Schnitzeljagd im Rigg

Datum: 2. Dezember 2017
Position: 15°50,0’N, 031°55,5’W
Etmal: 102 NM
Wetter: Wasser 27°C, Luft 27°C, Windstärke 5
von Freyja

Seit ungefähr einer Woche segeln wir nun mit Tag- und Nachtbeseglung, dass heißt, dass abends in der 4-8-Wache die Royals (obersten Rahsegel) und das Großsegel (unterstes Segel am Großtopp) weggenommen werden und der Innenklüver anstatt der Außenklüver gesetzt (Vorsegel) wird. Jeden Morgen in der 8-12-Wache wird dies dann wieder rückgängig gemacht. Auf diese Weise bleibt dann leider nicht mehr so viel für die 0-4-Wache zu tun (Carlotta, Arthur, Nico, Tom L. und ich), die dann eben kreativ werden muss, um sich die Zeit zu vertreiben … Nachdem also unsere nächtlichen „Brot- und Brötchen-Backaufgaben“ gegen 01:00 Uhr erledigt waren, kletterte unser Toppsgast (Jürgen) mit einer Tüte Goldbärchen in den Vortopp, um diese dort für uns zu verstecken. Dank des schönen, hellen Vollmondes konnten wir sehr gut sehen und fanden so rasch unseren „goldenen Schatz“, der sich im Bramstagsegel versteckte, das neben der ersten Saling gut zusammengepackt in der Luft baumelte.

Die Freude an der Schatz-Suche wollten wir auch der Wache 2 bereiten/gönnen: Also kletterten wir mit einer weiteren Haribo-Tüte hoch und knoteten sie ans Ende des Fußpferdes der Bram (zweitoberstes Rahsegel) fest. Als kleiner Bonus wurde darüber hinaus auch ein Schuh von Andy (aus der Wache 2) ganz oben auf den Vortopp gebunden. Wie wir ein paar Stunden später erfuhren, fand die Wache 2 unsere Idee leider nicht so unterhaltsam wie wir und gab die Suche, nachdem sie den Schuh ergattert hatten, auf. Die Haribos blieben also unversehrt an der Bram hängen… bis Nico sie heute Mittag in die Kühllast brachte/rettete, damit sie sich von der starken Sonneneinstrahlung erholen konnten, die die kleinen Goldbärchen inzwischen doch etwas zu lange ertragen mussten.

Zum Mittagessen gab es heute etwas ganz Besonderes: Gulasch – zubereitet von unserem Maschinisten höchst persönlich! Wenige Zeit später, nachdem alle das Gulasch genüsslich verspeist hatten, sprach sich herum, dass die Angler achtern einen Fisch gefangen hatten. Wie sich herausstellte, hatte Kjell eine sogenannte Goldmakrele gefangen, diese filetierte er wenige Zeit später an Deck und erklärte uns währenddessen die Anatomie des Fisches, um ihn herum versammelten sich faszinierte Zuschauer, welche sogar eine Kostprobe bekamen. Später wurde der Fisch als „Sashimi“ von Bene zubereitet und zum Abendessen serviert. So verlief also ein weiterer sonniger Tag auf dem Atlantik, der mit einem schönen Sonnenuntergang sein Ende fand/endete, den ich von der ersten Saling aus beobachtet habe, nachdem ich die Wache 2 beim Packen der Royal unterstützt hatte.
Freyja Sif

P.S.:
1. Ganz, ganz liebe Grüße und ein großes „Dankeschön“ an die Eltern, die so großzügig waren, uns
allen auf der Roald einen kleinen Weihnachtskalender zu schicken! Wir haben uns sehr gefreut
und wünschen euch ebenfalls eine schöne Weihnachtszeit!
2. Freyja schickt ganz liebe Grüße nach Spiekeroog!
3. Kjell grüßt seine Familie und wünscht ihr eine ganz tolle Weihnachtszeit, ich vermisse euch alle.
4. Nico wünscht Jonathan alles Gute zum Geburtstag.

Wache 2 mit Freyja

Datum: 16. Oktober 2017
Position: 53° 54,8’ N, 006° 14,2’E
Etmal: 107 NM
Wetter: Wasser 15°C, Luft 17°C, Windstärke 4 Bft.
von Freyja

Hallo an alle! Mein Montag fing um 4 Uhr morgens an, mit der Wache 2: Will, Eike, Janik, Max, Kjell, Andy, Tamina, Milena, Carlotta, Christine, Annika (Deckshand), Jürgen (unser Toppsgast) und Heike (unsere Steuerfrau). Wir hatten leichten Wellengang und auch schon ein paar Seekranke, doch der Rest von uns überstand die Wache gut. Nach dem Wachwechsel, um 8 Uhr morgens, hieß es dann erst einmal frühstücken. Die gerade geweckte Wache 3 wünschte sich einen guten Morgen, die frühaufstehende Wache 2 wünschte sich eine gute Nacht, da die meisten sich nach dem Frühstück wieder schlafen legten, und von der Wache 1 (Benedikt, Rasmus, Yara, Vroni, Theo M., Lydia, Tom L., Paul, Isabelle, Theo B., Verena, Katharina, Lilly (Deckshand), Andreas (Toppsgast) und Jörg (Steuermann)) war gar nichts zu hören, da die meisten von ihr schon seit ihrer letzten Nachtwache in ihren Kojen schlummerten. So hat jede Wache für sich ihren eigenen Schlafrhythmus entwickelt. Diejenigen Leser, die mich kennen, wissen wahrscheinlich schon, dass ich auch zu denen gehörte, die sich nach dem Frühstück wieder hingelegt haben, und da liegen sie ganz richtig. Daher habe ich auch leider keine Ahnung davon, was es an dem Tag zum Mittagessen gab, da ich dies auch verschlafen habe. Doch gegen 15 Uhr war ich dann auch mal wach, pünktlich für das leckere Stück Zitronenkuchen, dass ich eine halbe Stunde später an Deck genießen durfte!

Wenige Zeit später fing auch schon wieder meine Wache an. Die Maschine wurde schon in den ersten paar Stunden des Tages ausgestellt, so sind wir fast den kompletten Tag durchgesegelt. Und da der Wind so bleiben sollte, hatten wir in der Wache unter anderem die Aufgabe, die Segel zu bergen, die nicht über Nacht gesetzt sein sollten, darunter fielen zum Beispiel die Bram- und Royalsegel (Obersten Rahsegel). Als wir also diese geborgen hatten, mussten noch ein paar von uns hoch ins Rigg, um die Segel wieder einzupacken. Die Aussicht von dort oben über das Meer ist wirklich schön, besonders dieses spezielle Mal, da wir den Sonnenuntergang vom Rigg aus beobachten durften, der Himmel war auch sehr klar, so dass der Sonnenuntergang an dem Tag besonders schön farbig war. Liebe Grüße von der Roald Amundsen!
Freyja

P.S.
1. Noch einmal ganz liebe Grüße an meine Schwester Berglind, J&D!! (Freyja)
2. Rosa grüßt ihren Hund und ihre Schildkröte! (Achja, und die Familie auch.)