Eine Neuheit in der Beautywelt

Datum: 1. November 2017
Position: 42°14,5’N, 008°43,5’W
Etmal: 9 nm
Wetter: Wasser 15°C, Luft 16°C, Wind 4 Bft.
von Rosa

Wir auf der Roald Amundsen sind echte Trendsetter: Erst heute haben wir ein absolut neues und wunderbar pflegendes Handöl der Superlative mit ganz besonderem Geruch entdeckt: Labsal.
Diese absolute Neuheit in der „Pflegeindustrie“ wird schon seit Ewigkeiten in der Seefahrt eingesetzt und ist ein echter „Alles-Könner“. Es konserviert nicht nur Drahtseile, Webeleinen, das sind die Sprossen der Wanten (= Leitern), auf denen wir ins Rigg klettern und vieles mehr, sondern dringt zuverlässig in die Hände ein und pflegt sie so auf ganz besondere Weise. Nach der Behandlung mit Labsal können Sie sich problemlos die Hände waschen, denn Labsal ist absolut seifenresistent und haftet generell sehr gut an der Haut. Ein weiterer Vorteil von Labsal: Das ganz besondere „Kaminfeeling“, was sich aufgrund des urigen Geruchs ausbreitet, wenn Sie das Handöl auftragen.

Der Geruch ist so besonders und langanhaltend, dass Sie ihn, wenn Sie das Öl einmal aufgetragen haben, nicht mehr so schnell vergessen werden. Wenn man das Pflegeprodukt riecht, fühlt man sich zudem direkt so, als ob man zuhause bei einer Tasse warmen Kakao vor dem Kamin sitzen würde. Dies ist besonders angenehm, wenn Sie gerade weit weg von zuhause sind und sich den Ar*** abfrieren. Außer Sie sitzen gerade weit weg von zuhause auf einem Schiff mit 1 Milliarde Drahtseile, die mit Labsal eingepinselt werden sollen, dann lässt Sie dieser Geruch schleunigst in Ihre Kammer verschwinden, um sich geeignet anzuziehen und mental auf die bevorstehende Arbeit vorzubereiten. Aber sogar dann kann ich Ihnen sagen, sind Sie ein echter Glückspilz, denn nach mindestens 2 Stunden Arbeit haben Sie wunderbar gepflegte Hände und sind tiefenentspannt, denn die Arbeit mit Labsal hat etwas sehr Meditierendes und Entspannendes an sich, wie ich Ihnen aus eigener Erfahrung berichten kann.

Jetzt aber Schluss mit Werbung! Neben der Arbeit mit Labsal standen heute noch Kammern ausräumen, Betten abziehen, Kammern putzen, Müll rausbringen, Toiletten putzen und alles Weitere, was zum Putzen und Schönmachen des Schiffes (unserer Roald) gehört, auf der Tagesordnung. Zu diesem Zweck befand sich gestern auch fast die gesamte Besatzung im Rigg und im Klüvernetz, um die Rah- und Vorsegel zu packen. Das ist auch so eine schöne „Frickel-Millimeterarbeit“, über die man seitenlang berichten könnte, was hier aber eindeutig den Rahmen sprengen würde. Die vorgestrige Packarbeit wurde durch ein sehr leckeres warmes Abendessen, das gleichzeitig das Abschiedsessen für diese Etappe darstellte, belohnt. Den Abend ließen wir dann noch bei Tee und Kartenspielen gemütlich ausklingen, da wir vor Anker lagen und nur wenige von uns zur Ankerwache eingeteilt waren.

Heute, wo das gesamte Schiff schön und sauber ist, dürfen wir, wenn alle in ihre neuen Kammern umgezogen sind, in Dreiergruppen an Land gehen – das wird voraussichtlich so um 18 Uhr sein. Unsere Handys und genügend Taschengeld haben wir dafür auf jeden Fall schon einmal bekommen. Liebe Grüße aus dem mehr oder weniger sonnigen, aber warmen Vigo, wo wir heute Morgen eingelaufen sind.
Rosa

P.S.:
1. Ich grüße Familie Stahl, dicke Umarmungen gehen zusätzlich raus an Anouk & Sóley!
2. Andy grüßt die 10 babos. Hoffe es ist nicht zu langweilig ohne mich. xD
3. Freyja, Janik und Theo M. wünschen Maurice alles alles Gute zum Geburtstag! Feier schön,
(keine Verwarnung).
4. LG an L in A von A und L und H.
5. Paul grüßt seine beiden Schildkröten und seine Freunde und Familie (ja, ja, Prioritäten setzen
xD).
6. Trixi sendet noch einen Gruß von Bord. Morgen geht es LEIDER an Land.

Das Warten hat sich gelohnt!

Datum: 31. Oktober 2017
Position: 42°04,2’N, 009°01,3’W
Etmal: 100 NM
Wetter: Wasser 17°C, Luft 25°C, Wind 0 Bft.
von Theo M.

Der heutige Tag begann für mich mal wieder mit der 0-4-Wache: Das Highlight war, dass ein oder zwei Wale neben uns aufgetaucht sind. Wir mussten dann auch wieder die bereits gesetzten Segel bergen, weil wir einfach zu schnell waren. Außerdem konnte man an den Sternbildern erkennen, wie weit wir schon in den Süden gefahren sind. Als ich dann heute Morgen um 11:00 Uhr zu meiner nächsten Wache geweckt wurde, wollte ich mir erst einen Pullover anziehen, aber dann habe ich auf das Thermometer geschaut und gemerkt, dass ich bei 23 Grad keinen Pullover mehr brauche. An Deck liefen alle in kurzer Hose und T-Shirt herum.

Später wurde mir dann ein spektakuläres Erlebnis aus der 4-8-Wache erzählt: Und zwar hat Heike (unsere 2. Steuerfrau) eine rote Fallschirmleuchtrakete gesehen. Sie hat sofort eine Funkleitstelle angefunkt. Es mussten alle Segel geborgen werden und die Roald machte sich auf den Weg Richtung Leuchtrakete. Inzwischen hatte sich ein Hubschrauber auf den Weg gemacht, der an uns vorbeiflog. Nach einer Weile kam dann die Benachrichtigung per Funk, dass es eine Segelyacht mit Mastbruch war, die unsere Hilfe aber nicht mehr benötigte. In meiner Wache haben wir dann ab 12:00 Uhr unser Reinschiff erledigt und als ich Rudergänger war, ist Jörg (unserem 1. Steuermann) aufgefallen, dass wir rückwärtsfahren. Da haben wir beide Toppen so gebrasst, dass wir keine Fahrt mehr machten. So konnten wir heute einen ausgiebigen Badestopp machen. Währenddessen fuhr die „Alexander von Humboldt II“ mit ihren grünen Segeln an uns vorbei und grüßte freundlich.

Nach dem Badestopp gab es ein „All-Hands“ und wir mussten die Segel noch vor dem „nachmittäglichen“ Kaffee & Kuchen bergen. Hinterher wurden wir in Gruppen eingeteilt, um alle Segel hafenfein zu verpacken. Jetzt ankern wir zwischen spanischen Inseln vor Vigo und werden gleich bei schönem Sonnenuntergang draußen an Deck Abendbrot essen, um einen kleinen Teil der Stammcrew zu verabschieden, der uns leider morgen in Vigo verlassen wird. Wir sind schon sehr gespannt auf die neuen Crew-Mitglieder!
Theo M.

P.S.:
1. Sara, heute ist Halloween – mach´ den Spielplatz unsicher!! Ich denk´ ganz doll an dich!! (Laurine)
2. Will grüßt Mama und Papa – euch einen schönen Hochzeitstag!
3. Ganz feste Umarmungen XXXX und dicke Knooootschaaaa OOOO an Familie Stockmar in Berlin:
Rosa, Hugo, Ati und Björn! Denk an dich, Ati!!! (Katharina)