Segelunterricht bei Norbert

Datum: 13. Oktober 2016,  (Tag 6)
Position: 49° 57,5 N; 001° 51,6 W
Etmal: 54 sm
Wetter: Luft 15°C, 1012hPa, wolkig, Wind NE 3
von Damaris

damarisHeute begann mein Morgen mit einem „freundlichen“ Wecken von Johann und Johanna. Nach dem Frühstück hieß es für meine Arbeitsgruppe und mich zum ersten Mal Unterricht bei unserem Kapitän höchstpersönlich, denn in den ersten Wochen haben wir nur theoretischen und praktischen Unterricht rund um die Arbeit an Bord eines Segelschiffes. Den Unterricht hier auf der Johnny kann man gar nicht mit dem gewohnten Unterricht von zu Hause vergleichen. Zuerst wurde uns gezeigt, wie man die Toiletten, Waschbecken und Duschen putzt. Danach mussten wir dies auch in die Tat umsetzen. Wir müssen jeden Tag die Toiletten und Co. putzen, weil sich Keime bei so vielen Menschen auf so engem Raum sehr schnell verbreiten können. Nach einer kurzen Pause wurde uns der Aufbau der Segel, alle möglichen Fachbegriffe und der sichere Umgang mit den Segeln erklärt. Im Gegensatz zu dem Unterricht zu Hause, wo der Lehrer meistens an der Tafel steht, saßen wir zu neunt am Tisch in der Messe und Norbert, unser Kapitän, saß mit am Tisch und zeichnete Skizzen der Segel auf einem kleinen White-Board vor sich auf.

Jogginghosen im Unterricht sind zu Hause eher ungewöhnlich, hier jedoch die Normalität. Störende Zwischenrufe waren auch eher selten. Hier wurde man eher durch das Einräumen von Geschirr, Musik aus der Backschaft, unserem zugeflogenen Vogel namens Eckhardt und Leuten, die von draußen hereinkamen, gestört. Der relativ starke Seegang, wodurch ständig Stifte herunterfielen und man selber auch stark schwankte, war auch erst einmal ungewohnt.

Nach dem Mittagessen und einer zweistündigen Pause sind wir an Deck gegangen. Dort wurde uns alles, was uns zuvor in der Theorie erklärt wurde, direkt praktisch an den Segeln erklärt. Wir wurden direkt einmal abgefragt. Leider stellte sich heraus, dass unser Kurzzeitgedächtnis nicht sehr gut war. Somit wurden alle Begriffe noch einmal wiederholt, sodass sie jetzt hoffentlich sitzen. Ich persönlich fand die Motivation zum Aufpassen eine ganz andere als im Unterricht zu Hause, weil man z.B. alle Begriffe, die wir gelernt haben, jeden Tag in der Wache hört. Somit können wir alles Gelernte direkt am nächsten Tag anwenden. Insgesamt ist der Unterrichtsalltag hier viel kürzer und auch längst nicht so stressig wie in der Schule zu Hause. Bis jetzt noch nicht…
Grüße von Damaris

 

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