Survivaltipps – Wie man mit wenig Trinkwasser überleben kann

Datum: 9. Januar 2017, (Tag 94)
Position: 09° 30,4′ N, 078° 37,2′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 28°C, 1015 hPa, sonnig, bewölkt, Wind NNE 4-5 Bft.
von Sonja

sonjaWie die fleißigeren Blogleser von euch wahrscheinlich schon mitbekommen haben, ist unser Süßwasseraufbereiter vor fast zwei Wochen in die Luft gegangen und da wir vor Shelter Bay an keinem Hafen vorbeikommen, an dem wir einen Liegeplatz kriegen, heisst es bis dahin Wasser sparen. Hier die wichtigsten Tips und Tricks by Ssssonja und Z-ora zum richtigen Umgang mit dem restlichen Trinkwasser.

1. Mit Salzwasser spülen
Um so wenig Süßwasser wie möglich für den Geschirrabwasch zu benötigen (Zitat vom Schild am Wasserhahn: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“), bringt jeder sein benutztes Geschirr, und wenn man ganz lieb ist auch das der anderen, an Deck und spült es mit Salzwasser vor. Gerade bei Ketchup oder Nutella auf dem Speiseplan ist das sehr hilfreich für die Backschaft, wenn die groben Reste vorher entfernt werden. Damit auch beim Nachspülen Wasser gespart wird, muss der gesamte Abwasch von einer Mahlzeit mit 3 Litern Wasser (im Meßbecher abgemessen!) stattfinden.

2. Salzwasserdusche
Da alle Duschschläuche von Uwe, unserem Maschinisten (der früher bei den Pfadfindern war!), abgeschraubt wurden, bleibt uns, wenn man nicht mehrere Wochen stinken will, nichts anderes übrig, als mit unserer selbstgebauten Schlauchdusche oben auf dem Vorschiff zu duschen. Das klingt schlimmer als es eigentlich ist, denn wann hat man schon mal die Chance  mitten in der Karibik an Deck zu duschen, noch dabei mit einem Live-Ausblick auf wunderschöne Palmeninseln. Im „All inclusive-Duschprogramm“ enthalten sind:
– Lustige Unterhaltung
– Sonnenauf- oder -untergang
– klarer Sternenhimmel
– Duschparty
– Gruppenduschen
– sauber werden

3. Regenwasser auffangen
Eine unserer wichtigsten Empfehlungen zum Wasser sparen ist, sobald auch nur ein Tropfen Regen vom Himmel fällt, sich die größten Töpfe aus der Kombüse zu schnappen, wenn sie nicht gerade gebraucht werden, um sie an Deck zu stellen und so viiiiiieeel Süßwasser wie möglich aufzufangen, um damit zum Beispiel Wäsche zu waschen. Denn wenn sie mit Salzwasser gewaschen wird, was wir auch schon gemacht haben, stinkt sie nach „toter Ratte“ (Zitat Norbert) und der Geruch wird nie wieder aus der Kleidung gehen. Warnung an alle Mütter: Ihr Kind könnte stinkend zurückkommen! Aber keine Sorge, geistig sind sie immer noch die gleichen …

Bei Risiken oder Nebenwirkungen lesen sie den Blogeintrag nochmal oder funken sie Ssssonja und Z-ora an. Liebe Grüße
Sonja

P.S.: Pia wünscht ihrer Tante Sonja alles Gute zum Geburtstag.
P.P.S.: Melanie wünscht ihrer Oma alles Liebe zum Geburtstag.

Land in Sicht

Datum: 7. Dezember 2016, (Tag 61)
Position: 14° 37,7′ N, 061° 18,7′ W
Etmal: 131 sm
Wetter: Luft 30°C, 1014 hPa, sonnig, Wind NNE 2-3 Bft.
von Sonja

sonjaHeute war es so weit! Die 00-04 Wache entdeckte die ersten Leuchtfeuer von Martinique und als um sieben schließlich „All Hands“ geweckt wurde, konnte man die Insel bereits in Umrissen sehen. Nach dem Frühstück wurden die Segel geborgen, Leinen und Fender zum Anlegen klargelegt und ab da fieberten wir Schüler aus dem Bugkorb dem Land entgegen. Als wir dann schließlich nach 25 Tagen angelegt hatten, gab es die verschiedensten Reaktionen:

Die „Erster!“-Rufer – Beispiel: Johanna
Verhalten: Vortäuschen bei der Gangway mitzuhelfen, um möglichst früh an Land zu kommen und sich dann triumphierend auf den Boden zu legen und diesen zu küssen, um sagen zu können, man sei der Erste gewesen.
Zitate: „Erste!“

Der genervte Segler – Beispiel: Tatsumi
Verhalten: Hilft lieber den Steuermännern beim Aufklaren, als sich mit Land zu beschäftigen.
Zitat: „Alter, wir waren jetzt 16 Jahre (15 für Anton) fast durchgängig an Land und jetzt feiern sich alle nach nur drei Wochen ab, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen haben.“

Die Coolen – Beispiel: Anton
Verhalten: Ähnlich wie der genervte Segler, ist er nicht sonderlich euphorisch. Man unterscheidet ihn jedoch dadurch, dass er lieber an Deck chillt, als mitzuhelfen.
Zitat: „Leute, übertreibt mal nicht!“

Die Tänzer – Beispiel: Hannah, Zora, Maike und Sonja
Verhalten: Zu Anfang nicht von den Coolen zu unterscheiden, bis es anfängt zu regnen. Dann wenn alle sich in die Messe setzen, um nicht nass zu werden, bleiben sie im tropischen Regen und tanzen sich mit Lachen und Gesang die Seele aus dem Leib.
Zitat: „No mountain’s too high and no ocean’s too wide!“ – High School Musical

Alles in allem wollen wir nochmal sagen, dass die Zeit auf dem Atlantik unvergesslich war und, dass wir uns in diesen drei Wochen zu einer tollen Gruppe entwickelt haben (noch toller als vorher, haha). Dieser Bericht wurde mit Hilfe von Zora und Maike geschrieben. Ich grüße meine Familie ganz doll <3<3<3
Sonja

P.S.: Hannah-Popanna war diejenige, die am 07.12.2016 um 00:28 als erste Land gesehen hat. Wir dachten das müsste auf jeden Fall noch hier rein. Sie darf sich jetzt einen runden Keks kaufen und die Ecken abbeißen.