Bordroutinen

Datum: 18. März 2019
Position: 28° 44,1′ N, 068° 57,5′ W
Etmal: 122 sm
Wetter: Luft 25°C, Wasser 24°C
von Robin

Mein heutiger Tag startete mit der 0-4 Wache. Nachtwachen sind eigentlich ganz lustig: Irgendwie passieren immer lustige Dinge, während man die Zeit totschlägt. Zum Beispiel fallen einem dann lustige Lieder ein, die man aus verschiedenen Texten zusammenbastelt, auch, weil man hier auf See ja nicht die neueste Musik empfangen kann. Nach unserem Wachwechsel um 04:00 Uhr konnte ich dann endlich ins Bett gehen und bis zum Mittagessen schlafen. Als ich hörte, dass es zum Mittagessen Currywurst geben sollte, beschleunigte sich meine Aufstehprozedur um ein Vielfaches. Am Tisch traf ich dann auch wieder meine Wachkollegen von der Nacht und wir setzten unsere Gespräche über das Bordleben und ähnliches fort. Hierbei stellten wir auch fest, dass unser Humor an Bord langsam echt abnimmt, da man jeden Witz inzwischen gefühlt schon mehrfach gehört hat.

Nach dem Mittagessen traten wir die Wache an und wurden draußen von drei Meter hohen Wellen und von Regen begrüßt. Hierbei trug ich auch zum ersten Mal wieder mein Ölzeug, was auf jeden Fall eine gute Entscheidung war, denn kurz nach Wachbeginn spülte auch schon eine Welle über Deck, die mich komplett erwischte. Dank meines Ölzeugs blieb ich aber schön trocken. Die Wache schleppte sich wegen des ungemütlichen Wetters ganz schön. Und die Ruderschichten waren schwieriger als sonst, da die Wellen es einem ganz schön schwer machten, auf Kurs zu bleiben. Nach der Wache habe ich ehrlich gesagt bis zum Abendbrot geschlafen und dann nach dem Abendbrot gleich wieder, sodass ich gerade etwas ideenlos bin, was diesen Tagesbericht angeht. Der Alltag besteht eigentlich aus Wache gehen, schlafen und essen. Aber immerhin: Hierbei fühlt man sich echt seemannsmäßig! 🙂 Und irgendwie fühlt es sich auch ganz schön an, dass wir wieder so eine Art Bordroutine entwickeln, wie wir sie ja noch von unserer ersten Atlantiküberquerung kennen. Mit lieben Grüßen
Robin