Superbowl

Datum: 3. Februar 2019
Position: Tropenstation La Gamba, Costa Rica
Etmal: 2km
Wetter: schwül
von Hannes

Der heutige Morgen begann wie jeder andere hier in La Gamba. Ich wurde um 06.30 von Nathalie geweckt, um rechtzeitig zum Frühstück zu kommen. Nach dem Essen hatten wir noch ein wenig Zeit bevor wir in unsere Forschungsgruppen eingeteilt wurden. Um 09:00 ging ich mit Jo, Bianca, Severin, Robin und Justus zu Andi (er beforscht hier Flora und Fauna in La Gamba) in die Gruppe. An diesem Vormittag war die Aufgabe, Fallen auszusetzen, in denen innerhalb von vier Tagen so viele Insekten wie möglich gefangen werden sollten. Die Köder, die wir dafür verwendet hatten, waren Sardinen- und Tamarindensaft. Als wir unsere Köder und Fallen bereitgestellt hatten, gingen wir los um die Fallen in richtiger Position in den Bäumen aufzuhängen. Dafür gingen wir etwa eineinhalb Stunden durch den Primärwald. Der Weg, den wir zu unseren Positionen gehen mussten, war sehr rutschig und steil, was erklärt, weshalb wir für zwei Kilometer so lange gebraucht haben. Nach dem anstrengendem Teil des Tages, sollte es nun auf eine etwas leichtere Wanderung gehen.

Nachdem wir die zwölf Fallen aufgehängt hatten, war es inzwischen schon 13:00 Uhr, was bedeutete, dass wir zu spät beim Mittagessen waren. Glücklicherweise waren die anderen so nett und hatten uns etwas zurückgelegt. Den Nachmittag hatten wir frei. Also hatten wir noch genug Zeit um ein wenig zu entspannen bevor der Superbowl beginnen sollte. Pünktlich zum Kick-Off hatten Severin und Robin einen Beamer und den Schülerlaptop organisiert. Nach dem Abendessen bekamen wir noch unsere Handys damit wir noch ein bisschen Expis planen konnten. Also verbrachte ein Teil von uns den Abend auf booking.com und ein anderer sah enttäuscht den Rams beim Verlieren zu.
Euer Hannes

P.S.: Phil Spannheimer grüßt ganz herzlich seine Familie und Freunde
Sava grüßt seine liebste Familie sehr herzlich.
Max Reimer grüßt Libia und wünscht Klaus alles Gute zum 60.
Fynn grüßt seine Familie.

Fast-Halbmarathon durch den Dschungel

Datum: 2. Februar 2019
Position: 08°42, 03′ N, 083°12,06′ W (La Gamba)
Etmal: 17,5 Kilometer
Wetter: Luft 32°C, gefühlt 40°C
von Max R

Der Tag begann, wie jeder Tag in La Gamba, mit Nathalie, welche uns um „Viel-zu-Früh“ liebevoll wecken kam. Um 05:30 Uhr gab es dann Frühstück und eine Stunde später ging es auch schon los. Mit einem Lunchpaket und einer Flasche Wasser am Gürtel, dazu Wanderschuhe, die bis zu 120m wasserdicht sind, begaben wir uns auf unsere Wanderung. Flo ging zügig voran, was dazu führte, dass wir uns nach fünf Minuten mit der ersten Gruppe von den anderen absetzten, was allerdings nicht schlimm war, da in den sich später herauskristallisierenden Teilgrüppchen jeweils mindestens ein Lehrer zu finden war und der Wald den Weg vorgab. Bei der knapp achtzehn Kilometer langen Wanderung durchquerten wir mehrmals den Rio Bonito, allerdings ist gerade Trockenzeit, wodurch das Flussbett größtenteils sehr gut und trockenen Fußes begehbar war.

Unser Weg führte uns durch einen seit 20 Jahren wieder bewaldeten Teil des Regenwaldes – eine Zeitspanne, die nicht genug Zeit bietet, um einen Regenwald prächtig aussehen zu lassen. Daher war der Wald noch nicht besonders dicht und ließ noch sehr viel Sonnenlicht durch. Zum Vergleich: In einem Primärwald kommt auf zwei Meter über dem Boden nur noch ca. ein Prozent an Sonnenlicht an, da dort die sogenannten Übersteher und die darunter liegende Baumschicht das meiste Licht abfangen. Auf der Hälfte der Wanderstrecke lag eine Rangerstation, wo wir eine kurze Pause machten und unseren Eintritt in den Piedras Blancas Nationalpark zahlten. Dieser ist durch seine steilen Hänge immer noch fast vollständig unberührt.

In solch einem Wald findet man dann auch einen der imposantesten Bäume Costa Ricas: Die Ceiba, welche 90 Meter hoch ist und einen Kronenradius von 40 Meter und einen Stammumfang von 32 Meter aufweist. Wer den Film Avatar geschaut hat kann sich ein gutes Bild davon machen. Weiter ging es den Berg hoch und wieder runter zum Strand und wir konnten es kaum erwarten, uns ins kühle Nass zu stürzen. Zudem besuchten wir einen Botanischen Garten, wo wir die Zauberfrucht kosten durften. Die Zauberfrucht belegt mit ihren Essenzen die sauren Rezeptoren im Mund, indem sie einen dünnen Schleim beinhaltet, welcher sich auf die Geschmacksnerven legt, welcher nur noch Zuckermoleküle durchlässt. Folglich schmecken Sachen wie Zitronen und Limetten nur noch süß, da man einfach das Saure nicht mehr schmeckt. Der Besitzer des Gartens schenkte mir dann noch etwas Hibiskus für den Tee, ehe wir uns auf den Rückweg begaben..

Ein Boot shuttelte uns dann vom Strand in die kleine Hafenstadt Golfito, von wo aus uns Taxis zurück zur Tropenstation nach La Gamba brachten. Vorher gingen wir aber alle noch in den heimischen Supermarkt, um uns mit Naschwerk und anderen Spezialitäten einzudecken. In La Gamba gab es dann relativ schnell Abendbrot und dann es dauerte nicht lange, bis die ersten danach müde und erschöpft ins Bett fielen.
Max R.

P.S.: Ich hoffe, dass die meisten meinen letzten Tagesbericht verstanden haben, obwohl er auf Kölsch war. Ich grüße meine Eltern, James und Jannik