nach dem Mittagessen ging es weiter mit Saubermachen, Großreinschiff war wie immer am Samstag dran. Aber nach fast 6 Monaten sind wir meist nach 1 h statt nach 4 h fertig.

Danach war nochmal bis zum Abendessen Landgang. Claire und ich haben einen langen Spaziergang um die Insel gemacht und sehr schöne Strände mit kristallklarem Wasser, sowie alte Ruinen entdeckt. Bermuda ist wirklich eine sehr niedliche Insel mit idyllischen Häuschen. Zum Abendessen waren alle wieder pünktlich zurück, denn es gab PIZZAAA und zwar reichlich für alle. Ich glaube, alle haben sich lange nicht mehr so über das Essen auf dem Schiff  gefreut.

Mit Johannas Referat über das mas o menos gefährliche Bermudadreieck, das wir zum Glück alle heil und ohne Schiffsbruch überstanden haben, endete der Tag. Ach ja, kurz noch zur Überschrift: Immo kam mit meinem Handy nicht klar, hat irgendwelche Knöpfe gedrückt, weil alles auf Holländisch war und hat letztendlich über Siri eine Bekannte von mir angerufen. Er wollte dem Tagesbericht unbedingt diese Überschrift geben…
Tessa