Alte Bekannte

Datum: 11. April 2020
Position: 46° 41,5′ N, 020° 23,2′ W
Etmal: 155 nm
Wetter: Wind W, 3 Bft., Luft 15°, 1032 hpa
von Anna

Haaaaallooo! Kennt ihr uns noch? Nein? Wir sinds, eure alten Bekannten, Steuerrad, Spill, Bramfall, Kaltwasserhahn und Briggschot! Jaja, wir haben lange nichts mehr von uns und unserem Leben auf der Roald erzählt, nachdem all die Aufmerksamkeit von unserer tollen Kolumne auf die immer gleichen Tagesmeldungen fiel… Aber jetzt, jetzt melden wir uns wieder zu Wort und berichten von den wirklich wichtigen Dingen des letzten Tages an Bord unseres Segelschiffes:

Bramfall: „ Segelschiff? Wir sind nun schon gefühlt seid Ewigkeiten nicht mehr gesegelt! Seid 24 h wird meine Hoheit nun schon nicht mehr benötigt!“
Spill: „Nun beruhige dich doch! Früher oder später wird wieder genug Wind aufziehen, dass wir segeln können! Aber nun ja, zurück zum Thema: Alles begann mit dem Wachwechsel…“
Briggschot: „ Fest! Jetzt erzähl doch mal was Interessantes! Selbst ich am Ende dieses Kahns weiß, dass so ein Wachwechsel sechs Mal am Tag stattfindet! Das ist doch nichts Neues. Wie wärs stattdessen damit: Gestern noch durch blauen Himmel, tuckern wir heute durch weißen Nebel, den selbst ich hier hinten mitbekomme. Wegen dem müssen wir sogar einen Radar-Ausguck stellen, wie Golko es mir erzählte!“
Spill: „Nun verängstige unsere Zuhörer doch nicht so! Hier is alles „in Budda aufm Kudda“, der Nebel stellt für unsere eingespielten Kids nun auch kein Problem mehr da. Denn wie man so schön zu sagen pflegt; alle genießen die letzten Tage ohne Land in Sicht. Und: Wir genießen das wie immer so gute Essen.“
Kaltwasserhahn: „Au ja! Was einem hier vorgesetzt wird ist echt köstlich. Und bald ist Ostern! Da lohnt es sich doch, in der Kombüse zu hängen und mit Eierfarbe bespritzt zu werden. Ich freu mich schon auf heute Abend: den ganzen Tag schon hab ich diesen wunderbaren Duft von Zwiebeln und Braten in der Drüse und die Schokolade gestern hat auch so schön gefunkelt!“
Steuerrad: „Bitte sehr meine Lieben! Das alles hätte mit viel Seegang gar nicht geklappt. Und wer sorgt dafür, dass wir keinen schaukeligen Welleneinfall haben? Richtig: Mein siamesischer Zwilling, das Ruder, und natürlich: Ich!“
Briggschot: „Riecht ihr das auch? Das Eigenlob verströmt mal wieder seinen Duft! Ihr beide bewirkt daran fast gar nichts, das machen alles die fleißigen Rudergänger!“
Steuerrad: „ Nur weil du dahinten nichts zu tun hast, heißt das noch lange nicht, dass alle so nutzlos herumhängen wie du! Nicht nur die Schüler arbeiten täglich in Backschaft und Wache, bereiten Ostern vor, basteln in der Bootsmannslast Andenken für später oder tüddeln an Deck, nein: tagein und tagaus wird auch an mir gedreht und gezerrt, mein Kopf legt unendlich viele Umdrehungen pro Minute hin! Nun lass mich doch mal meine kleine Pause des allzu vielen Gedrehes genießen!“
Bramfall: „Nun fang bloß nicht wieder an, deine Bewegungen in irgendwelchen Funktionen darzustellen! Das ganze Gerede der Lernzeitschüler, die versuchen, Mathe nachzuholen reicht mir da vollkommen! Meine königlichen Ohren sind schon ganz wund geschwollen von all den Aha und Oho- Rufen, wenn die Trainees etwas (nicht) verstehen! Sogar nachts müssen die lernen! Aber gut, nicht alle können alles haben, dass ist nur ganz wenigen *hust* mir, vorbehalten!“
Spill: „Ich merk schon, das wird so nichts. Entschuldigt bitte vielmals das Gemeckere, wir alle sind hungrig und freuen uns auf das baldige Osteressen. Um das Gesagte zusammenzufassen: Wir alle genießen die ruhige See und freuen uns auf Ostern und den jetzt wieder vorhandenen Obstkorb. Keine Schule bedeutet für unsere Schützlinge jedoch auf keinen Fall keine Arbeit, sich den ganzen Stoff von zu Hause selbst beizubringen ist, den Gesprächen der Schüler nach, echt Kraft raubend! Und auch der nautische Unterricht in den jeweiligen Wachen klaut Gehirnkapazitäten! Doch die Großen-Kleinen meistern den Alltag wie nichts und haben viel Spaß in Wache und Freiwache.“
Steuerrad: „Viel zu viel Spaß! Das ganze Gegackere macht mich noch viel irrer als das ganze Gedrehe!“
Briggschot: „War ja klar, dass du wieder das letzte Wort haben willst! Ich sitze am Ende und spreche deswegen auch am Ende!“
Bramfall: „Also wenn jemand das letzte Wort haben darf, dann bin das ja wohl ich!“
Spill: „Nun gut, das scheint ein ewiger Kreislauf zu sein! Was alle jedenfalls sagen wollen: Frohe Ostern! Bleibt alle gesund und grüßt die ganze Familie von uns! Wir sprechen uns!“
Anna

Grüße:
Maya grüßt alle mit denen sie in letzter Zeit nicht so viel telefoniert hat und den Bremer Stadtwald
Anna grüßt Mami, Papi, Adiz und Mupsi, Marasa, Omi, Opi und Omina und wünscht allen frohe Ostern!
Justus wünscht Millie alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Hab dich ganz doll lieb.
Auch Laura Lehrerin schickt nachträglich ganz liebe Geburtstagsgrüße an meine Mamaaa nach Hause und Oster-Grüße an die ganze Family

Staffel 7 Folge 14/14

Datum: 29. Februar 2020
Position: Havanna, Kuba
Etmal: –
Wetter: sonnig und windig
von Anna

Und was bisher geschah…
…Die SchülerInnen der High Seas High School befinden sich in auf Expedition ins Unbekannte. Aufenthaltsort: Kuba- ein Land der Vielschichtigkeit, mit seiner Geschichte schwerer zu durchblicken als so manches anderes Land. Trotzdem kämpfen sich die mutigen Forscher durch Habana, um nicht mit leeren Händen und ohne Geschichten nach Hause zurückkehren zu müssen. Nun, erschöpft und doch beglückt, kehren sie auf ihr treues Schiff zurück, um ihr nächstes Ziel, die Bermudas, unsicher zu machen…

Staffel 7 Folge 14/14
Expigruppe Pik (Janina, Justus, Mika, Vincent, Emma, Lukas, Phil, Freddy und ich) steht zum Aufbruch bereit: Taschen sind gepackt, Bäuche voll geschlagen und die letzten Anrufe zu Hause getätigt – Time to say Goodbye! Nach anfänglichem Kuddelmuddel (Wer hat die Schlüssel? Storageroom? Taxi?) saßen dann plözlich 5 von 10 Pik im Coco-Mobil, die andere Hälfte erklärte sich tapfer bereit, den Storageroom leer zu räumen. Mit Vollspeed also brausten wir durch die bunten Straßen Habanas, wurden mit Seewasser bespritzt und atmeten ein letztes Mal den frischen Fahrtwind dieser wunderschönen Stadt ein, bevor wir durch das Terminal zu unserer geliebten Roald geschleust wurden. Kaum hatten wir unsere wohl bekannten Kammern betreten,hieß es dann auch schon : An die Töpfe, klar bei Nudeln und her mit dem Knoblauch! – Mittagessen kocht sich schließlich nicht von alleine!

Während die Karo- Gruppe eintrudelte und auch Kreuz nicht lange auf sich warten ließ, wurde das gesamte Storageroom-Gepäck auf der Pier verstaut. Die Krabbeltier-Suchaktion konnte also starten! Schließlich läutete dann doch die erlösende Schiffsglocke, die uns ein wunderbares Mittagessen versprach und alle dazu veranlasste, alles stehen und liegen zu lassen, bevor es gesättigt wieder „Auf in den Kampf“ hieß. So ging es weiter, Niedergang hoch, Niedergang runter, T-Shirt ausschütteln, Schlafsack durchsuchen und Zahnbürste unter die Lupe nehmen… All das dauerte seine Zeit, doch jetzt ist alles verstaut, Kojen wurden hergerichtet und mit neuen Tapeten aus Bildern bestückt, Wintersachen wurden vorsorglich hervorgekramt und Hängematten gespannt. So ging auch dieser Tag produktiv zu Ende und alle fallen müde in ihre Kojen, gespannt, was der nächste Törn an neuen (segerischen) Erfahrungen bringen wird…

Beim nächsten Mal… 28 SchülerInnen an Bord eines Traditinssegelschiffes. Es heißt wieder: Wache, Backschaft und Unterricht. Doch ob das Wetter mitspielt und die Crew in ihren alten Rhythmus zurückfindet, steht in den Sternen (und in der Tagesmeldung)…ab 1. März 2020…
…Anna

Alles Gute zum Geburtstag liebe Christina von den Seekrokodilen!
Ich grüße meine Familie, Schimon und Schöni und meine Enkelin Sonja