My heart is beating like jungle drum

Datum: 20. Januar 2016
Position: La Gamba, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: k. A.
von Saskia

Heute sind wir alle ausgeschlafen wie immer in der doch eher ungewohnten Umgebung (man muss sich vorstellen, die Zimmer hier haben die 4-fache Größe unserer herzallerliebsten Kammern auf der Roald) aufgewacht und zum Frühstück gegangen. Wobei einige Schüler sogar dem Drang auf Toilette zu gehen widerstanden haben, nur um erster am Buffet zu sein. Aber mal ehrlich, wer würde das für Rührei, Müsli und frische Früchte nicht auch tun. Auf dem Weg zurück ins Zimmer gab es dann die nächste SEHR ungewohnte Sache zu sehen. Die Bettdecken, die wir selbstverständlich gemacht aufs Bett gelegt haben (wobei sich einige das Motto „weniger ist mehr“ wohl etwas zu sehr zu Herzen genommen hatten), fanden wir nun als feinsäuberlich gefaltetes Häufchen am Ende der Betten vor.

Aber zurück zum Tagesgeschehen: Wohlgestärkt machten wir uns nun alle auf den Weg zu einem der nahegelegenen Wasserfälle. Auf dem Weg zeigte uns Florian eine Ölplantage und erklärte uns das Wiederbewaldungsprojekt des Vereins „Regenwald der Österreicher“ und wir durften das hauseigene Schwein besuchen, das immer fleißig mit unseren Essensresten gefüttert wird. Danach erreichten wir alle etwas erschöpft den Wasserfall. Während sich die einen erstmal an das kalte Wasser gewöhnen mussten, kletterten die anderen schon weit den Wasserfall hinauf. Auch die plötzlich ausbleibenden Wassermassen erklärten sich durch einen Blick in die Höhe, da man dort einige von unseren Mitschülern einen Staudamm bilden sah, der anschließend geflutet wurde. Nachdem wir dann also alle das erfrischende Wasser genossen und uns anschließend in der Sonne aufgewärmt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Allerdings machten wir noch einen Zwischenstopp bei einem älteren Herren, der uns einige einheimische Lieder vorspielte, während wir die Aussicht auf die Fila Cal genossen und somit auch den auf der Straße stehenden Viehtransporter sahen – unser ‚Taxi‘. Was ich anfangs für einen schlechten Scherz hielt, entpuppte sich dann doch als bitterer Ernst. So schlängelten wir uns in gemächlichem Tempo zwischen Schlaglöchern, Brücken und unter Palmen hindurch zurück zur Tropenstation. Während anfangs die Gefühle bei jeder engeren Kurve zwischen Vorfreude und Angst hin und her schwankten, war es am Ende doch schon ganz normal. Zitat Hannah: „Ist doch wie Bus fahren in Deutschland, nur halt mit offenem Dach.“

Zu Hause angekommen gab es erst einmal Spaghetti mit Tomatensauce, was auf allgemeine Begeisterung stieß. Danach ging’s für einige von uns noch auf die langersehnte Nachtwanderung, bei der man sich zuerst fühlte wie im Disneyland, bis uns erklärt wurde, dass das idyllische Funkeln auf dem Boden keine Diamanten, sondern Augen von Spinnen waren. Trotzdem kämpften sich alle erstaunlich gelassen weiter durch den Regenwald, vorbei an Fröschen, Schlangen und einer pinkelnden Schnappschildkröte. Das Highlight waren wohl aber die Kaimane, die wir zum Ende der Wanderung sehen konnten. Tja an dieser Stelle muss ich aber Schluss machen, da wir bereits 22:00 Uhr haben und es morgen um 5:30 Frühstück gibt, damit wir pünklich um 6 zur „Durchwanderung“ aufbrechen können. Liebe Grüße nch an meine Familie und Freunde
Saskia