Die zweite Ernte

Datum: 14. Januar 2016
Position: Longo Mai, Costa Rica
Etmal: –
Wetter: heiß
von Nikolai

Heute durften wir, wie sonst so selten, den Spanischunterricht und das Dorf verlassen, um arbeiten zu gehen. In diesem Fall auf einer Kaffeeplantage. Sie war in einem kleinen Tal entlang eines Hanges mitten im Urwald gelegen, also mussten wir uns erst eine Stunde lang durch den Regenwald schlagen, wobei wir ein mehr oder weniger ausgetrocknetes beziehungsweise komplett verschlammtes Flussbett als Weg benutzen, um zwei kleine Bäche und einen Fluss zu überqueren. Auf der Plantage angekommen wurden wir erst einmal eingewiesen nur die rötlichen und schwarzen Bohnen zu ernten. Was am Anfang mit ein wenig Musik noch lustig war, stellte sich nach guten drei Stunden als äußerst anstrengend heraus, sodass viele von uns nur noch neben den Pflanzen saßen, in der Hoffnung, den Kaffee ausschließlich im Sitzen abernten zu können.

Schließlich machten wir uns auf den Rückweg: Wir durchquerten die Flüsse und Täler, stapften durch das „ausgetrocknete“ Flussbett und erreichten schließlich das Dorf. Zum Glück mussten wir nicht (anders als erwartet) die Säcke voll geernteter Kaffeebohnen zurück zur Ortschaft schleppen, das übernahmen nämlich die Einheimischen für uns. Nach einem sehr entspannten Nachmittag gab es einen zum Glück freiwilligen Workshop über das Selberbauen von Schmuck, an dem ich nicht teilgenommen habe, weshalb ich nicht viel darüber schreiben kann. Schließlich wurde am Abend ein Film für das ganze Dorf auf einer großen Leinwand vorgespielt. Zwar war der Film auf spanisch, aber im Grunde geht es darum, dass ein kleiner Prinz im Universum zwischen ca. 10 Kubikmeter großen Planeten hin und her reist und verschiedene Leute trifft. Also ging der Tag entspannt zu Ende.
Niko