Schlittenfahren auf Madeira

Datum: 4. November 2016, (Tag 28)
Position: 32° 39’ N, 016° 53,6’  W, Funchal, Madeira
Etmal: –
Wetter: Luft 22°C, 1015 hPa
von Lara

laraHeute war der erste Tag, an dem wir unsere frische Milch durch Milchpulver und Wasser ersetzen mussten. Nachdem man sich langsam an die richtige Dosierung heran getastet hatte, schmeckte es schon fast wie richtige Milch, nur halt mit Klümpchen. Aber morgens um 7:00 Uhr fällt das einem noch gar nicht so richtig auf. Nach einem herzhaften Frühstück und dem Vorbereiten der Brotzeit setzte das erste Shuttle um 8:00 Uhr bei Sonnenschein über nach Funchal. 10 Minuten später schüttete es aus Kübeln, sodass wir im zweiten Dinghi komplett durchnässt in Madeira ankamen. 10 Minuten später schien wieder die Sonne und dieser Wechsel ging fast den ganzen Tag so weiter. Während wir auf die anderen Grüppchen warteten (es passen nur 8 Leute gleichzeitig in ein Dinghi), wärmten wir uns bei einer Tasse Kakao und WLAN im Mc Donald’s auf.

Gegen Viertel nach 9.00 Uhr brachen wir dann zu der Gondel auf, mit der wir dann ca. 30 Minuten bis zur Endstation gondelten und den weiten Ausblick bis zum Horizont über ganz Funchal und die Johnny genossen. Erst in der Gondel sah man die ganzen Ausmaße der hier häufigen Waldbrände und wie eng und platzsparend die grüne Stadt gebaut wurde. Als wir dann kalt und nass um 10:30 Uhr oben ankamen, hatten wir eine halbe Stunde Pause, um unsere Brotzeiten zu essen. Aber das eigentliche Highlight des Tages kam noch. Früher wurden die wohlhabenden Menschen immer auf Schlitten durch die steilen Gassen nach unten gefahren. Dazu stehen zwei Leute rechts und links neben dem Schlitten und ziehen ihn, bis er schnell genug ist. Dann springen sie ganz schnell auf die hintere Kante des Schlittens und manövrieren ihn durch jeweiliges Abbremsen mit den Füßen einigermaßen sicher durch die Gassen. Das wird als Touristenattraktion immer noch mit den klassischen Schlitten angeboten und war der eigentliche Grund, wieso wir überhaupt nach oben gekommen sind. Es war eine sehr spaßige und rutschige Partie, bei der der Schlitten von Anton und Tatze ganz klar am schnellsten war. Tja je mehr Gewicht desto schneller wird man halt…

Das Runterlaufen durch die immer noch sehr steilen Gassen war mindestens genauso lustig. Weil es geregnet hatte und sich auch noch eine Ölspur durch die Straßen zog, rutschten wir mehr oder weniger die glatten Straßen runter. Johanna, die an der steilsten Stelle nicht mehr bremsen konnte, klatschte mit dem dazugehörenden Knall gegen ein Auto. Das Auto wurde zum Glück nicht beschädigt. Als wir dann eine Stunde später endlich unten ankamen, teilten wir uns in zwei Gruppen: Die Schüler, die gleich mit den Dinghis zurück zum Schiff fuhren, und die, die noch eine Stunde länger in der Stadt blieben, um noch letzte Besorgungen zu machen. Ich fuhr in der ersten Gruppe mit, bei der Niko seine ganzen Fahrkünste auspackte. Später holte ich dann die anderen mit dem Dhingi ab und legte beim dritten Versuch auch ein akzeptables Anlegemanöver hin (bei dem nicht alle hinfielen, weil ich zu stark gegen das Boot gestoßen bin). Als dann alle wieder sicher an Bord waren, ging es auch schon mit einem All-Hands-Manöver weiter: Anker lichten und etwas später alle Segel setzen. Nun geht die Reise weiter und wir statten als nächstes Teneriffa einen Besuch ab.
Lara