Vamos a la playa

Datum: 15. Januar 2016
Position: Longo Mai, Rancho
Etmal: –
Wetter: schon dunkel, aber trotzdem gut
von Jorge

Nach dem Frühstück schnell noch die Sachen zusammengepackt: Handtuch, Sonnencreme, ein paar Colones, Badesachen und eine Trinkflasche. Dann zu unserem Treffpunkt hochgejoggt und gewartet. Von irgendwo hört man irgendwen „Vamos a la playa“ singen, was zwar jeden Tag passiert, aber jetzt stimmt es heute ging es in die Stadt und danach zu unserem ersten Pazifikstrand, irgendwo zwischen Uvita und Dominical. Da die Schulkinder aus Costa Rica gerade ihre überlangen „Sommerferien“ genießen, standen bereits zwei Schulbusse bereit, um uns abzuholen. Als schließlich alle da waren, fuhren wir erst über etwas holprige Landstraßen und dann über Straßen, die von der Größe in Deutschland wohl Bundesstraßen wären, deren Seiten aber voll mit Restaurantes, Autowerkstätten und so genannten Sodas sind. Um etwa halb neun kamen wir in der Innenstadt von San Isidro an. In unseren kleinen Unterrichtsgruppen bummelten wir zusammen mit unseren Spanischlehrern durch die Straßen, was gar keine schlechte Idee war, denn ohne einen Ortskundigen hätten wir uns wohl niemals in den doch immer wieder recht gleich aussehenden Straßen zurechtgefunden. Auf unseren Einkaufzetteln stand (natürlich auf Spanisch) alles von neuen Flip-Flops, über Hängematten für die bevorstehenden Expis, bis hin zu Oreos und Sombreros. Die meisten Gruppen schauten dabei noch einmal bei der Post vorbei, um noch einige Nachzüglerpakete aus Deutschland abzuholen. Zum Essen kaufte sich unsere Gruppe eine extragroße Familienpizza (in drei Monaten gab es das auf dem Schiff nur ein Mal) und beeilte sich, um mit einem kleinen Abstecher bei Subway pünktlich zur Weiterfahrt am Bus zu sein.

Weiter ging es Richtung Süden und nach einigen Kämpfen zwischen Bergen, Bremsen und Getriebe kamen wir am Playa (dt. Strand) an. Die Sonne schien hier zu Mittag noch kräftiger als im Inland zu sein, weshalb sich alle auf das erfrischende Wasser freuten. Ich war nicht der einzige, den die hohen Wellen und das Wasser, das einem nach der Karibik ziemlich sandig vorkam, stark an die Nordsee erinnerte, auch wenn diese im Moment wahrscheinlich gut 20°C kälter sein dürfte und an den ostfriesischen Inseln etwas weniger Palmen herumstehen. Weiter ging es danach mit Fußball und Frisbee am Strand, und Ananas und Melone im Schatten. Um halb vier ging es zur letzten Station für heute: einem flachen Süßwasserfluss in der Nähe, um Salz und Sand loszuwerden. Während der letzten Busfahrt nach Hause begann es dann schon zu dämmern und viele dösten erschöpft ein bisschen vor sich hin. Nach dem Abendessen trafen wir uns noch einmal im Rancho (Versammlungshaus), um zu tanzen und zu singen, um für das morgen beginnende Dorffest zu üben. Viele Grüße
Jorge