Exclusive Tips & Tricks

Datum: 1. Dezember 2016, (Tag 55)
Position: 21° 37,1′ N, 051° 20,0′ W
Etmal: 117 sm
Wetter: Luft 27°C, 1018 hPa, sonnig, Wind NNE 4-5 Bft.
von Maike

maikeHeute war eigentlich ein ziemlich gewöhnlicher Tag auf dem Atlantik. Wir als Unterrichtsgruppe 2 hatten Unterricht und zum Frühstück wurden unsere beiden Adventskalender eingeweiht. Amira bekam ein Stückchen Schokolade aus dem einen und Damaris einen Gutschein für ihren persönlichen Nutella-Tag aus dem anderen. Außerdem hatten wir während des Bio-Unterrichts einen Feueralarm, der von der heutigen Backschaft ausgelöst wurde. Aber ansonsten? Ansonsten war heute ein ganz gewöhnlicher Tag.

Also habe ich beschlossen, heute ein paar allgemeine, exklusive Tipps und Tricks zur Backschaft preiszugeben. Fangen wir mit der Backschaft an. Zum einen ist es wichtig, nichts Weißes anzuziehen, da es am Ende des Tages mit ziemlicher Sicherheit eher braun-grau-gelb ist und man mit etwas Fantasie noch das Menü des Tages erkennen kann. Abgesehen davon darf bei der Backschaft auch die Musik nicht fehlen. Unsere Kombüsencharts sind:

1.    Holz – 257er (mit besten Empfehlung von Antonia)
2.    Can’t stop this feeling – Justin Timberlake
3.    Drunk in the morning – Lukas Graham
4.    Hey Jude – The Beatles
5.    Rude – Magic!

Außerdem gibt es viele kleine praktische Dinge, die einem das Leben etwas leichter machen. Beispielsweise kann man jeglichen Teig zum Gehenlassen in den warmen Maschinenraum stellen. Wichtig ist auch, nie am Tag vor der Backschaft duschen zu gehen, da man sich spätestens nach dem Mittagessen (mit anschließender Kombüsenparty) wieder stinkend und duschreif fühlt und abends definitiv duschen muss. Und würde man zwei Tage hintereinander duschen, wäre das Wasserverschwendung, und das würde unserem Maschinisten Uwe nicht gefallen. Natürlich darf man auch nie vergessen, beim Essen genug für sich selbst und gegebenenfalls die abziehende Wache zurückzuhalten. Zum Thema Backschaft ist auch noch zu sagen, dass wir jeden Sonntag den Kirsch-Streusel-Kuchen von Damaris‘ Oma machen, der wir hiermit ganz lieb für das leckere Rezept danken wollen. ♥
Maike

Fliegende Fische

Datum: 30. November 2016, (Tag 54)
Position: 22° 41,1′ N, 049° 38,2′ W
Etmal: 99 sm
Wetter: Luft 27°C, 1016 hPa, sonnig, Wind NNE 4 Bft.
von Pia

piaOk, fange ich mal ganz einfach an, so wie bei eigentlich jedem Tagesbericht: Heute Morgen wurde ich schon um 6:30 Uhr geweckt, weil ich es am Abend zuvor so in die Kladde schrieb, allerdings dauerte es keine 5 Minuten, bis ich wieder, wie alle anderen, auch tief und fest schlief und schließlich zu dem Frühstück geweckt wurde, bei dem Norbert uns schöner weise mitteilen konnte, dass wir den Atlantik in der vorhergesehenen Zeit überqueren und rechtzeitig in Martinique ankommen würden.

Naja, der Rest des Tages verlief eigentlich ganz normal und erinnerte an die anderen Tage hier auf dem Atlantik. Unterricht, Pause, Essen und wieder schlafen. Das dachte ich zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Mira nach der letzten Stunde um 17:45 Uhr ankündigte, dass wir – wenn wir denn wollten – nach der Stunde in den Seegarten kommen sollten, um fliegende Fische, die leider Pech hatten und bei uns an Bord landeten, mit Sehzierbesteck auseinander zu nehmen. Ich ging natürlich hin und kann dem entsprechend nun einen kleinen Bericht über diese abwechslungsreiche Tätigkeit auf der Jonny schreiben: Ich teilte mir einen der beiden Fische mit Amira, wir hatten beide ein Skalpell, eine Pinzette, eine Schere und was noch dazu gehört. Aber zuerst, bevor all das Folgende getätigt wurde, musste der noch „ganze“ Fisch noch einmal mit offenen Flügeln posieren und wurde von einigen Zuschauenden fotografiert. Aber dann ging es wirklich los. Zuerst schnitten wir den Bauch so auf, dass wir ihn aufklappen und uns die Organe schön angucken konnten. Wir entnahmen den Darm, den Magen und die Leber. So machten wir eine ganze Zeit weiter, bis wir alle Teile des Fisches ordentlich nebeneinander auf dem Brettchen liegen hatten. An dem anderen Fisch hatte sich Leo versucht – naja, jemand meinte, bei dem einen Fisch sah das Ganze aus wie bei einer OP und bei dem anderen mehr wie beim Schlachter, aber naja, das ist dann wohl Ansichtssache. Nachdem also alles ordentlich angeguckt wurde und danach wieder aufgeräumt, gab es dann zum Abendessen Schnitzel und nun sitze ich hier und schreibe den Tagesbericht. Einen schönen Gruß vom Atlantik wünscht
Pia 🙂

P.S.: Tessa schickt ihrer Mutter herzliche Glückwünsche zum Geburtstag!!