Mas o menos komisch

Datum: 25. Februar 2017 (Tag 141)
Position: Cienfuegos, Kuba
Etmal: 42 sm
Wetter: Luft 26°C, sonnig & cloudy, 1012 hPa, Wind N, 3 Bft.
von Karla

karlaHey Zora! Heeyyy Karli! Lass uns doch für 2 Packungen Kaugummis den Tagesbericht von Johanna schreiben? Ja, warum nicht. Deswegen sitzen wir gerade in der Brücke, während Karla mit Amira eigentlich Ankerwache hat, und schreiben über den Tag, der heute für alle frisch gestärkt nach dem Frühstück mit einem Allhands-Segelbergen, unter Amiras Leitung, begonnen hat. Vorm Mittagessen sind wir dann vor Cienfuegos, einer Stadt auf Kuba, vor Anker gegangen, während von Land bayerische Musik einer Band zu uns rüberwehte. Das war schon mas o menos komisch…

Nach dem anstrengenden Allhands haben viele erst einmal im Pumakäfig ein Nickerchen gemacht und wurden dann von einem lauten „Allhands! Fiebermessen, an Deck“ aus den süßen Träumen gerissen. Natürlich wurde das Kommando von Amira nicht ernst genommen, und wir dachten, dass alles nur ein schlechter Scherz ist. Doch es war der ernsteste Ernst des ernsten Lebens! Der Reihe nach wurden uns dann von der Hafenbehörde ein Fieberthermometer an die Stirn gehalten, um zu schauen, ob wir gesund sind. Das war mal wieder mas o menos komisch…

Es stellte sich heraus, dass manche von uns anscheinend stark unterkühlt waren, und eine Temparatur von 23, 5°C hatten (trotz der karibischen Hitze), die Armen… Die kubanischen Stirnthermometer sind also mas o menos komisch. Während des Großreinschiffs besuchten sie uns dann ein zweites Mal. Nach kurzer Zeit war aber ihr Boot nicht mehr an der Johnny fest, sondern trieb im Wasser umher. Ihre Klampe hat nur mas o menos gut gehalten. Hahaha. Deswegen mussten Jens(i) und Johann das Boot mit unserem Dinghi wieder einfangen. Dödödödööööööm…!! Das war alles mas o menos komisch…

Nach Bishalis Referat über das Verhältnis zwischen Kuba und den USA, gab es wieder ein „Allhands-Visa-Ausfüllen“ in der Messe. Unter strenger Aufsicht mussten wir jeder ein Formular ausfüllen. Hätte man auch nur einem klitzekleinen Fehler gemacht, müsste man ein neues Formular für ganze $75 kaufen (Die Rechnung würde dann bei euch Eltern im Briefkasten landen :). Leider hat Z-Ora unter dem ganzen Druck die Passnummer mit der Passkontrollnummer vertauscht. Das war so mas o menos intelligent.

Sonst ist heute nicht mehr viel passiert, wir haben unseren Ankerplatz näher Richtung Land verlagert.  Eigentlich wollten wir an die Pier, aber es war nur mas o menos tief. Mit dem Mädchen-Wanderbuch “ Solange du bleibst“ auf dem Vorschiff und einem wunderschönen Sonnenuntergang haben wir den Abend ausklingen lassen. Liebe Grüße aus Kuba,
Karli und Z-Ora

P.S.: Liebe Mama, lieber Papa, kein Grund zur Sorge, ihr findet keine $75-Rechnug von mir im Briefkasten. Ach ja, Papa: Die Ankerkette hier vor Cienfuegos ist ein Schekel am Spill (25
Meter), nur damit du Bescheid weißt : ), eure Zora.

P.P.S.: Amiras Beitrag zu diesem Tagesbericht: Viele Grüße an Mama, Papa, meine Geschwister und Freunde.

P.P.P.S.: Claire grüßt Lucie herzlich.

Schwarze Mülltüten

Datum: 18. Februar 2017 (Tag 134)
Position: 15° 35,1′ N; 081 °31,9′ W
Etmal: 148 sm
Wetter: Luft 29°C, Sonne, 1015 hPa, Wind E, 1 Bft.
von Karla

karlaDer 4. Tag wieder auf See und so langsam ist die Routine des Bordalltages wieder drin. Dass sich einiges verändert hat, während unsers Landaufenthaltes auf der Jonny, haben wir jetzt auch verkraftet.  Es war schon komisch, dass zum Beispiel die Mülltonnen nicht mehr achtern beim Seegarten stehen, sondern jetzt achtern außenbords hängen. Und auch die Kleinigkeiten, wie z.B. dass die Mülltüten jetzt schwarz, statt blau sind, war auch erst Gewöhnungssache. Wir sind jetzt aber durchaus damit zufrieden, dass die Mülltonnen draußen hängen, da wir so relativ viel Platz sparen. In den Toiletten fehlen die Gummimatten auf den Böden und neue Duschvorhänge haben wir auch bekommen.  In der Kombüse hat sich auch einiges verändert. Zum Beispiel haben wir neue Schürzen, wodurch die Backschafter sehr viel professioneller aussehen. Die Brotmaschine wurde auch sehr erfolgreich geölt, was das Brotschneiden nicht mehr so anstrengend macht. Außerdem haben wir ein Wunderputzmittel in die Kombüse bekommen, mit dem sich Fett super leicht von Pfannen, Blechen etc. entfernen lässt. Dieser Fettlöser wurde heute auch schon sehr erfolgreich beim Großreinschiff eingesetzt. Jetzt glänzt der Backofen wieder wie neu.

Also eigentlich haben wir dem Mitgliedertörn während unserer Abwesenheit vieles zu verdanken und sind auch sehr dankbar, dass ihr uns die Jonny heil wiedergebracht habt … Naja, bis auf die Kühlschränke, die leider nicht so zuverlässig funktionieren … Trotz der Veränderungen ist auch vieles gleich geblieben: Das erste mal durften wir wieder das ganze Schiff putzen. Aber auch den wunderschönen Sonnenuntergang mit einem doppelten Regenbogen, durften wir wieder beobachten. Dies ist auch echt schöner zu sehen, wenn wir auf See sind, als wenn wir zwischen Autos und Straßen stehen. Auch die Sterne kann man deutlich besser genießen und vor allem auch sehen, ohne Hochhäuser, die die Sicht behindern.  Zudem kommt noch der Seegang, den die einen vielleicht schon vermisst haben, doch ich denke die meisten können auch ganz gut auf ihn verzichten. Somit ist alles wieder beim Alten (mit kleinen angenehmen Veränderungen) und wir freuen uns sicher alle auf die nächste Etappe. Ich grüße ganz herzlich meine Eltern und meine Schwester in England.
Hab‘ euch lieb, Karla.

P. S.: Ich drücke dir für deinen Auftritt die Daumen und denke an dich, Emmi. <3 Ich freue mich schon auf das Video! 🙂  Hab‘ dich lieb! <3 Und auch an meine Eltern, Maxi, Mathilda und meine Freunde ganz liebe Grüße, hab‘ euch lieb – Hannah