EXPI-Bericht 4: „Alles lief nach Plan…solange wir einen hatten.“

Datum: 25. – 30. Februar 2020
Position: Costa Rica
von EXPI-Gruppe 4: Emma, Nina, Fenja, Louis, Vincent, Adrian & Daniela

Die Tage in La Gamba fanden uns die meisten im Computerraum um zu planen. Allerdings hätten wir uns das sparen können, da wir doch fast alles vor Ort wieder umschmissen. Das begann auch schon, als wir an der Hauptstraße zu faul waren, auf den Bus zu warten und deswegen mit dem nächsten Auto (für deutsche Verhältnisse mit viel zu vielen Personen auf der Rückbank) nach Dominical trampten. Angekommen, ging die Spontanität von uns weiter. Nachdem wir von den anderen den Tipp bekommen hatten, mal nach dem Wetterbericht zu schauen, suchten wir noch Betten für die Nacht. Wir entschieden uns dann aber doch am Ende für’s Abenteuer und spannten unsere Hängematten zwischen den Palmen am Strand auf und gingen schwimmen, bis die Sonne unterging. Bevor wir einschliefen, genossen wir es noch, in den Hängematten zu liegen, dem Meer und dem Lagefeuer der Nachbarn zu zuhören, während wir unser Abendessen, Baguette mit Frischkäse, verschlangen. Die Nachtwachen waren auch echt cool, da wir das angekündigte Gewitter in der Ferne beobachteten und hofften, dass es nicht näher kam.

Am Morgen mussten wir nur ein paar Schritte laufen, um das Wasser an den Füßen zu spüren und dem einsamen Strand und die wunderschönen costa-ricanischen Berge als Aussicht zu haben. Nach unserem ersten Badestopp stellten wir fest, dass wir vergessen hatten, für’s Frühstück mit einzukaufen und wir uns deswegen von Oreos und Chips ernährten. Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir dann doch im Cool Vibes Hostel, wo wir die Gemeinschaftsküche nutzten, um gemeinsam günstig zu kochen und neue Leute kennenzulernen. Die Tage verbrachten wir damit, am Strand zu faulenzen, zu baden oder den örtlichen Touristenmarkt unsicher zu machen, wo es wunderschöne bunte Klamotten gab. Dort haben wir uns auch unsere tägliche Wassermelone und Ananas gekauft, die wir immer am Strand verputzten und dabei aus den Kokosnüssen tranken, die Vincent immer gesammelt hat. Die Schale benutzten wir, um am Strand Boule zu spielen – wenn wir gerade nicht versuchten zu surfen. Das hat mega Spaß gemacht! Jede Welle zog einen weg, weswegen immer gejubelt wurde, wenn Vincent oder Emma es schafften, länger auf den Surfbrettern zu bleiben. Viel gejubelt wurde auch abends im Hostel, wenn wir bei Oreos und Chips Uno mit vielen Sonderregeln spielten. Vorm Schlafengehen am letzten Abend in dem Hostel haben wir auch kurz überlegt, wo wir die nächsten Tagen verbringen könnten und schlafen würden. Am Ende beschlossen wir, den Costa-Ricanern nachzuleben und meinten einfach „Manjana, Manjana“.

Nachdem wir dann am nächsten Morgen ein Hostel, 20 Meter neben dem alten, gefunden hatten, haben wir Mädels die Jungs einkaufen geschickt. Währenddessen haben wir die Chance genutzt und unser letztes costaricanisches Geld auf dem Markt ausgegeben, wo es wunderschöne Tücher und Hosen zu kaufen gab. Am Nachmittag haben wir uns auf dem Weg zu einem Wasserfall gemacht… Da kamen wir allerdings nie an, da der Weg nämlich am Strand entlang ging, was super schön war. Deshalb wollten wir ein Bild mit Selbstauslöser machen. Aber es war Flut und das Wasser war irgendwann soweit, dass es die Rucksäcke mit ins Wasser zog und somit sich das Foto etwas herauszögerte. Es gab viele Lacher, als Nina vom Felsen ins Wasser gesprungen ist, um die Rucksäcke zu retten und dabei erstmal selber wie ein Seestern ins Wasser gefallen ist. Als die Kamera auf dem Rucksack dann endlich in Sicherheit war und ein Foto geschossen hat, haben wir beschlossen, einfach baden zu gehen. Als wir dann wieder im Hostel waren, haben ein paar von uns Essen vorbereitet und der Rest hat Holz für das bevorstehende Lagefeuer gesammelt. Kurze Zeit später haben wir auch schon unseren letzten Tag in Dominical am Lagerfeuer am Strand mit Marshmallows, Stockbrot, Obst und guter Musik ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen machten wir Sandwiches für den langen Weg nach Panama und genossen danach noch schnell unser Schokomüsli, dass wir aus Tassen mit Gabeln und den von Vincent am Strand gefundenen Kokusnüssen aßen. Fertig mit dem Frühstück ging es auch schon zur Bushaltestelle, wo wir auf den, natürlich verspäteten, Bus warteten. Währenddessen rannten noch Freddy und Jelka, aus der anderen Expigruppe, die wir – sie waren im gleichem Hostel – jeden Tag gesehen haben, von ihrer 20 Meter weiteren Bushaltestelle, an uns vorbei, da sie ihre Bananen im Hostel vergessen haben. Nach einer halben Stunde kam dann der Bus, mit dem wir dann lachend und winkend an der anderen Gruppe vorbei fuhren. In Uvita angekommen änderte sich unser „Plan“ wie noch nie zuvor, da es zwei Bushaltestellen und keinen Busplan gab und wir keine Ahnung hatten wo es Tickets gab.

Unser Aufenthalt in Uvita endete so, dass wir alle vollgepackt mit zwei Rucksäcken und Fenja mit einem und der Rest mit beiden Flip Flops einem Bus hinterher rannten, welchen wir letzten Endes zum Glück doch noch bekamen. Die Busfahrt durch Costa Rica war echt spannend & dauerte zu lange, da der Bus immer hielt, wenn jemand einsteigen wollte und wir so noch viel gesehen haben. Nach einer langen Odyssee purzelten wir also aus dem Bus und rein in ein Taxi weiter zur Grenze. In Panama kamen zwei überglückliche und zwei unglückliche Expiteilnehmer aus Costa Rica an: Vincent hatte es geschafft drei Kokosnüsse über die Grenze zu schmuggeln, so wie Emma, die es geschafft hatte, einen selbstgeernteten Zuckerrohrstab über die Grenze zu bringen. Und Louis und Nina schafften es costa-ricanische Vogelscheiße auf ihren Gesichtern nach Panama zu „schmuggeln“ – sie hatten es geschafft, frisch angeschissen zu werden. Auf der anderen Seite feierten wir uns gequetscht auf der Rückbank eines Busses mit der letzten Oreo Packung. In David stellten wir fest, dass wir den letzen Bus verpasst hatten, weshalb wir beschlossen, mit dem Taxi zum Lost and Found Hostel zu fahren, das wir noch 20$ herunterhandelten. Und bevor die Party im Taxi weiterging, gaben wir unser letztes Geld im Supermarkt aus.

Der letzte Weg übertraf den ganzen Tag, als wir um kurz vor Zehn im Dunkeln mitten im Dschungel raus gelassen wurden. Im Nachhinein war es vielleicht nicht das klügste in Flip Flops bei Regen mit nur zwei Taschenlampen und vollgepackt die Anhöhe zum Lost and Found Hostel hochzuklettern. Während wir die Felsen hochkletterten machten wir uns darüber lustig, was wohl passieren würde, wenn niemand mehr wach wäre. Überglücklich waren wir also, als wir noch Musik hörten und auf der Terrasse des Hostels ankamen. Zum Glück wurden wir noch rein gelassen, da wir drei Minuten vor Schließung der Rezeption ankamen.

Kurz vor Mitternacht aßen wir noch unser Festessen: Wraps mit allem, was wir beim Turboeinkauf greifen konnten. Am nächsten Tag schliefen wir dann erstmal gründlich aus, da es Abends doch noch lange geworden war und genossen unser festliches Frühstück: Kaiserschmarren mit Bananen, Wassermelone und Orangensaft bei unglaublichem Blick aufs Tal. Den restlichen Tag verbrachten wir in den Hängematten und veranstalteten heftige Kickerwettkämpfe und besondere Yengarunden. Nach unserem letzten Mittagessen als Expigruppe, wo es extra zur Feier des Tages Gingerale und Chips dazu gab, machten wir Popcorn mit extra viel Ahornsirup und hießen die anderen Expigruppen willkommen. Es war echt eine besonders coole Zeit mit einer echt lustigen Gruppe.

Hier noch ein paar Tipps für die nächsten Jahre: Die Busse sind echt teuer, in Panama ist `ne andere Zeitzone und schickt niemals Jungs zum Einkaufen, wenn sie nicht wissen, wie viel auf ein Sandwich passt. Und vergesst nie: 8+1=9 .
Emma, Nina, Fenja, Louis, Vincent, Adrian und Daniela (EXPI-Gruppe 4)

EXPI-Bericht 3: „Alles wird gut“, was ist eigentlich mit dem Expibericht?

Datum: 25. – 30. Februar 2020
Position: Costa Rica
von EXPI-Gruppe 3: Mika, Jannis, Ilka, Laura, Tamara, Philippe, Lara & Laura S.

Ja, Laura, was ist eigentlich mit dem Expibericht? Die allgegenwärtige Aufgabe, die gerne mal ewig auf morgen verschoben wird, das beliebteste Gesprächsthema in stressigen Situationen, hier ist er. Der Bericht unserer Woche voll mit Erlebnissen, lustigen Situationen und Tagen, an denen wir uns gefragt haben, wo wir schlafen und wie wir da hinkommen. Willkommen auf der Reise der Expigruppe „Alles wird gut“. Gruppenmitglieder waren Laura Lehrerin, Mika, Jannis, Ilka, Laura H., Tamara, Philippe und meine Wenigkeit. Unsere Reise sollte uns zu aller erst nach Dominical führen, einem kleinen Surferort an der Pazifikküste Costa Rica’s und zwei Tage später nach Uvita, bekannt für die „Walflosse“, den Nationalpark und die Wasserfälle. Die finale Mission sollte für uns die Rückkehr nach Panama zum Lost & Found Hostel darstellen. Alles unter dem Motto: „Wird schon gut werden.“

Samstag, der 25. Januar 2020
Die große Reise ins Ungewisse startete für uns um 6:15 Uhr. Wir wurden in La Gamba aus unseren Betten geklopft und fielen von dort aus an den Frühstückstisch. Die Monster, die sich „Trekkingrucksäcke“ schimpfen, wurden geschultert und wir waren somit startklar. Von der Tropenstation aus stiegen wir gruppenweise in einen Pickup-Truck, der uns zur Panamericana kutschierte. Allein diese Strecke motivierte uns für unserer Reise, starteten wir doch hinten auf der Ladefläche schon eine halbe Party. Mit der Sonne im Gesicht und dem Fahrtwind in den Haaren waren wir aufgeregt, dass das Abenteuer jetzt begann. Da waren wir auch schon an der Hauptstraße angekommen und nun auf uns selbst gestellt. An der Bushaltestelle begann die ewige Warterei. Die ersten paar Busse, die anhielten, fuhren entweder nicht nach Dominical, oder sie kosteten $14 pro Person. Viel zu teuer. Schnell würde uns jedoch klar, dass keine günstigeren fuhren und so kapitulierten wir und zahlten zähneknirschend die $112. Immerhin konnten wir die klimatisierte Fahrt genießen. Kaum waren wir eingestiegen, waren wir auch schon angekommen und wurden vom Bus in Dominical ausgespuckt. Für blinde Touristen stand der Name auch nochmal ganz fett am Ortseingang. Wir waren also richtig.

Die nächste Mission bildete nun die Suche nach unserem Hostel: das Piramys. Unsere Last-Minute-Buchung, um noch einen Schlafplatz zu haben. Es war nicht schwer zu finden, denn es lag direkt am Strand. Nur ein paar Palmen trennten uns von den Wellen. Es entsprach zwar leider ziemlich genau den Bewertungen im Internet, doch die Lage war unschlagbar. Unser erstes Ziel, nachdem wir uns eingerichtet hatten, war der Supermarkt. Dort deckten wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten zwei Tage ein. Zurück im Hostel machten wir uns daran, das Abendessen zu kochen. Dieses Vorhaben gestaltete sich jedoch etwas schwer, war die Küche doch relativ dreckig und nicht gut ausgestattet. Aber egal, denn wir schafften es eine gute Tomatensuppe zu zaubern. Alle normalen Menschen haben sie aus Tassen getrunken, jedoch hielt Philippe es für praktischer, sie in seine Metallflasche zu füllen und daraus zu trinken. Warum einfach, wenn man es auch kompliziert haben kann? Die halbe Suppe war auf dem Tisch verteilt. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Nach dem Essen wollten wir noch den Sonnenuntergang am Strand genießen, der wirklich schön war. Natürlich wurden auch obligatorische Postkartenfotos geschossen und in den Wellen geplanscht. Schneller als wir uns versahen, war die Sonne schon untergegangen und wir gingen zurück zum Hostel. Dort lernten wir den nürnbergischen Surfer Philip kennen, mit dem wir uns schnell verquatscht hatten. Er berichtete uns von einer Party, die am Abend in einer Bar steigen sollte. Natürlich waren wir motiviert mitzugehen und machten uns bald auf den Weg. Leider war die Stimmung nicht so mitreißend und wir machten uns kurze Zeit später wieder auf den Heimweg. Damit hatten wir unseren ersten Expitag überlebt und wir legten uns auf die papierdünnen Matratzen zum Schlafen.
von Lara

Sonntag, der 26. Januar 2020
Ich paddelte so schnell ich konnte mit den Armen und versuchte, bloß nicht von meinem Surfbord zu fallen, als ich merkte, dass mich die Welle endlich in Richtung Strand spülte, sprang ich auf und genoss das Gefühl mit dieser enormen Kraft zu spielen, bis der Moment auch schon wieder vorbei war und ich zurück in die Wogen fiel. Aber fangen wir doch erstmal mit dem Morgen des 26. Januar in Dominical an, der sehr entspannt im Hostel begann. Nach einem luxuriösen Frühstück (Toast in einer Pfanne angebraten mit Marmelade, Honig und Ananas) machten wir uns langsam auf den Weg zu einem Surfbrettverleih (unser Tagesplan), bei dem wir am vorherigen Tag schon angefragt hatten (was echt nicht notwendig gewesen wäre) und mieteten vier Surfbretter für jeweils $ 10 pro Brett.

Da ich der Einzige war, der das schonmal gemacht hatte, erklärte ich den anderen ein bisschen, wie es geht, auch wenn ich selbst leider wieder ziemlich auf Anfänger-Niveau war. Dann ging es auch schon ans Ausprobieren und wir stellten uns gar nicht mal so schlecht an. Aber als dann Philip kam (ein cooler Typ, den wir im Hostel kennengelernt hatten), und uns noch einmal zeigte, wie es richtig ging, war ich zumindest wieder voll drin. Die nächsten paar Stunden verbrachten wir dann abwechselnd mit Surfen (8 Leute, 4 Bords) am Strand chillen oder an der Promenade Bummeln gehen. Um 17:00 Uhr mussten wir die Bretter dann auch schon wieder abgeben und ließen den Tag noch mit einer entspannten Runde Marschmallows über einem Lagerfeuer ausklingen.
von Philippe G.

Montag, der 27. Januar 2020
Eigentlich begann der Tag, wie jeder andere auch. Nach einer erholsamen Nacht standen wir gegen acht Uhr auf, um dann gemeinsam unser letztes Frühstück in Dominical vorzubereiten. Frische Ananas und warmer Toast mit Ananasmarmelade oder Schokocream, schöner kann man sich einen Morgen doch garnicht vorstellen. Während des gemeinsamen Frühstücks haben wir den weiteren Tag besprochen, es sollte nach Uvita gehen, so viel war klar. Aber die Fragen, wann und wie bleiben noch offen. Da wir aber eh erst um 14 Uhr im Hostel in Uvita einchecken konnten, schlenderten wir noch die Promenade entlang, wo noch das ein oder andere Strandtuch oder Kleid gekauft wurde und wir unsere Verhandlungskünste haben spielen lassen. Es ging gegen Mittagsessenszeit, aber die Rucksäcke waren fertig zum Aufbrechen und die restlichen Vorräte für den Abend fest verstaut. Also beschlossen wir, im circa 500 Meter entfernten Supermarkt, Cracker und Frischkäse zu kaufen, die wir dann am Strand genossen.

Als alle satt und gespannt auf die neue Stadt waren, war es fast selbstredend, dass wir unsere Taschen holen und den nächsten Bus nehmen würden. Wie gesagt so getan, nahmen wir den besagten Bus und nach etwa 15 Minuten Fahrt, standen wir etwas planlos in Uvita. Aber nach ein, zwei Nachfragen, wussten wir, wo es lang ging und standen kurz später zufrieden vor dem Tucan Hotel, welches vorerst für die nächste zwei Nächte gebucht war. Das Einchecken ging flott, so dass unsere schweren Rucksäcke schnell auf den Zimmern verstaut waren. Etwa eine halbe Stunde später machten sich Philippe, Mika, Tamara und meine Wenigkeit auf, um Toast, Nudeln, frisches Obst, Schokocream und was man sonst noch so brauch zu besorgen. Der Einkauf verlief reibungslos und zurück im Hostel machten sich Ilka und Lara dann daran, uns Tomatensuppe mit Nachos zu machen, was wir dann alle recht geschafft genossen – nur noch von dem darauf folgenden Vanille-Schcko-Eisbecher getoppt. Alle futterten begeistert aus dem Becher in die Mitte und Laura (Lehrerin) klaute sich einfach mal den, von uns so ernannten, Nordpol und lehnte sich entspannt zurück, während wir wie die Verrückten versuchten, möglichst viel von dem Eis zu ergattern. Nach dem Abspülen krochen dann auch schon alle in ihre Betten und das war es auch eigentlich schon.
von Laura

Dienstag, der 28. Januar 2020
Wie unglaublich entspannt ein Tag doch sein kann, wenn man selbst über ihn bestimmen darf. So ging es uns heute. Wir drei Mädels sind irgendwann gegen 9:00 Uhr aufgestanden um unser Frühstück vorzubereiten. Porridge, diese Masse erinnert mich zwar oft genug an die Anfangsphase auf der Roald, bei der wir mit ähnlich aussehenden Dingen die Fische gefüttert haben, aber naja. Günstig war es und so konnte wir uns ja schließlich noch einen Schokoaufstrich leisten. Was soll ich noch groß vom Vormittag erzählen? Es ist ja nicht viel passiert. Die Jungs haben Billard gespielt, Jannis hat wie immer gelesen und wir Mädels haben Musik gehört und das freie WLAN zum telefonieren genutzt.

Ich hab außerdem über die nächste Zeit nachgedacht. Die Zeit hier rennt. Es sind fast nur noch drei Monate bis wir zuhause sind. In ein paar Tagen geht es Richtung Kuba. Der Törn dauert 14 Tage und der Aufenthalt in Kuba beträgt auch nochmal 14 Tage. Also ist dann schon wieder ein Monat um und die nächsten Stopps sind nur Bermudas, Azoren und Cherbourg. Natürlich es sind immer noch drei Monate, aber es fühlt sich nicht nach viel an. Wir haben nun schon so viel erlebt, einige Dinge die uns echt geprägt haben und uns alle bestimmt auch ein Stück weit verändert haben. Ich bin mir sicher das die letzten Monate uns auch noch so viel Bereit halten werden. Ich bin wirklich gespannt darauf.

Jetzt mal weiter mit unserem Tag. Nebenbei muss ich meiner Tante und meinem Onkel für das Besteckset danken, da es mich bis jetzt in jedem Hostel gerettet hat. Zum Mittag haben wir Porridge und kalte Tomatensoße gelöffelt. Laura Lehrerin saß schon auf heißen Kohlen, deswegen wollten wir schnell los zum Wasserfall. Der Fußmarsch dorthin war echt kurz und für ein paar Dollar konnten wir dann zum Casada. Mal wieder ein wunderschönes Naturspektakel. Verdammt cool war aber, dass wir den Wasserfall runterrutschen konnten, was mehr oder weniger elegant aussah. Jeder, der sich getraut hat ist also hoch und runtergerutscht. Für Verrückte wie Phillippe und Mika gab es die Möglichkeit neben dem Wasserfall die Steinwand hochzukraxeln. Für alle anderen gab es einen Weg. Ich muss zugeben, etwas Schiss hatte ich ja schon, als ich kurz davor war runterzurutschen, aber es hat sich gelohnt. Auf dem Rückweg musste Philippe natürlich noch einen Salto von einer Plattform machen. Anschließend ging es noch in den Supermarkt. Wir konnten uns sogar noch Sahne fürs Abendessen leisten. Wein war aus finanziellen und alkoholischen Gründen leider nicht drin. Mit Tamara zusammen hab ich nämlich Nudeln mit einer Sahne-Käse-Zwiebelsoße gekocht, die laut den anderen sehr lecker war. Zum Anstoßen gab es noch Cola. Ein gelungenes Essen also. Laura Lehrerin wurde sogar noch von einem Freund aus Berlin besucht. Ein sehr witziger Zufall. Nach ein paar Runden Billard wollten wir noch die von Phillippe selbst gepflückte Kokosnuss essen, aber die war mehr als schlecht geworden. So ist unser Abend dann auch langsam ausgeklungen.
von Ilka

Mittwoch, der 29. Januar 2020 – Sol 5
Heute begann der Tag wieder mit Toast, Porridge, Ananas und Bananenscheiben. Wunderbares Frühstück! Kurz darauf brach allerdings eine mittlere Panik aus, als wir feststellten, dass wir weder den Transport nach Panama, noch eine Übernachtungsmöglichkeit für die letzte Nacht noch überhaupt irgendetwas organisiert hatten. Das ganze verschärfte sich noch einmal, als wir herausfanden, wie teuer die Busse nach David (Panama) waren. Nacheinander wurden mehrere Sparoptionen überdacht und wieder verworfen. Wie etwa: Übernachten am Strand (nicht sicher), an einer Autobahnraststätte (erst recht nicht sicher) und in den Bussen (keine Nachtbusse verfügbar). Stornierkosten für unser Hotel wurden hin- und hergewälzt, das Infocenter von Uvita wurde aufgesucht und das ganze Internet wurde nach Busverbindungen durchsucht. Letztendlich konnten wir von dem unglaublich hilfsbereiten Manager des Tucan Hotel eine zusätzliche Nacht in unseren Zimmern zu deutlich verbilligte Preisen heraushandeln und auch einen einigermaßen günstigen Transport finden, der uns über die Grenze und zum „Lost-and-Found-Hostel“ bringen würde. Nach der großen Buspanik von Sol 5 machten wir uns zur Entspannung auf zum Strand, den wir auch ohne Google Maps zielsicher fanden. Dort vergnügten wir uns einige Stunden lang in den Wellen. Zum Mittag hatten einige von uns auch noch Döner, ganz sicher eine lokale Spezialität Costa Ricas. Daraufhin haben wir noch einen entspannten Abend im Hotel verbracht und mit Cola auf die erfolgreichen Expis angestossen.
von Jannis

P.S.: Tipps für die Expis im nächsten Jahr:
1. Alles, vor allem Busse, vorher organisieren, das erspart viel Stress.
2. Hotel- bzw. Hostelpersonal ist meistens sehr freundlich und und mindestens genauso gut informiert wie die Leute von der Touriinfo.

Donnerstag, der 30. Januar 2020 – Reise, Reise…
Um 9:30 Uhr ging es wieder los; mit dem Taxi. Wir hatten am Vortag zwar lang und breit die Busverbindungen diskutiert und uns so gut wie möglich über die Fahrzeiten informiert, aber da diese doch sehr unzuverlässig waren und sich tatsächlich täglich änderten, beschlossen wir einigermaßen langfristig, ein großes Taxi zu bestellen und damit bis zur Grenze zu fahren. Also ging die Fahrt los, etwas langwierig bei interessantem Fahrstil. Das Lustige an dem Grenzübergang (Paso Canoas) war, dass wir genau denselben auch bei der Einreise nach Costa Rica nutzten. Ich habe auch das kleine Restaurant wiedergesehen, in dem wir vier Wochen zuvor gegessen hatten, während wir auf den Bus gewartet haben. Bei der Ausreise gab es mit Laura Lehrerin kleine Komplikationen, da sie bei der Einreise nach Costa Rica wohl keinen Stempelbekommen hat, aber das ließ sich schnell lösen.

Nachdem wir dann nach einer wirklich unschönen Warterei bei heißer und stickiger Luft auch in Panama eingereist waren, brauchten wir einen Bus nach David. Gut für uns, dass sehr billige Busse nach David und zurück fahren, weshalb wir dann schlappe 2 Dollar pro Person aufbringen mussten. Diese Etappe war recht angenehm. In David angekommen wurde es dann ungemütlicher; der Busbahnhof war laut, das reinste Chaos und stank nach Abgasen. Dort verbrachten wir einige Zeit, bis wir endlich einen Bus hatten, der am Lost and Found Hostel vorbeifahren würde. Der Bus war leider sehr voll, was die Fahrt wirklich nicht angenehm machte. Wir hatten wenig (oder sehr wenig) Platz und die ganze Zeit über war das Radio angeschaltet, was doch sehr anstrengend war, da der eingeschaltete Sender nicht gerade ruhig und sachlich rüber kam, sondern die ganze Zeit in das Mikrofon geschrien wurde, was das Zeug hielt.

Ich war sehr froh, als wir den Bus endlich verlassen konnten, um die anderen Gruppen, mit ordentlicher Verspätung unsererseits, wieder zu treffen und einen schönen Abend mit ihnen in einem großartigen Hostel mit netten Personal zu verbringen.
von Mika

Mika, Jannis, Ilka, Laura H., Tamara, Philippe, Lara & Laura