Destination Cuba

Datum: 23. Februar 2017 (Tag 139)
Position: 19° 39,7′ N, 081° 09,9′ W
Etmal: 40 sm
Wetter: Luft 26°C, sonnig, 1009 hPa, Wind NW, 4-5 Bft.
von Jesko

jeskoHeute endete unser kurzer Cayman Islands-Aufenthalt und wir brachen nach Kuba auf. Vorher galt es jedoch noch die Getränke und insbesondere die Ginger Ale Vorräte, welche auf dem Schiff eine große Nachfrage erleben, aufzustocken. Zu diesem Anlass statteten wir dem von Simin bereits beschriebenen Supermarkt einen Besuch ab, der nebenbei den angenehmen Mehrwert bot, beim Kauf eines Artikels von der Fleischtheke nicht befürchten zu müssen, den gesamten folgenden Kubaaufenthalt auf der Toilette verbringen zu dürfen. Ansonsten geschah an diesem Tag, wie sonst eigentlich immer am Datum meines Tagesberichtes, absolut nichts von Belang. Ich hatte aufgrund eines Weckfehlers das zweite Mal in drei Tagen Backschaft, was meiner Laune nicht unbedingt zuträglich war, auch weil zu diesem Umstand noch hinzukam, dass ich teilweise alleine in der Kombüse stand, da meine beiden Mitbackschafter, wie momentan auch einige andere an Bord, gesundheitlich Probleme hatten.

Kuba erreichen wir voraussichtlich morgen Abend, es ist jedoch aufgrund von, gelinde ausgedrückt, mangelhafter Planung in Bezug auf unseren Kuba-Aufenthalt und die für diesen nötigen Visa noch nicht sicher, wann wir an Land kommen. Außerdem scheint der zur Zeit überfüllte Hafen bei Havanna über keine freien Liegeplätze für Schiffe mit Maßen wie das Unsrige zu verfügen, bzw. diese lieber Kreuzfahrtschiffen mit einer zahlungskräftigeren Besatzung zur Verfügung zu stellen, weshalb wir wohl bei Cienfuegos auf Reede liegen werden. Für die folgenden Tagen sind mehrere Ausflüge geplant, unter anderem nach Havanna, wo wir für drei Nächte in einem Hotel untergebracht sind und Schüler einer sich mit der Lietz in einer Partnerschaft befindlichen Schule treffen. Wie dem auch sei, Kuba bleibt für mich eines der Highlights der Reise.
Jesko

P.S.: Alles Gute zum Geburtstag, Luisa. Ich hab dich ganz doll lieb und hoffe, du hast einen schönen Tag! -Zora

P.P.S.: Hallööchen Popöchen- Grüße an raggiiiiii

P.P.PS.: Alles Gute zum Geburtstag, Mama. Ich vermisse dich! – Lara

Kreuzfahrtschiffe

Datum: 22. Februar 2017 (Tag 138)
Position: 19° 22,0′ N, 081° 15,4’ W
Etmal: 20 sm
Wetter: Luft 27°C, 1007 hPa, Wind SW 4-5
von Niko

nikoNach dem wundervollen Referat von Amira über Tourismus und dessen Folgen, beschäftige ich mich in diesem Tagesbericht, da heute echt nichts passiert ist, mit Kreuzfahrtschiffen. Nachdem wir auf dieser Reise schon seit dem ersten Tag auf der Elbe mit Kreuzfahrtschiffen konfrontiert wurden und uns massenweise über diese hässlichen Pötte aufgeregt haben, führe ich hier nun ein paar Pros und Kontras über Kreuzfahrttourismus auf, die uns öfter aufgefallen sind.

Pros:

  • Die coolen Aufbauten: Wir konnten diese heute bei den sechs Kreuzfahrtschiffen bewundern, die neben uns ankerten: Kino, Achterbahn, Pool, Kletterpark, Tennisplatz. Das wäre auf der Johnny auch ganz nett, um sich die Zeit zu vertreiben.
  • Einnahmequelle: In den Ländern, die diese Kreuzfahrtschiffe anlaufen, lassen die Touristen massenweise Geld, was in einigen Ländern wie z.B. den Malediven 97% des BIP ausmacht
  • Baumaßnahmen: Durch das eingenommene Geld werden in diesen Ländern die Infrastruktur gestärkt und Hafenanlagen gebaut
  • Arbeitsplätze: Es werden Arbeitsplätze geschaffen, wie in Hotels etc. (die sind leider meist nur saisonal).

Kontras:

  • Schiffsregistrierung: Die meisten Kreuzfahrtschiffe fahren unter der Flagge von Begünstigungsländern. Das sind Länder in denen die Arbeitsschutzgesetze ziemlich schwach sind. Das bedeutet Knebelverträge von 3 bis 12 Monaten Dauer und 12-14 Stunden Arbeit an 7 Tagen die Woche
  • Kultur: Der billige Massentourismus zerstört die Kultur in den Ländern und führt zu einer Monokultur
  • Umweltverschmutzung: Neben den ganzen Abgasen, die von den Kreuzfahrtschiffen ausgeht (ca. 70% des Mülls auf dem Boden des Mittelmeers stammt von Kreuzfahrtschiffen), konnten wir auf der Reise auch schon extrem viele Plastikstrände entdecken
  • Aussehen: Ich persönlich finde auch, dass diese gigantischen Schiffe eine gewisse Ähnlichkeit mit Legebatterien besitzen.

Wir fragen uns echt des öfteren, wenn wir mal wieder ein Kreuzfahrtschiff sehen, wie man freiwillig so viel Geld bezahlen kann, um in so einem hässlichem Schiff mitzufahren. Nach diesem kleinen Vortrag über Kreuzfahrten grüße ich noch meine Familie und wünsche allen noch einen schönen Tag.
LG, Niko