Land in Sicht?

Datum: 13. Dezember 2015
Position: 15°18,9’N, 059°50’W
Etmal: 106 nm
Wetter: Wasser 27,5°C, Luft 32,5°C, Wind 5 Bft.
von Judith

„In elf Tagen ist Weihnachten!“ Mit diesem Ausruf wurden ich und fast meine ganze Kammer heute um 3.30 geweckt. Als wir dann um 04:00 den Wachswechsel hatten, erinnerte uns Wache 1 liebevoll daran, dass wir eine Stunde länger Wache gehen dürfen. Dieses Privileg haben wir Jürgi zuzuschreiben, da er gestern beim Schnickschnackschnuk verloren hat. Durch die ganzen Zeitumstellungen ist es zu Hause schon Zwölf, wenn hier so gegen sieben Uhr Leben ins Schiff kommt. Also gingen wir 5 Stunden Wache. Dementsprechend ließen Ana und ich uns viel Zeit beim Formen der Brötchen. Jedoch waren wir ein bisschen frustriert, nachdem Karo auch die Uhr in der Kombüse umgestellt hatte und es 3.30 war. Wir brauchten also -30 Minuten zum Formen der Brötchen.

Aber die vielen Sternschnuppen besserten unsere Laune wieder schlagartig. Man konnte im Durchschnitt alle 30 Sekunden eine Sternschnuppe sehen. Bei der 50. Sternschnuppe haben wir dann aufgehört zu zählen. Zur Morgendämmerung packten wir die Royals aus – und ließen uns dabei auch Zeit und fotografierten den Sonnenaufgang. Dann durfte ich Toppsi spielen und die Vorroyal setzen lassen. Danach erledigten wir noch ein paar Kleinigkeiten zum Schiffserhalt und machten bei den fleißigen Morgensportlern mit (oder guckten auch nur zu).

Zum Frühstück gab es anstatt Eiern richtig guten Kaiserschmarrn (nochmals vielen Dank, Leo!). Nach dem Frühstück gehöre ich zu der Fraktion, die dann noch mal gerne vier Stunden beim gleichmäßigen Summen des Ventilators bis zum Mittagessen schläft. Apropos, den dritten Advent haben alle hier an Bord verschlafen. Nachmittags gab“s dann mal wieder eine Decksdusche. In den Wachen wird stündlich errechnet, wann wir in Dominica ankommen. Meine Unterrichtsgruppe erhofft sich, dass der Wind weiterhin so gut ist, denn wir würden dann so gegen fünf Uhr morgens ankern – ein ganzer Unterrichtstag weniger :). Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, bald wieder Land zu sehen. Die Tage waren so schön routiniert und total entspannend, aber seitdem wir wissen, dass wir bald wieder auf Land sein werden, freuen wir uns auf die Telefonate nach Hause. Am Nachmittag flog plötzlich ein Teil der Festmacherleine außenbords. Viele fragende Gesichter. Robert, was macht du da? -„Ich bereite das Anlegen schon einmal vor.“ Dabei sehen wir gar kein Land. Aber er übt jetzt mit einigen von uns das Belegen an Pollern.

Beim Sonnenuntergang kamen auf einmal ganz viele Delfine, die wunderschöne Sprünge machten. Die halbe Crew und Schüler standen am Schanzkleid und beobachteten diese fünf Minuten und wir kamen gar nicht aus dem Staunen heraus und freuten uns über jeden neu gesichteten Sprung oder Delfin. Inzwischen kommt bei den abendlichen Plaudereien immer wieder das Thema auf, ob unsere Familie und unsere Freunde noch mit uns kommunizieren können, wenn wir zu Hause sind. Solche Begriffe wie: „Warschau“, „Fest!“, „Tampen“ und „Fiert auf“ sind hier täglich gebrauchte Wörter. Ich grüße alle, die diesen Blog lesen, vor allem meine Familie und Freunde und hoffe, irgendjemand hat Crêpes (hoffentlich diesmal richtig geschrieben) für mich mitgegessen.
Judith

Grüße: Svenja grüßt ihre Familie und wünscht einen schönen dritten Advent
Stella wünscht allen, die das gerade lesen eine schönen dritten Advent und fragt sich, wie dieser wohl in Berlin aussehen würde!
Hannah wünscht ihrer Familie einen schönen dritten Advent
Hallo ihr lieben, jetzt hoffentlich einmal unverändert 🙂 Liebe Grüße und einen schönen 3.Advent, dickes Bussi Saskia
Lieben Gruß mit Umarmung auf 07082503 ,o) von Kurt an die Schwentinebiene <3 , morgen 14.12. geh ich hier drüben vielleicht mal schnorcheln und sichte wie du mal ne karibische Seeschildkröte…. !)