R.I.P. Eckhardt

Datum: 21. Oktober 2016, (Tag 14)
Position:  43° 22,0’ N; 008° 22,2’ W
Etmal: 164 sm
Wetter: Luft 16°C, 1013hPa, wolkig, Wind E 1
von Simin

simin_2Heute Mittag gegen 16:00 Position ϕ = 49°41,577`N  λ = 002°37,239`W haben wir unseren treuen Freund Eckhardt tot hinter der Mülltonne aufgefunden. Nach einigen Schockminuten berieten wir, was wir tun sollten. Nach ausgiebigen Überlegungen und vielen sinnvollen, aber auch unnötigen Vorschlägen, entschieden wir uns für eine sofortige Seebestattung. Alles wurde schnell organisiert. Die Crew wurde zusammengetrommelt, die Leichenbahre kam und die Trauerrede wurde verfasst. Dann begann die Zeremonie. Der Trauermarsch wurde gespielt und Eckhardt wurden die letzten Worte mit auf die Reise gegeben. Dann wurde er gefühlvoll zu Wasser gelassen. Alle weinten ihm Tränen nach, als er in die Tiefe der Biskaya versank.

Als Erklärung zu dieser Story muss man wissen, dass Eckhardt unser Bordvogel war, der uns seit Hamburg begleitet hat. In Brest ist er zwar kurz von Bord gegangen, allerdings schien er uns vermisst zu haben, denn er kam wieder. Aufgrund der Tatsache, dass Eckhardt ein Vogel ist, fiel auch die Zeremonie nicht ganz so spektakulär wie oben beschrieben aus. Die Leichenbahre, von der Eckhardt ins Meer gekippt wurde, war zum Beispiel eine giftgrüne Kehrschaufel. Doch sonst wurde seine letzte Ehre sehr schön gestaltet. Zum Abschluss kann ich nur sagen: Dies ist die offizielle Todesanzeige von Ecki-Boy. Wir werden dich sehr in unserer Bordcrew vermissen, vor allem während den Mahlzeiten, in denen mindestens 20 Mal geschrien wurde: „Vorsicht! Nicht auf Eckhardt treten!“ Ruhe in Frieden treuer Freund. In unseren Gedanken lebst du weiter…Grüße an meine Familie und Freunde
Simin

Ein Tag an Bord

Datum: 20. Oktober 2016, (Tag 13)
Position: 45° 50,3’ N;  007° 16,0’ W
Etmal: 102 sm
Wetter: Luft 17°C, 1022hPa, wolkig, Wind NNE 3-4
von Johanna

johannaDie Backschaft wurde pünktlich um sechs geweckt.
Sofort wurde der Tisch gedeckt,
damit es zur Frühstückszeit allen schmeckt.

Für die anderen begann der Morgen um sieben Uhr in der Früh,
und alle sahen da drin eine Müh,
aufzustehen,
und in die Messe hinaufzugehen.

Doch Pünktlichkeit ist an Bord nun mal ein Muss,
sonst gibt es was auf die Nuss…

Nach dem Frühstück machten wir die Wache heiter,
denn alle wollten weiter.

Die Biskaya ist ruhiger als gedacht,
was alles viel leichter macht,
anstatt zu göbeln wird hier nur noch gelacht,
und Spaß gehabt.

Wir können es kaum erwarten,
in La Coruña hinein zu fahren,
in Spanischen Gewässern zu baden,
und nicht mehr über das eisige Wetter zu klagen.

Die heutige Wache verlief normal wie immer,
bis Johann zu mir schrie:
,,Ein Orka!“
Das sah ich ja noch nie…

Alle liefen an Deck,
doch der Orka, der war schon wieder weg,
er verschwand zurück im Meer,
und kam bis jetzt nicht wieder her…

Liebe Grüße Johanna

P.S.: Ein Löffel Senf am Morgen,
 vertreibt Kummer und Sorgen