Das Team…

Datum: 17. Februar 2016
Position: 23°07,9’N, 082°20,8’W
Etmal: 72 nm
Wetter: Wasser 27°C, Luft 28°C, Wind 4 Bft.
von Friedrich Gajdoss

Wieder einmal geht ein Törn zu Ende. Dies ist aber auch so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit mit meinen bisherigen Törns. Es beginnt in Puerto Limon: Es kommen 34 „Trainees“ an Bord, und alle kennen sich bestens aus. Weder Kammerbelegung, noch Wach- oder Backschaftsplan müssen erstellt werden. Alles schon fertig. Das Gepäck wird ausgepackt und verstaut, keine leichte Aufgabe bei dem beengten Raum. Der Proviant verschwindet fix in den Lasten und ein Backschaftsteam kümmert sich schon um das Abendessen. Ich stehe dazwischen – manchmal im Weg – wie bestellt und nicht abgeholt. Es ist schön dieses laute, rege Treiben, die Fröhlichkeit und das liebevolle „Anmaulen“ zu beobachten. Man spürt deutlich, es ist ein „nach Hause kommen“ für die Schüler und Lehrer.

Für uns Stammcrew eine vollkommen neue Erfahrung. Ablegen, ankern, eine kurze Erklärung und alles läuft wie geschmiert. Segel? – Ja, hurra, endlich wieder klettern. Ehe ich mich umdrehe sind alle Rahen und der Klüverbaum mit geschätzten 100 – in Wirklichkeit „nur“ ca. 40 – jungen und jung gebliebenen besetzt und 20 Minuten später segeln wir fast unter Vollzeug, und alle strahlen. Einmal Segel bergen, „ooooh schade“, aber in einer Unterrichtspause packen alle mit an und wenn diese dadurch etwas verlängert wir, sind alle doppelt begeistert beim Segelpacken dabei.

Während unseres Zwischenstopps auf Cozumel/Mexiko gingen alle Schüler und Lehrer auf einen Landausflug. Plötzlich war es vollkommen still. Wir sahen uns an, welch eine Ruhe, um dann aber schnell festzustellen, es fehlt was: das Lachen, Schreien, Reden und Schimpfen, das Lebendige auf dem Schiff. Es sind alles liebenswerte – ja was – keine Kinder mehr aber auch noch keine Erwachsenen. Die einen etwas mehr in die eine, die anderen mehr in die andere Richtung. Alle liebenswert mit ihren unterschiedlichen Charaktere: laut, ruhig, engagiert, zurückhaltend, höflich, frech, sehr begeistert, null Bock, um nur ein paar zu nennen. Aber wenn es darauf ankommt, sind alle da und machen mit. Es hat sich ein tolles Team gefunden, die Stammcrew eingeschlossen und es hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht ein Teil davon gewesen zu sein. Wenig Arbeit für den Kapitän heißt, er hat ein gutes, selbstständig arbeitendes Team, auf das er sich verlassen kann. Und ich hatte sehr wenig zu tun auf diesem Törn. Dafür vielen Dank an alle und ich freue mich auf eine Fortsetzung Richtung Bermuda.
Friedrich

Nicht gut, aber anders!

Datum: 16. Februar 2016
Position: 23°03,9’N, 083°37,5’W
Etmal: 110 nm
Wetter: Wasser 27°C, Luft 27°C, Wind 5 Bft.
von Josha

Na toll, ich habe die wundervolle, heiß begehrte Aufgabe, den Tagesbericht zu schreiben. Natürlich erfüllt das mein Herz mit Freude (Derek, wenn du das liest, weißt du ja was ich mein“). Dann erzähl ich mal wie das so abläuft, denn wenn du denkst, dass der Laptop, an dem man besagten Bericht schreiben müsste, dir immer zur Verfügung steht, hast du dich geirrt. Denn auch das Fototeam, Jahrbuchteam oder andere Leute, die sich gerne mal Bilder anschauen oder überspielen, benutzen diesen Laptop. Also musst du einen günstigen Moment erwischen, damit Robin nicht mit der Frage kommt „Du weißt, dass du heute noch Tagesmeldung schreiben wolltest?“, denn dann ist man echt spät dran. Da es langsam langweilig wird, wenn wir jeden Tag einfach nur die Geschehnisse schreiben, sollte ich mir etwas anderes, Neues überlegen. Tja, meine Kreativität hält sich noch mit guten Einfällen zurück, wie unschwer zu erkennen ist.

Hier auf dem Schiff ist es so, dass je nachdem, welche Stammcrew uns begleitet, verschiedene Hypes verfolgt werden. Einer der ersten sehr beliebten ist das Kartenspiel Wizard, das seitdem ein ständiger Begleiter ist, sodass wir auch auf unserer Expi öfters zu einem Spielchen kamen. „Deutschlands-Bester“, wie Markus sich gerne selbst nennt, ist natürlich auch immer mit dabei und seine Gefühlsausbrüche, wenn es nicht läuft wie es laufen sollte, sind auch sehr lustig mitanzusehen. Auf dem jetzigen Törn werden die Arbeiten am Schiff immer beliebter unter den Schülern und bei manchen sogar fast schon zur Hauptbeschäftigung. Unter der Anleitung von Niko, unserer Bootsfrau, macht die Arbeit auch sehr viel Spaß und man sieht, wie viel man noch lernen und vertiefen kann. Natürlich passieren dabei auch die ein oder anderen ungewollten Missgeschicke, doch das stellt überhaupt kein Problem dar, denn sofort geben sich Schuldige oder Beteiligte zu erkennen und auch andere helfen mit beim sauber machen.

Dann wollen wir noch ein, zwei Worte zu meiner Wache auf diesem Törn verlieren. Wir hatten alle die Gelegenheit, den Tagestoppsgast zu übernehmen, damit wir die Aufgaben kennen lernen und auch sehen, welche Verantwortung die Toppsis zu übernehmen haben. An einem anderen Tag durften wir unter Anleitung unserer Steuerfrau Navi-Assistenten sein. Also haben wir zu jeder vollen Stunde alle nötigen Daten aufgeschrieben und die Position auf der Karte markiert. Alle drei Stunden müssen auch alle Wetterdaten notiert, aber nach der UTC aufgeschrieben werden. Mit diesen Aufgaben und unserem Wechseln zwischen Maschinenfahrt und Segeln gab es sehr viel zu tun in der Wache 0-4, trotzdem wurde oft mit der Müdigkeit gekämpft!
Josha

P.S:: Ich wünsche ganz viele Grüße nach Deutschland zu meiner Familie (Hab euch Lieb <3!) und hoffe das alle Karten angekommen sind.:)
Benji: Hey ihr zu Hause! Ich wollte euch nur mitteilen, dass mein Handy schrott ist was bedeutet, dass ich nur noch über facebook erreichbar bin. Ich hoffe euch geht“s gut. Fühlt euch gedrückt. Ich hab euch lieb und vermisse euch euer Benji. 😀