Tauchgänge

Datum: 20. Dezember 2016, (Tag 74)
Position: True Blue Bay (Grenada) vor Anker
Etmal: 0 sm
Wetter: Luft 30°C, 1014 hPa, wechselhaft, NE 2-3 Bft.
von Simin

simin_2Heute nach dem Aufstehen, Frühstücken und den anderen üblichen Morgenritualen, sind wir mit dem Dingi an Land zur Tauchstation gefahren. Dort hat Gruppe A angefangen ihre Ausrüstung anzulegen und die ersten Tauchversuche im Hotelpool zu machen. Derweilen hat Gruppe B, der auch ich angehöre, versucht die Expies zu planen, die in Panama anstehen werden. Dort müssen wir nämlich durch Panama und Costa Rica reisen, was an sich gar kein Problem wäre, wenn wir diese  fünf Tage nicht komplett selber durchplanen müssten. Dieses planen ist wie wir alle feststellen mussten 1. sehr mühsam, da fast alle Aktivitäten wie Surfen, Rafting etc. extrem teuer sind, 2. sehr langwierig, da man viel recherchieren muss und 3. extrem WLAN abhängig. Als wir dann 4 Stunden später zumindest so einen ungefähren Plan hatten, was und vor allem wo wir etwas machen wollen, mussten wir auch schon unsere Ausrüstung zusammensammeln und mit unserem instructor, zu deutsch Tauchlehrer, zum Pool laufen. Dort wurde uns als erstes gezeigt, wie man die verschiedenen Schläuche (die ich mittlerweile natürlich auch benennen kann) an die Flasche anschließt. Danach durfte wir in den 1,85m Tiefen Pool.

Im Wasser haben wir dann verschiedene Übungen gemacht und damit verschiedene Situationen simuliert. Z. b. haben wir geübt, was wir machen müssen, wenn einem das Mundstück aus dem Mund fällt, insbesondere wie man das Wasser ausblasen muss, wenn man es nach kurzer Suche wieder in den Mund nimmt, oder wie man seine Maske ausbläst, wenn sie mit Wasser vollgelaufen ist. Dann was man macht, wenn einem unter Wasser die Luft ausgeht – sogenannte Wechselatmung mit dem Partner. Zum Schluss mussten wir einmal unter Wasser die komplette Ausrüstung bis auf den Neoprenanzug aus- und wieder anziehen. Danach haben wir die Ausrüstungen abgewaschen und für den morgigen Tauchgang auf offener See verstaut. Auch Gruppe C, die den ganzen Tag in der Hauptstadt Landgang hatte, trudelte langsam am Dingiablegeplatz ein. Nach dem Abendessen fielen dann alle müde, aber voller Vorfreude auf den nächsten Tauchgang, ins  Bett. Grüße an meine Familie
Simin

Klar zum Ablegen – vorn und achtern

Datum: 8. Oktober 2016
Ort: Hamburg, Sandtorhöft, 53° 32, 3′ N, 009° 58,5′ E
von: Charlie

t_charlieNach zwei Tagen Vorbereitung im Überwinterungshafen „Mississippi“ der Johnny ging es heute vom Sandtorhöft los. In aller Frühe erhoben sich 25 Schüler, vier Lehrer und sieben Stammcrewengel inklusive Kapitän aus ihren Kojen und machten ihr neues Zuhause startklar, um zuerst eine Schleuse zu erwischen und dann gegen neun Uhr morgens am Sandtorhöft anzulegen, wo schon die einige Eltern und Freunde darauf warteten noch einmal das Schiff zu entern, ihre Liebsten zu knuddeln und gespannt den Reden der High Seas High School-Kombo zu lauschen.
Redner waren Herr Florian Fock, seines Zeichen Schulleiter der Hermann-Lietz-Schule auf Spiekeroog, Dr. Hartwig Henke – Ideengeber und Mitbegründer der High Seas High School, Norbert Bury als Kapitän der Johnny auf den Etappen von Hamburg bis nach Panama, Hauke Henke vom Verein „Crew an Land“, Heiner Grübmeyer – Vorstandsmitglied bei Clipper D.J.S. e.V. sowie Jan-Gerd Reiners als Geschäftsführer der HSHS und meine Wenigkeit als Projektleitung.
Während in den Tagen zuvor keine Zeit für Aufregung war, da alle damit beschäftigt waren das Schiff reisefertig zu machen, entluden sich nach den Reden die gesamten Emotionen voller Aufregung, Freude aber auch Abschiedsschmerz in einem Meer zwischen Lachen und Tränen: Die ganzen Stunden voller Proviantieren, Sicherheitstrainings, Ansprachen durch die Stammcrew oder Bestücken des Schiffes mit den High Seas-Klamotten und dem gesamten Lehrmaterial waren vergessen, es zählte nur noch der Moment. Kurz vor halb zwölf hieß es dann „Klar vorne und achter – Bereit zum Ablegen“. Begleitet von kräftigem Winken, einem Schlachtruf und den letzten Tränen machte sich die Johann Smidt auf in Richtung Elbe, um dann weiter gen Westen auf der Nordsee zu schippern.

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Mitverfolgen kann man die Reise der Johann Smidt, solange sie in Küstennähe ist, unter www.marinetraffic.com. Erste Bilder sind schon auf unserer Facebookseite zu sehen, im Laufe der nächsten Woche auch hier.
In diesem Sinne der gesamten Crew immer ein Handbreit Wasser unter’m Kiel und ordentlich Wind in den Segeln.
Charlie