Mathe und MOB

Datum: 10. Januar 2017, (Tag 95)
Position: 09° 30,4′ N, 078° 37,2′ W
Etmal: 125 sm
Wetter: Luft 28°C, 1015 hPa, sonnig, bewölkt, Wind NNE 4-5 Bft.
von Lara

laraDer Tag heute war eigentlich wie jeder andere. Trotzdem war er besonders, denn jeder Tag hier ist ganz anders als zuhause. Es bedeutet einiges an Umstellung, hier mit zu fahren, bei dem Essen fängt es schon an. Zum Beispiel gibt es seit Martinique nur noch helles Mehl zum Brot backen, weil man in Mittelamerika kein dunkles mehr bekommt. Auch darf man keine Milch mehr einfach so draußen stehen lassen, da sie dann ziemlich schnell gerinnt. Inzwischen dürfen wir seit ein oder zwei Wochen auch nur noch mit Salzwasser duschen, weil bei unserem Trinkwasserkondensator etwas kaputt gegangen ist… Aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran an Deck zu duschen und klamme Klamotten zu tragen und hat sogar Spaß daran bei den Duschparties unterm freien Himmel zu duschen.

Nachdem wir die Mathearbeit, die für den Vormittag angesetzt war, geschrieben hatten, hatten wir bis um 12:00 Uhr Freizeit, die wir in unseren Hängematten, die kreuz und quer übers Deck gespannt waren, oder schwimmend im türkisfarbenem Wasser verbrachten. Nach dem Mittagessen hievten wir den Anker und übten das Mann-über-Bord-Manöver (MOB). Die vorher so glatte See entwickelte sich zu einem aufgewühltem Meer mit viel Wind, bei der einige seekrank wurden und ich verbrachte meine 8:00-12:00-Wache in Pulli und langer Hose, was inzwischen ziemlich ungewohnt für uns geworden ist. Am Abend hielt Hannah noch ihr Referat, bei dem es leider nur 7 Zuschauer gab (von denen 3 Lehrer waren), weil die meisten anderen seekrank waren.
Lara

P.S.: Tessa wünscht Anni alles Gute zum Geburtstag

Survivaltipps – Wie man mit wenig Trinkwasser überleben kann

Datum: 9. Januar 2017, (Tag 94)
Position: 09° 30,4′ N, 078° 37,2′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 28°C, 1015 hPa, sonnig, bewölkt, Wind NNE 4-5 Bft.
von Sonja

sonjaWie die fleißigeren Blogleser von euch wahrscheinlich schon mitbekommen haben, ist unser Süßwasseraufbereiter vor fast zwei Wochen in die Luft gegangen und da wir vor Shelter Bay an keinem Hafen vorbeikommen, an dem wir einen Liegeplatz kriegen, heisst es bis dahin Wasser sparen. Hier die wichtigsten Tips und Tricks by Ssssonja und Z-ora zum richtigen Umgang mit dem restlichen Trinkwasser.

1. Mit Salzwasser spülen
Um so wenig Süßwasser wie möglich für den Geschirrabwasch zu benötigen (Zitat vom Schild am Wasserhahn: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“), bringt jeder sein benutztes Geschirr, und wenn man ganz lieb ist auch das der anderen, an Deck und spült es mit Salzwasser vor. Gerade bei Ketchup oder Nutella auf dem Speiseplan ist das sehr hilfreich für die Backschaft, wenn die groben Reste vorher entfernt werden. Damit auch beim Nachspülen Wasser gespart wird, muss der gesamte Abwasch von einer Mahlzeit mit 3 Litern Wasser (im Meßbecher abgemessen!) stattfinden.

2. Salzwasserdusche
Da alle Duschschläuche von Uwe, unserem Maschinisten (der früher bei den Pfadfindern war!), abgeschraubt wurden, bleibt uns, wenn man nicht mehrere Wochen stinken will, nichts anderes übrig, als mit unserer selbstgebauten Schlauchdusche oben auf dem Vorschiff zu duschen. Das klingt schlimmer als es eigentlich ist, denn wann hat man schon mal die Chance  mitten in der Karibik an Deck zu duschen, noch dabei mit einem Live-Ausblick auf wunderschöne Palmeninseln. Im „All inclusive-Duschprogramm“ enthalten sind:
– Lustige Unterhaltung
– Sonnenauf- oder -untergang
– klarer Sternenhimmel
– Duschparty
– Gruppenduschen
– sauber werden

3. Regenwasser auffangen
Eine unserer wichtigsten Empfehlungen zum Wasser sparen ist, sobald auch nur ein Tropfen Regen vom Himmel fällt, sich die größten Töpfe aus der Kombüse zu schnappen, wenn sie nicht gerade gebraucht werden, um sie an Deck zu stellen und so viiiiiieeel Süßwasser wie möglich aufzufangen, um damit zum Beispiel Wäsche zu waschen. Denn wenn sie mit Salzwasser gewaschen wird, was wir auch schon gemacht haben, stinkt sie nach „toter Ratte“ (Zitat Norbert) und der Geruch wird nie wieder aus der Kleidung gehen. Warnung an alle Mütter: Ihr Kind könnte stinkend zurückkommen! Aber keine Sorge, geistig sind sie immer noch die gleichen …

Bei Risiken oder Nebenwirkungen lesen sie den Blogeintrag nochmal oder funken sie Ssssonja und Z-ora an. Liebe Grüße
Sonja

P.S.: Pia wünscht ihrer Tante Sonja alles Gute zum Geburtstag.
P.P.S.: Melanie wünscht ihrer Oma alles Liebe zum Geburtstag.