Handmade Cottbullers

Datum: 19. November 2016, (Tag 43)
Position: 25° 23,7′ N, 024° 19,0′ W
Etmal: 138 sm
Wetter: Luft 25°C, 1016 hPa, sonnig & bewölkt, Wind NE 4 Bft.
von Karla

karlaWar heute ein besonderer Tag? Eigentlich doch nicht, oder? Wir hatten doch bloß Unterricht, Wache und Großreinschiff. Wieso dann ein soo cooles Mittagessen? Und sogar mit Nachtisch, den es sonst immer nur Sonntags und Donnerstags (Seemannssonntag) gibt. Aber jetzt der Reihe nach. Der Tag begann, wie jeder andere mit dem Wecken um 07:00 Uhr. Im Anschluss gab es Frühstück und ich hatte um 09:45 Uhr Unterrichtsbeginn. Erst Geographie, dann Englisch und zum Schluss noch Geschichte. Stop, jetzt fängt doch schon etwas Besonderes an, im Gegensatz zu den anderen Tagen.

Das Ende des Geschichtsunterrichtes hieß auch schon Schulschluss für den ganzen Tag, denn jeden Samstag wird jetzt nach dem Mittag und der Siesta Großreinschiff gemacht. Vielleicht sollte das wirklich sättigende Essen auch zur neuen Kraft, das Putzen, dienen. Das wäre jedenfalls eine Erklärung dafür, warum das Essen so gut war. Ok. Lange Rede, kurzer Sinn: Es gab Frikadellen oder auch gerne Cottbuller genannt. Das war für mich wie eine Kindheitserinnerung. Die guten handgemachten Frikadellen von Oma oder Mama. Jedes Kind liebte sie. Und so auch noch heute mit 16 Jahren. Die Backschaft (Amira, Damaris und Simin) haben sie mit etwas Hilfe von Antonia (Ärztin übern Atlantik und Fruity Andys Mann) – vielen Dank für die tolle Hilfe in der Kombüse – hervorragend zubereitet.

Sie schmeckten tatsächlich fast wie die von zu Hause. Und das Beste war: Es gab ausreichend viele. Fast zu viele. Für mich ist es fast unvorstellbar, wie viel Zeit das Formen in Anspruch genommen haben muss. Ich selber habe so um die 10 Stück gegessen. Und ich will gar nicht wissen, wie viele so manch andere gegessen haben, aber versichern kann ich, dass alle genug bekommen haben. Es sind immer noch welche da. Der krönende Abschluss war dann noch der tatsächlich wackelnde Wackelpudding, da wir heute zum ersten Mal seit dem Ablegen in Teneriffa etwas mehr Seegang hatten. Somit also die besten Grüße an zu Hause. An meine Oma und Mutter, die trotzdem immer noch die besten Frikadellen machen :), und an meinen Opa, Vater und meine Schwester, die sie alle gerne essen.
LG Karla

P.S.: Tessa wünscht ihrem Vater und ihrer Freundin Nes alles Liebe und Gute zum Geburtstag <3

Tüddel und ein Mahi-Mahi

Datum: 17. November 2016, (Tag 41)
Position: 24° 09,3’ N, 020° 02,2’ W
Etmal: 72 sm
Wetter: Luft 25°C, 1014 hPa, leicht bewölkt, Wind NNE 3 Bft
von Carlo

carloHeute war ein relativ unspektakulärer Tag. Ab und zu ein paar Wellen, die das Schiff ins Schaukeln bringen und einem die Backschaft erschweren. Aber sonst tüddelt man so vor sich hin. Musikhören ist, wenn man abends in der Koje liegt, eine schöne Möglichkeit mal abzuschalten. Dann, nach dem Schlafen, entweder Wache oder Unterricht. In den Nächten, wo ausgeschlafen werden darf, wache ich persönlich inzwischen schon um 6.30 Uhr auf. Das ist bereits 30min. vor dem Wecken, aber ich bin abends immer so müde, dass ich für gewöhnlich bereits um 21.00 oder 22.00 Uhr schlafe. Das gibt mir aber reichlich Zeit über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft nachzudenken. Die Fische wollen bisher auf der Atlantiküberquerung auch noch nicht so ganz beißen.

Gestern habe ich zwar einen kleinen Barracuda gefangen, der wurde aber sofort wieder zerteilt und als Köder umfunktioniert. Der wurde natürlich 5mm vor dem Haken abgebissen 🙁 . Aber was soll’s. Wir haben schon eine kleine Goldmakrele, auch genannt Mahi-Mahi (nicht mit den normalen Makrelen zu verwechseln), auf dem Schiff gehabt. Der Wobbler von Uwe wurde zwar genaustens inspiziert, entsprach dann aber doch nicht den Ansprüchen der gold-blauen Raubfischdame. Naja, arg viel mehr gibt es nicht zu erzählen. Nur, dass wir alle hoffen, bald den Passat zu finden, damit es endlich schneller in Richtung Karibik geht. Liebe Grüße an alle ins kalte Deutschland.
Euer Carlo