Bis spät in die Nacht

Datum: 17. Februar 2019
Position: Grand Cayman
Etmal: 30 sm
Wetter: sonnig, Luft 27°C
von Jonathan

Mein Tag begann heute wieder um 6:45 Uhr. Ich habe es mir in letzter Zeit zur Angewohnheit gemacht, dass ich immer etwa eine Viertelstunde vor dem allgemeinen Wecken aufstehe, um dem morgendlichen Stress vor den zwei Waschbecken zu entgehen. Der Tag an sich war vielversprechend, da heute Sonntag war und ich demzufolge keinen Unterricht hatte. Ich besprach zunächst mit dem Maschinisten, was wir am nächsten Tag im Hafen machen würden (Ölwechsel, Bunkern, Filterwechsel…) brachte ich meine Koje auf Vordermann, da vom Einräumen nach dem Landaufenthalt noch einige Sachen übriggeblieben waren. Kurz nach dem Frühstück fuhr ich dann die Osmoseanlage (Wasseraufbereitung) hoch, weil wir nicht wussten, wann und wo wir das nächste Mal Wasser bekommen würden. Den weiteren Tag verbrachte ich dann damit, mir den Wind um die Nase wehen zu lassen und zu lesen (Anmerkung der Redaktion: Jonathans Lektüre sind hierbei natürlich Betriebsanleitungen zu Hilfsdiesel und Co.).

Kurz nach dem Mittagessen war dann auch klar, dass wir so zwischen 21:00 und 22:00 Uhr vor Grand Cayman vor Anker gehen würden. Gegen 20:30 wurden wir zur ersten Halse gerufen und zu diesem Zeitpunkt war noch niemandem von uns klar, dass unsere Manöver bis zum endgültigen Ankern noch bis in die Nacht dauern würden. Unsere zweite Halse erfolgte nämlich etwa eine halbe Stunde später und wiederum eine Stunde später nahmen wir dann die Segel runter. Zunächst hieß es, dass wir das Schiff an einer Art Boje festmachen sollten. Nachdem diese Boje jedoch nicht auffindbar war, entschied der Kapitän, dass wir den Anker fallen lassen und so konnte ich gegen 00:30 – 2,5 Stunden vor dem Beginn meiner Ankerwache – die Hauptmaschine ausmachen.
Jonathan