Tag -42 in Nahrendorf

Datum: 30. August 2017 (Tag -42)
Ort: Nahrendorf (53°10’04“N, 10°50’04″E)
von Greta

In meinem Zimmer steht ein großer Umzugskarton mit all den Sachen, die ich bis jetzt schon für die Reise besorgt habe und mitnehmen werde. Er ist schon bis obenhin voll und erinnert mich immer an mein großes Abenteuer. Ich habe das Gefühl, mir fällt andauernd etwas Neues ein, das man ja noch gebrauchen könnte oder das wichtig wär, dafür habe ich extra eine Liste angefertigt, damit ich die Sachen auch ja nicht vergesse. Aber trotz der ganzen Vorbereitungen und dem ständigen Reden über den Törn kommt es mir immer noch so unrealistisch vor, dass ich bald für ein halbes Jahr weg bin und ausgerechnet ich die einmalige Chance bekommen habe. Es ist eine so präsente Sache in meinem Leben, doch trotzdem kann ich es immer noch nicht richtig begreifen.

Bei dem Gedanken daran, meine Freunde und Familie nicht zu sehen, meinen Hobbies nicht nachgehen zu können, ein halbes Jahr nicht zuhause zu sein und so viel zu verpassen, wird mir ein bisschen flau. Ich freue mich riesig auf die ganzen Erfahrungen, doch trotzdem werde ich alles hier sehr vermissen… Deswegen habe ich im Moment auch das Gefühl, dass ich dauernd auf meinen Kalender schaue, wann ich wen noch mal sehe, wie viel Zeit wir noch gemeinsam haben und wann es heißt, sich zu verabschieden. Ich habe das Gefühl, ich schätze die Zeit mit meinen Freunden ein kleines bisschen mehr wert als vorher und genieße sie in vollen Zügen, so lange es noch geht. Doch ich habe es noch nie bereut, mich bei der High Seas High School beworben zu haben und freue mich mega, alle in Eckernförde wieder zu treffen um mit ihnen in diese spannende Zeit zu starten!
Liebe Grüße, Greta

Da sind sie ja wieder

Tag: 20. August 2017
Ort: Spiekeroog, Deutschland (53° 46′ 6″ N, 7° 43′ 39″ O)
von Charlie

„HSHS am Strand“

Habe ich die Gestalten nicht schon einmal gesehen? Irgendwoher kommen sie mir bekannt vor…wartet, ich habs…die Blondine, die Brünette und der Kerl…waren die Drei nicht am Freitag erst auf der Fähre? Och, das war aber ein kurzer Aufenthalt. Die eine Dame, die am Freitag am Hafen sie in Empfang genommen hatte, die ist auch wieder dabei. Aber heute ohne Handwagen. Wie sie da so stehen und sich angeregt unterhalten. Sie hatten anscheinend ein interessantes Wochenende. Ich höre was von Lehrerwochenende und High Seas High School. Und das sie bald mit einem großem Schiff auf lange Reise gehen. Oho, sogar mit einem Segelschiff in entfernte Länder. Waaaas, mit 30 Schülern? Na das wird bestimmt spannend.

Neben dem gesamten Wochenende ist auch die heutige Vormittagseinheit Thema bei ihrem angeregten Gespräch: Auf dem Plan stand heute das große Thema Unterricht, wer was machen möchte, wer welchen Stoff behandelt und welche Materialien noch von dem HSHS-Team gekauft werden müssen bis zur großen Reise. Und ich höre was von einem Reader – dem Arbeitsbuch für jedes Fach. Aha, das soll also bis Mitte September fertig sein, so dass es dann in den Druck gehen kann. Man man man 30 Reader pro vier Lehrer und dann noch jeweils eins für den jeweiligen Lehrer und dann noch eins als Reserve und zusätzlich jeweils ein Exemplar als Ansichtsexemplar für die HSHS. Das werden aber ganz schön viele Reader.

Oh, meine fleißigen Mitarbeiter öffnen das Gatter, so dass die Menschen mich betreten können. Für sie alle geht es nun zurück aufs Festland. Gemütlich bei einer Bockwurst und einem kleinen Getränk werde ich sie übers Wattenmeer schaukeln. Auch die drei LehrerInnen sind wieder dabei. Nur die eine Dame bleibt draußen stehen, wartet aber bis die anderen Drei auf der Fähre sind und sie winkt noch einmal. Das finde ich immer sehr lieb von den Menschen, die auf der Insel bleiben – sie winken und warten, bis ihr Besuch nicht mehr zu sehen ist. Und ebenso wie die anderen Drei sieht die Dame glücklich aus, ein bisschen geschafft und irgendwie wissensbeladen, aber glücklich.
Charlie