Unterwegs, irgendwo in Costa Rica

Datum: 28. Januar 2020
Position: Costa Rica
Etmal: –
Wetter: tropisch
von Bene

Liebe Freunde, Familien und Fans dieses Blogs, wie man im letzten Reisetext lesen kann, sind wir derzeit in vier verschiedenen Kleingruppen unterwegs, irgendwo in Costa Rica. Dabei sind wir Lehrer*innen hauptsächlich nur stiller Begleiter, bzw. ganz normaler Teil dieser Gruppen. Die Schüler*innen haben jetzt das Zepter in der Hand und die Chance, die kommenden Tage selber zu gestalten und zu planen. Sie haben die Möglichkeit, eigenständig das Land und die Leute Costa Ricas kennenzulernen, gemeinsame Abenteuer zu unternehmen und – vielleicht das erste Mal – sich in einem fremden Land als Gruppe zurechtzufinden.

Dabei hat jede Gruppe ein bestimmtes Budget zu Verfügung, von dem die gesamte „Expedition“ bezahlt wird. Im Vorhinein haben sich die Schüler*innen mehrfach zusammengesetzt, um untereinander die Expi-Gruppen je nach Interessen einzuteilen. Von vielen Seiten hörte man Begriffe wie „Surfen“, „Chillen“ und „Strand“, aber auch originellere Ideen, wie Kajakfahren standen im Raum. In wenigen Tagen treffen wir uns dann alle gemeinsam in Panama hinter der Grenze wieder, um anschließend gemeinsam unser geliebtes Schiff, die Roald Amundsen, in Colon zu betreten und Richtung Kuba aufzubrechen.

Für Euch da draußen werden dann im Anschluss (manche sind jetzt schon fleißig dabei) von jeder Gruppe „Expi-Berichte“ verfasst, in deren Genuss ihr dann in ein paar Tagen kommen könnt. Also, stay tuned! 🙂 Pura Vida und liebe Grüße aus der Hängematte in Dominical,
Bene

PS: Falls ihr Lesefutter braucht: Schaut doch auch mal in unseren Blog-Kolumnen vorbei!

EXPI-Bericht 1: „Ocean’s Nein“ [sic!]

Datum: 25. – 30. Februar 2020
Position: Costa Rica
von EXPI-Gruppe 1: Lukas, Constantin, Tim, Jonas, Jelka, Carlotta, Frederic, Phil W. & Bene

Nach einiger Planung sind wir tatsächlich losgekommen. Wir, also Phil, Jonas, Luki, Tim, Connor, Jelka, Lotti, Freddy und unser Mathelehrer Bene, hatten zu Neunt das Motto Stadt, Land, Strand. Nachdem wir uns informiert hatten, entschieden wir uns gegen „Stadt“, weil Costa Rica eher weniger schöne Städte, dafür aber wunderschöne Strände zu bieten hat. So fand unsere Expi doch nur an den Pazifikstränden von Uvita und Dominical statt. Schwierigkeiten bei der Planung bestanden aus dem geringen Budget von 25 Dollar pro Person pro Tag und der Gruppenfindung.

Am Morgen des 25. Januars checkten wir noch in La Gamba im Computerraum die letzten E-Mails und Zusagen der Hostels, bevor wir dann im Pick Up zur Panamerikana gebracht wurden. Leider ohne Conners Tagesrucksack und auch Tims Handy. Deswegen konnten wir den ersten Bus nicht nehmen und haben spaßeshalber an der Straße zum Trampen Autos angehalten. Das jedoch ohne Erfolg, wir nahmen also nach drei Stunden warten einen viel zu teueren Bus nach Uvita zu unserem ersten Stop. Dort liefen wir zum Blue Sunshine Hostel, das nah am Strand lag. Zu unserem Glück kannte sich Bene in Uvita und Dominical aus, weil er bereits dort gewesen war und so fanden wir einen Weg um an den Strand von Uvita zu kommen ohne zu zahlen. Nach ausgiebigen Schwimmen im Pazifik in den Wellen und Benes Mittagsschlaf, der von der Flut unterbrochen wurde, hatte Bene Hunger. Bevor er „hangry“ wurde, machten wir uns auf die Jagd nach etwas Essbaren. Dass das Thema Essen und Hunger in einer Gruppe, die zum Großteil aus Jungs bestand, in den kommenden Tagen noch öfter aufkommen würde, kann man sich ja denken.

Nach der Nahrungsaufnahme machten wir einen 50 minütigen Verdauungsspaziergang zu einem Wasserfall, den man sogar runterrutschen konnte. Dabei trafen wir auf andere Deutsche, die Bene an die Proleten in seinem Sportstudium erinnerte. Im Halbdunkeln begaben wir uns zurück in unser Hostel, wo wir (nicht das einzige Mal in den nächsten Tagen) Nudeln mit Tomatensoße aßen. Wir waren alle sehr zufrieden mit dem ersten Tag, auch wenn er mit einer zu teuren Busfahrt begonnen hatte.

Der nächste Tag begann früh, weil wir zum Bus mussten, der uns nach Dominical bringen sollte. Unser Plan war dort zu surfen und das taten wir ganze drei Tage lang. Wir haben im Cool Vibes Hostel übernachtet und haben den Mathelehrer auf dem Boden schlafen lassen, es ist nur zu empfehlen! Die Stimmung dort ist super entspannt und der Strand ist fünf Minuten entfernt. Das Hostel ist Sammelpunkt für Leute aus der ganzen Welt, die man meist im Pool oder in der Gemeinschaftsküche kennengelernt hat. Die Stimmung und Mentalität in Dominical war so entspannt und man hat den Surf Vibe dort richtig gespürt. Bene hat uns das Surfen erst in Trockenübungen beigebracht (weil wir alle eher weniger Erfahrung hatten) und mit ihm und seinem Wissen konnten wir uns gute Surfbretter ausleihen, trotzdem sind uns so einige Finnen abhanden gekommen. (Dafür unbedingt Geld einplanen!) Es ging jeden Tag nach einem Paddle Power Frühstück (Porridge mit Bananen und Ananas) los zum Surfbretter ausleihen und mit diesen auf direktem Wege zum Strand. Wir machten ein Hängemattenlager und haben das Nichts-Tun einfach mal genossen. Der einzige, der wirklich die ganze Zeit im. Wasser vorzufinden war, war Tim. Nur zum Mittagessen, das wir im Hostel vorbereiteten und zum Strand mitnehmen durften, kam er an Land. Wir anderen haben uns mit den Surfbrettern abgewechselt, sodass jeder lernen konnte auf einer Welle zu reiten. Vielleicht noch nicht sonderlich professionell, aber was erwartet man auch. Es waren drei Tage in Hängematten am Meer, surfen, im Pool (vom Hostel) schwimmen und essen. Es war echt perfekt.

Einmal kam unter uns die Idee zum zum Early-Bird-Surfen auf, was dann aber wie folgt aussah: Einige von uns sind um 5:30 zum Joggen oder Schwimmen aufgestanden, waren aber danach schnell wieder in der Koje zu finden. An unserem vorletzten Expi-Abend und letzten Abend in Dominical haben wir ein Lagerfeuer am Strand gemacht, an dem wir Marshmallows gegrillt haben und uns alte Geschichten erzählt haben. So ließen wir entspannt unseren letzten Abend ausklingen und genossen unsere gemeinsame Zeit.

Am nächsten Morgen, nach dem Standard-Frühstück, war es dann „Time to say Goodbye“ und wir warteten auf einen Bus, der uns in Richtung Costa Ricanische Grenze bringen sollte. Den Tag verbrachten wir in Bussen und im Taxi, diesmal aber erstaunlich günstig. Sogar Benes stetiger Hunger konnte durch die Sandwiches, die wir am Morgen vorbereitet hatten, gestillt werden. Die Grenzüberschreitung nach Panama lief problemlos und am Nachmittag purzelten wir in David aus einem Kleinbus. Dort begrüßte uns ein Blasorchester, das an der Straße spielte und wir fanden in einem kleinen Hinterhof unser leicht heruntergekommenes aber gemütliches Hostel Chambres en Ville. Nach einem entspanntem Abendessen, Nudeln mit Tomatensauce, hüpften wir noch schnell in den Pool und schliefen aus. Als wir um 10:00 Uhr am letzten Tag unserer Expi-Zeit langsam aus unseren Betten krochen, hatte Bene das Frühstück bereits fertig gemacht und wir genossen ein letztes gemeinsames Essen, bevor wir uns auf den Weg zum Lost and Found Hostel machten. Dort sollten sich alle Expi-Gruppen wieder treffen. Auch die Anfahrt verlief glücklicherweise reibungslos und nun standen wir vor einer Pommesbude, wo Bene’s Hunger ein letztes mal gestillt wurde. Dann begannen wir den Aufstieg zum Hostel, der für einige von uns aufgrund der monströsen Rucksäcke eine etwas größere Herausforderung darstellte. Oben im Hostel wurden wir doch erneut in ein Zimmer gesteckt und landeten in einer Kammer für 20 Personen, in der es eindrucksvolle 3-Stock Betten gab. Ein allerletztes Mal machten wir uns zu Neunt auf den anstrengenden Weg zu einem Aussichtspunkt und beendeten unsere Expi-Zeit mit einer gemeinsamen Wanderung.

Zurückblickend kann man sagen, dass wir als Gruppe eine wunderbare Zeit erlebt haben und das Surfen, Chillen und die dummen Sprüche echt genossen haben. Die paar entspannten Tage als kleine Gruppe waren ein klasse Abschluss der Zeit an Land und perfekt für den Start in die zweite Hälfte.
Lukas, Constantin, Tim, Jonas, Jelka, Carlotta, Frederic, Phil W. und Bene (EXPI 1)

P.S. und Fußnote des Mathelehrers: An einigen Stellen mag der Eindruck entstehen, dass große Teile der Nerven und auch des Geldes dieser Expi-Gruppe dabei drauf gingen, meinen Hunger zu stillen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass der obige Bericht teilweise bewusst überspitzte und komödiantische Darstellungen enthält, welche so nicht zwingend der Realität entsprechen müssen…