Die Kunst des Ablegers

Datum: 3. November 2017
Position: 41°10’N, 010°15’E
Etmal: 87 NM
Wetter: Wasser 16°C, Luft 18°C, Wind 5 Bft.
von Veronika

Mein Tag begann damit, dass ich mich dazu aufraffen musste, aufzustehen, nachdem wir eine halbe Stunde vor dem Frühstück geweckt worden waren. Frühstück gab es heute eine halbe Stunde früher als normalerweise, da wir vorhatten um 8:30 Uhr abzulegen. Aus diesem Grund gab es auch um 8:30 Uhr ein „All-Hands“. Wie schon im Voraus vermutet, stellte sich das Ablegen als eine Herausforderung heraus, da wir auflandigen Wind und Ebbe kurz vor dem Niedrigwasser hatten. Damit mich alle verstehen können, auch die, die nicht so viel segeln, werde ich kurz erklären, warum diese beiden Phänomene unpraktisch sind:
1. Auflandiger Wind bedeutet, dass der Wind das Schiff auf die Pier drückt und es einem dadurch erschwert wird von der Pier wegzukommen.
2. Ebbe bedeutet, dass der Wasserspiegel sinkt.

Kurz vor Niedrigwasser hatten wir dann das Problem, dass es im Hafenbecken nicht überall tief genug für die Roald ist. Deshalb hatten wir noch weniger Rangiermöglichkeiten. Am Ende hat der Kapitän entschieden, dass wir nach hinten in die Leinen unter Maschinenkraft eindampfen, und dass das Dingi (Beiboot) unseren Bug (vorderer Teil des Schiffs) gegen den Wind im rechten Winkel von der Pier wegdrückt. Dies hat dann auch gut geklappt. Nun sind wir wieder auf See und haben auch endlich wieder Bewegung im Schiff. Die Wache 2 hatte für die Wache 3 für die Wachübergabe noch ein Lied zu der Melodie von O Tannenbaum gedichtet, das ich hier noch präsentiere:

O Wache 3, O Wache 3,
Wir heißen euch Willkommen
Wir wünschen euch „ne ruhige Nacht,
mit Sternen und schnell rumgebracht.
O Wache 3, O Wache 3,
Wir legen uns jetzt schlafen.

Mit Grüßen von See.
Veronika (Vroni)

P.S.:
1. Jü grüßt Nju – jeden Tag ein bisschen mehr …
2. Milena wünscht Hannes alles Gute zum Geburtstag.
3. Rosa wünscht Johnny alles alles Gute zum Geburtstag, fühl dich von mir gedrückt