Lieblingsplatz

Datum: 4. Dezember 2016, (Tag 58)
Position: 18° 29,7´N, 056° 05,2´W
Etmal: 136 sm
Wetter: Luft 29°C, 1015 hPa, sonnig, Wind NNE 2-3 Bft.
von Zora

zoraHeute war, wie fast immer, ein eigentlich ganz gewöhnlicher Tag auf dem Atlantik. Wir nähern uns Martinique (jetzt sind es nur noch knapp 300sm) mit 2 Knoten mit der heute morgen gesetzten Breitfock und außer Michis Geburtstag war heute nichts wirklich Spannendes. Die einzige Besonderheit ist, dass wir ab jetzt aus Marmeladen-, Erdnussbutter- und Senfgläsern trinken müssen, weil wir wegen des Seegangs nur noch 5 Gläser und 13 Tassen haben, was also gerade mal für die Hälfte der Crew reicht… Und weil heute sonst nichts passiert ist, sind nach dem Mittag während der Siesta alle an ihre Lieblingsplätze verschwunden.

Die Top 8 Plätze hier an Bord sind:

Hängematte
Wenn wir im Hafen oder vor Anker liegen, dürfen wir unsere Hängematten auf dem Vorschiff aufhängen. Da auf dem Vorschiff aber keine 26 Hängematten gleichzeitig Platz haben, sind sie eigentlich durchgehend von mindestens 2 Personen besetzt (auch wenn es nicht die eigenen sind).

Brückendach
Immer wenn das Großsegel nicht gesetzt und der Seegang nicht zu stark ist, dürfen wir – wenn wir die Lautstärke begrenzt halten und die Wache nicht ablenken – uns auf das Dach setzen, chillen und die Sonne genießen.

Segelsäcke
Egal, wie durcheinander die Segelsäcke manchmal aussehen, desto bequemer und beliebter sind sie bei der gesamten Crew. Damit ihr, die zu Hause sitzt und unseren Blog lest, eine bessere Vorstellung davon haben könnt, hat Sonja mir vorgeschlagen, die Segelsäcke mit dem Sofa zu vergleichen. Ein kleiner Unterschied liegt darin, dass unser Blick auf die am Horizont untergehende Sonne und den somit aufziehenden Sternenhimmel gerichtet ist, anstatt auf einen Fernseher, „von dem man eh nur viereckige Augen bekommt“ (Grüße gehen raus an alle Eltern).

Vorschiff tagsüber
Das Vorschiff ist der „Ort“, an dem sich die komplette Siesta abspielt. Es wird geschlafen, sich gesonnt, gegenseitig vorgelesen, Musik gehört, gelacht oder sich leise unterhalten. Seit 3 Tagen haben wir ein neues Highlight an Bord, um uns in der heißen Mittagssonne zu erfrischen: Die Crew hat uns einen ungefähr 1,50m x 2,50m großen Pool überlassen, in dem sich sowohl Schüler, als auch Lehrer super gerne entspannen. Das einzige Problem ist, dass das Wasser (das sowieso nur etwa 20cm tief ist) bei jeder Welle ein bisschen mehr verloren geht. Nach einer halben Stunde sitzen dann alle im Pool „auf Grund“.

Vorschiff nachts
Wenn wir nach dem Abendessen frei haben, verbringen wir den restlichen Tag mit Kissen und leiser Musik liegend auf dem Vorschiff und zählen Sternschnuppen. Weil wir bisher schon so viele gesehen haben, werden die noch nicht eingelösten Wünsche spontan an andere weiterverschenkt, die leider noch nicht so viele gesehen haben (z.B. an Jesko). Der Sternschnuppen-Highscore liegt momentan bei 19 in einer Nacht und wurde von Hannah-Popanna aufgestellt.

Schlauchboot neben den Segelsäcken
Hier sitzen hauptsächlich die Lehrer, aber auch einige Schüler gerne, denn hier wird man nicht so schnell gesehen und kann ein bisschen Ruhe und das Alleinsein genießen.

Klüvernetz
Am coolsten finden wir unser Klüvernetz vorne am Bug. Am schönsten ist es, wenn man während dem Sonnenuntergang zu zweit im Netz sitzt und mehrere Delfine direkt unter unseren Füßen hin und her schwimmen. Immer wenn der Bug in die Wellen eintaucht, ist man mit den Füßen nur einen Meter von den Delfinen entfernt – so nah erleben wir Delfine wahrscheinlich nie wieder.
Z-ora, Hannah-Popanna und Sonja

P.P.S.: Ach ja, heute war die Atlantiktaufe….
P.S.: Ganz liebe Grüße an meine Familie und Freunde, ich hoffe ihr hattet ein gemütliches Adventswochenende, ich hab euch lieb!
Tessa sendet der Gäng viele Grüße, einen schönen 2. Advent und hofft, dass es ein schönes Reiterfest gab mit Quadrille natürlich:) <3! Auch an ihre Familie viele Grüße!
Hannah grüßt auch ihre Familie und ihre Freunde und hofft, sie hatten einen schönen 2. Advent!
Karla grüßt ganz lieb ihre Schwester und ihre Eltern zum 2. Advent.
Viele Adventsgrüße an Tabeas Familie und Freunde.

Madeira

Datum: 1. November 2016, (Tag 25)
Position: 32° 38,6’N; 016° 53,7’W, Funchal, Madeira
Etmal: –
Wetter: Luft 24°C, 1020 hPa, sonnig, Wind E 1-2
von Zora

zoraFür mich begann der Tag heute mit der 2-5 Uhr-Wache, bei der ich unserem Steuermann leider aus Versehen (weil ich sehr müde war) dreimal das gleiche Leuchtfeuer gemeldet habe. Wir kamen Madeira immer näher und die Insel war sehr schön beleuchtet. Um 5 Uhr war die Wache dann mit der Wachübergabe zu Ende und alle sind so schnell wie möglich in ihren Kojen verschwunden. Nur Sonja und ich hatten da was falsch verstanden und dachten, dass unsere Wache noch länger an Deck bleiben soll, um bei der geplanten Wende mitzuhelfen. Wie sich später herausgestellte, war die Wende erst für ein paar Stunden später geplant. Das haben wir eine halbe Stunde später dann auch verstanden, als wir immer noch am Achterdeck standen und nach unserer Wache Ausschau gehalten haben. Nach einer kurzen Nacht wurden um 7 Uhr alle für das Frühstück geweckt. Danach gab es ein All-Hands, bei dem wir alle Segel geborgen und verpackt haben, um kurz darauf vor Funchal auf Madeira vor Anker gehen zu können.

Nach dem Mittagessen durften wir dann endlich schwimmen gehen, worauf wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten. Das Highlight war ganz vorne vom Klüverbaum in das 22°C warme Wasser zu springen. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Nach der Abkühlung wurden alle Kammern aufgeklart, damit wir so schnell wie möglich an Land durften. Das ist leichter gesagt, als getan, da wir mit unseren beiden Dinghis einen Shuttle einrichten mussten, weil immer nur sieben Leute gleichzeitig in einem Dinghi Platz haben. Bei Carlos erster Fahrt zum Hafen hat der Motor nicht mehr mitgespielt und sie mussten zur Johnny zurück paddeln. Dann hatten wir nur noch ein Dinghi und Pia musste 2 Stunden lang zwischen Schiff und Hafen hin und her fahren, bis wir alle an Land waren. An Land sind wir zuerst auf der Suche nach WLAN an einer super leckeren Eisdiele am Hafen vorbeigekommen, der wir nicht widerstehen konnten. Gestärkt sind wir dann weiter durch die schmalen Gassen in die Innenstadt gelaufen und haben in dem ein oder  anderen Souvenirläden und WLAN-Zonen Halt gemacht.

Nach einem kurzen Stop im Supermarkt war es auch schon wieder Zeit zum Hafen zurück zu gehen, weil wir pünktlich zum Abendessen wieder an Bord sein sollten. Mit dem Dinghi wurden wir dann im Hafen abgeholt und nach und nach sind alle an Bord eingetroffen. Jetzt sitze ich gerade mit einer Tasse Kamillentee neben Maike, Hannah und Tabea in der Messe, im Hintergrund höre ich Geräusche vom Film, der in der Messe gemeinsam geschaut wird und durch das Bullauge sehe ich die bergige Insel schön bunt beleuchtet. Jetzt ist es an der Zeit aufzuhören, weil ich in 5 Minuten zur 23-24 Uhr Anker-Wache kommen muss…
Zora

P.S.: Ganz liebe Grüße an meine Familie, ich hab euch lieb!