Ein ganz normaler Blauwasser-Segeltag

Datum: 24. November 2019
Position: 24°48,3′ N; 022°50,2′ W
Etmal: 101 sm
Wetter: Wind E 3-4 Bft, Bewölkung 5/8, 1021 hpa, Luft 24°C
von Carlotta

Ich sitze an Deck, lausche Simon, wie er auf der Ukulele spielt, höre Luki und Bene zu, wie sie über Schnee und, was sie gerade zuhause machen würden, philosophieren und darüber reden, was sie von zu Hause vermissen. Nebenbei redet Golko im Ausguck über Wolken und an Steuerbord werden – eher schräg als schön – irgendwelche Pop-Songs gesungen. Wir schaukeln jetzt schon seit 5 Tagen über diesen großen Teich. Und als ich gestern auf die Karte geschaut habe, habe ich gesehen, dass es noch ein Eckchen ist, bis wir wieder Land sehen – aber war ja klar. Leider wurden wir heute aber nicht die ganze Zeit von Delfinen begleitet.

Eigentlich wollte ich auch davon schreiben, wie ich meinen Mittagsschlaf an Deck erledige und Jelka dabei wieder von Jens vorliest. Nein, dabei handelt es sich nicht um unseren Gott Jens, sondern um eine Person aus Jelkas Krimi, den wir mittlerweile alle zusammen an Deck lesen. Nach meiner 24-stündigen Übelkeit, kann ich diese Zeit an Deck mittlerweile auch wieder voll auskosten und so habe ich mich deshalb auch gestern mit Ilka erstmal gebräunt. Heute war das Wetter allerdings nicht so gut. Deshalb hatten wir keine Ausreden mehr und für meine Kammer 8 bedeutete das: endlich mal aufräumen!

Danach habe ich mich dann meinen Hausaufgaben gewidmet (Ja, ihr habt richtig gehört). Aber eigentlich müsste man es Decksaufgaben, Messeaufgaben oder Kojenaufgaben nennen. Es ist zwar ungewohnt, aber bei den anderthalb Stunden Unterricht am Tag (heute Deutsch, Thema Kommunikation, mal etwas anderes), die vergleichsweise echt wenig sind, kann man sich echt nicht beschweren. Heute Vormittag hatte ein Teil von uns Unterricht und danach haben wir über unsere Kolumnenthemen gesprochen, aber da verrate ich lieber nicht zu viel.

Nach kurzen Nieselschauern konnten dann doch noch die Nagelbänke angeschliffen werden, nachdem alle durch mega gutes Chilli con – oder eben sin – Carne gut gestärkt wurden. Jetzt höre ich auf dem Klüverbaum das Klicken der Karabinerhaken – ein sehr vertrautes Geräusch- denn die Wache 2 packt gerade zwei Vorsegel, um 19 Uhr ist dann wieder Chor bei Isa. Ich hoffe ich bin da nicht zu früh. Denn heute Nacht wurden die Uhren umgestellt und ich hab meine eigene Uhr noch nicht umgestellt, was bei mir den Tag über schon mehrfach zu Verwirrungen geführt hat, obwohl ich selber in Wache 3 bin. Denn meine Wache ging fünf anstatt vier Stunden Wache, um die Zeitumstellung zu überbrücken. Die eine Stunde mehr haben wir aber mit Vorlesen der „Känguru-Apokryphen“ überlebt.

Also irgendwie freue ich mich dann doch wieder auf die Wache und muss jetzt auch mal zum Ende kommen, weil Felix auch noch was erzählen will. Vorher aber noch eine kleine Anekdote von Vincent aus der Backschaft: Heute stufte Freddy den gemörserten Kreuzkümmel aus der Kombüse schnell als Tabak für eine Friedenspfeife ein. Liebe Grüße von
Carlodda aka Calle

PS: in einem Monat ist Weihnachten und wir sitzen in T-Shirt an Deck!!!

Jetzt aber Felix: Wir haben mit der Wache, während der Rest im Unterricht war, die Segel glatt getrimmt. Naja und dann bin ich, wie Topsi Vera sagt, eine innige Beziehung mit einem Stopper- Tampen, den wir beim Deckspülen aus dem Wassergraben gefischt haben, eingegangen und habe versucht, ihn wieder einsatzfähig zu machen. Das war´s dann auch von mir, Felix.
Carlotti grüßt ihre Familie ganz lieb und ihre Freunde, die sie total vermisst! Hab euch alle lieb <3
Felix grüßt den Obermars-Stopper an Backbord und natürlich seine Familie und den einzig wahren Philip mit doppel L
Vincent grüßt seine Großeletern
Schöni grüßt Mariza
Jelka grüßt Ami, vermisse dich <3
Ilka grüßt ihr Familie und ihren Opa
Nina Grüßt ihre Eltern und hofft sie hatten ein schönes Wochenende
Anna grüßt Julia, die kleine Prinzessin auf der Erbse
Lukas grüßt seine Großeltern