Fast-Halbmarathon durch den Dschungel

Datum: 2. Februar 2019
Position: 08°42, 03′ N, 083°12,06′ W (La Gamba)
Etmal: 17,5 Kilometer
Wetter: Luft 32°C, gefühlt 40°C
von Max R

Der Tag begann, wie jeder Tag in La Gamba, mit Nathalie, welche uns um „Viel-zu-Früh“ liebevoll wecken kam. Um 05:30 Uhr gab es dann Frühstück und eine Stunde später ging es auch schon los. Mit einem Lunchpaket und einer Flasche Wasser am Gürtel, dazu Wanderschuhe, die bis zu 120m wasserdicht sind, begaben wir uns auf unsere Wanderung. Flo ging zügig voran, was dazu führte, dass wir uns nach fünf Minuten mit der ersten Gruppe von den anderen absetzten, was allerdings nicht schlimm war, da in den sich später herauskristallisierenden Teilgrüppchen jeweils mindestens ein Lehrer zu finden war und der Wald den Weg vorgab. Bei der knapp achtzehn Kilometer langen Wanderung durchquerten wir mehrmals den Rio Bonito, allerdings ist gerade Trockenzeit, wodurch das Flussbett größtenteils sehr gut und trockenen Fußes begehbar war.

Unser Weg führte uns durch einen seit 20 Jahren wieder bewaldeten Teil des Regenwaldes – eine Zeitspanne, die nicht genug Zeit bietet, um einen Regenwald prächtig aussehen zu lassen. Daher war der Wald noch nicht besonders dicht und ließ noch sehr viel Sonnenlicht durch. Zum Vergleich: In einem Primärwald kommt auf zwei Meter über dem Boden nur noch ca. ein Prozent an Sonnenlicht an, da dort die sogenannten Übersteher und die darunter liegende Baumschicht das meiste Licht abfangen. Auf der Hälfte der Wanderstrecke lag eine Rangerstation, wo wir eine kurze Pause machten und unseren Eintritt in den Piedras Blancas Nationalpark zahlten. Dieser ist durch seine steilen Hänge immer noch fast vollständig unberührt.

In solch einem Wald findet man dann auch einen der imposantesten Bäume Costa Ricas: Die Ceiba, welche 90 Meter hoch ist und einen Kronenradius von 40 Meter und einen Stammumfang von 32 Meter aufweist. Wer den Film Avatar geschaut hat kann sich ein gutes Bild davon machen. Weiter ging es den Berg hoch und wieder runter zum Strand und wir konnten es kaum erwarten, uns ins kühle Nass zu stürzen. Zudem besuchten wir einen Botanischen Garten, wo wir die Zauberfrucht kosten durften. Die Zauberfrucht belegt mit ihren Essenzen die sauren Rezeptoren im Mund, indem sie einen dünnen Schleim beinhaltet, welcher sich auf die Geschmacksnerven legt, welcher nur noch Zuckermoleküle durchlässt. Folglich schmecken Sachen wie Zitronen und Limetten nur noch süß, da man einfach das Saure nicht mehr schmeckt. Der Besitzer des Gartens schenkte mir dann noch etwas Hibiskus für den Tee, ehe wir uns auf den Rückweg begaben..

Ein Boot shuttelte uns dann vom Strand in die kleine Hafenstadt Golfito, von wo aus uns Taxis zurück zur Tropenstation nach La Gamba brachten. Vorher gingen wir aber alle noch in den heimischen Supermarkt, um uns mit Naschwerk und anderen Spezialitäten einzudecken. In La Gamba gab es dann relativ schnell Abendbrot und dann es dauerte nicht lange, bis die ersten danach müde und erschöpft ins Bett fielen.
Max R.

P.S.: Ich hoffe, dass die meisten meinen letzten Tagesbericht verstanden haben, obwohl er auf Kölsch war. Ich grüße meine Eltern, James und Jannik