Schwimmen im Ententeich

Datum: 28. Oktober 2017
Position: 46°26,4’N, 007°47,6’W
Etmal: 90 NM
Wetter: Wasser 17°C, Luft 18°C, Wind 2 Bft.
von Lukas

Der gestrige Tag verlief genauso wie eigentlich alle anderen Tage, Segel hoch, Segel runter und Wache gehen. Allerdings war die Backschaft von gestern (Kjell, Paul, ich und natürlich unsere Köchin Eva) der Held des Tages: Über 4 Stunden verteilt haben wir insgesamt 14 Bleche Pizza gemacht. Das bedeutete zwar sehr viel Stress – zu sechst wurde nachher abgewaschen und auch die Kombüse gesäubert – aber es hat sich gelohnt! Wer hätte schon gedacht, dass man an Bord sogar Pizza bekommt und nicht nur Pizza Margaritha, sondern auch Pizza Hawaii, Pizza Thunfisch, Pizza Thunfisch-Hawaii sowie auch Eigenkreationen. So viel zum gestrigen Tag.

Heute ging der Tag echt gut los: Man konnte zur 8-12-Wache sogar nur im Pullover gehen und das Ölzeug mal im Tigergang hängen lassen. Wir haben heute das Dinghi ausgesetzt, um den Durchlauf zu üben. Beim zweiten Durchgang haben wir nur 5 Minuten gebraucht. In der Wache haben Trixi und KP einigen gezeigt, wie man Nähte oder Risse in Segeln näht. Thomas macht heute, wie eigentlichen jeden Tag, wieder Ausbildung. Am Nachmittag bei Flaute gab es Kuchen im Sonnenschein. Nachdem alle ihr Stück Kuchen gegessen hatten und sich wieder zu ihren jeweiligen Beschäftigungen begeben hatten, fragte Thomas, ob wir nicht Lust hätten, in der Biskaya schwimmen zu gehen. Sofort war der Großteil von uns Feuer und Flamme – wer kann denn schon von sich behaupten, er sei im Atlantik geschwommen und hatte dabei 4,5 Kilometer Wasser unter sich!! Nach einem kurzen Umbrassen des Großtopps konnten wir uns umziehen und dann hieß es erst einmal für alle, die sich für ein Bad im Meer entschieden haben, Nassmachen. Das Wasser hatte eine Spitzentemperatur von 17°C. Das Duschen haben wir dann auch nach draußen verleg – eine gute Idee zum Wassersparen. Das war wirklich ein klasse Tag heute!
Lukas

PS.
1. Liebe Grüße an alle Leute, die den Blog verfolgen und an meine Familie und Freunde – fühlt euch gedrückt. (Lukas)
2. Liebe Grüße an meine Freunde und meine Familie an Land! Hab euch lieb! (Greta)
3. Liebe, liebe, liebe Grüße an meine Großeltern, ihr verfolgt bestimmt ganz intensiv den Blog!!
Ich hoffe, dass es euch gut geht, ich vermisse euch! (Laurine)
4. Liebste Lisa – Vögelchen – alles liebe und Gute nachträglich! Ich hoffe, du hattest es ganz wunderbar und bist gut ins neue Lebensjahr gestartet! Grüße aus der Biskaya! Annika

Backschaft, Delfine, Spatzen und mehr

Datum: 27. Oktober 2017
Position: 47°47,4’N, 007°03,6’W
Etmal: 80 NM
Wetter: Wasser 14°C, Luft 15°C, Wind 5 Bft.
von Tamina

Abspülen, Pfannkuchen machen, Sachen aus der Trocken-, Dosen- und Kühllast holen… so verlief der gestrige Nachmittag von Verena, Rosa und mir. Schon zum dritten Mal hatte ich nun inzwischen Backschaft. Dank Verena und Lukas konnten wir in der Kombüse mithilfe der Musikboxen eine „Mädchenbackparty“ schmeißen. Von Nena über die Toten Hosen bis zu Whitney Huston war alles aus den 80igern dabei. Nachdem wir das Abendessen erfolgreich zubereitet und ausgegeben hatten, gönnten Rosa und ich uns dann den Pfannkuchen, den wir uns vom Kaffee und Kuchen am Nachmittag aufgehoben hatten. Während des Abwaschens gab es noch eine kleine Überraschung: Es wurden Delfine an Steuerbord gesichtet. Delfine hatten wir zwar die letzten Tage schon häufiger gesehen, diesmal war aber die Besonderheit, dass die Delfine einen „Leuchtschweif“ hinter sich hergezogen haben. Dieses Leuchten ist das „Meeresleuchten“, das ist Plankton, welches neongrün im Wasser leuchtet.

„Tamina! Aufwachen! Du hast gleich Wache.“ Das waren die ersten Worte, die ich heute um 3:30 Uhr morgens gehört habe. Nachdem ich mich dann also fertig gemacht hatte, stand auch gleich der Wachwechsel an. Da es allerdings nichts zu tun gab, hockten wir uns auf die Brücke und Jürgen erklärte uns etwas über das Aussetzen des Dinghis, da das gestern beim „Mann-über-Bord-Manöver“ noch nicht so gut geklappt hatte. Wie jeden Morgen haben einige von uns danach !Semmeln! geformt und Heike hat später noch etwas über die Sternenbilder erzählt, z.B. wo man welche Sternenbilder sieht und dass man den „Großen Wagen“, den „Nordstern“ und die „Cassiopeia“ bei uns immer sieht. Je weiter südlich man fährt, desto näher sind der „Nordstern“ und die beiden „Sternzeichen“ am Horizont. Irgendwann sind sie dann gar nicht mehr zu sehen. Außerdem kann man in Nähe des Äquators das „Kreuz des Südens“ sehen. Als ich Ausguck hatte, habe ich dann noch einmal Delfine gesichtet, ebenfalls wieder mit dem Meeresleuchten. Aufgrund der Tatsache, dass ich gestern nicht allzu früh ins Bett gegangen bin, habe ich mich nach dem Wachwechsel und dem Frühstück erst einmal hingelegt und bis 12:30 geschlafen. Dann wurde ich allerdings geweckt, da die dritte SBF-Theorie-Stunde (Sport Boot Führerschein) diesmal mit Heike stattfand. Heike hat uns einiges über die Gezeiten erzählt und uns Begriffe, wie „Tidenhub“, „Springzeit“, „Nippzeit“ und „Mittzeit“ erklärt.

Inzwischen haben wir nicht nur menschliche, sondern auch tierische Freunde gefunden, wie zum Beispiel den blinden Passagier Günther (ein Spatz), dem Will heute das Leben rettete, indem er ihm Brotkrümel und Wasser gegeben hat. Da stellt sich einem schon die Frage, wie kommt ein Spatz darauf, den Atlantik überqueren zu können bzw. was macht er so weit weg von der Küste? Auch sind wir endlich in der Biskaya angekommen und wurden überraschenderweise mit Sonne, einem wolkenlosen Himmel und angenehm warmen Temperaturen begrüßt! Delfine gehören immer mehr zu unserem Alltag dazu: Heute Nachmittag beim Kuchenessen waren abermals unglaublich viele Delfine zu sehen. Langsam wird es Zeit für den ersten Wal, wie Heike neulich meinte!
Liebe Grüße an meine Familie, hab euch lieb!
Tamina

P.S.
1. Verena sendet liebe Grüße an Mama, Papa und Hartwig von den sanften, sonnigen Biskayawellen!
2. Rosa umarmt ihre Oma, Edelbraut, ihren Opa Ahlrich + Insa und ihren Opa aus der Schweiz + Mexel.
3. Yara grüßt die beste Oma der Welt, Annett, Basti, Livi und Roi.
4. Ganz liebe Grüße und Küsse an Mama-, Papa- und Bruder-Beer. (Katharina)
5. Katharina grüßt ganz herzlich die Lietz-Klasse 9 sowie Katja, Lennard – und natürlich GRETA!!!!