Vor den Niederlanden

Datum: 15. Oktober 2019
Position: 52°37.8’ N, 003° 28.6’ E, Kurs 167°
Etmal: 111 nm
Wetter: 1005 hpa, Luft 15° C, Wind SW 4 Bft.
von Fenja und Jelka

Hey ihr Lieben, die meisten wissen es wahrscheinlich sowieso schon, aber momentan schippern wir mit gesetzten Segeln 40 Meilen vor der niederländischen Küste. Die Laune steigt stetig von Tag zu Tag und das ist auf jeden Fall dem leckeren Mittagessen (Nudelauflauf) zu verdanken, welches viele nach zwei Tagen das erste Mal wieder bei sich behalten konnten, anders als der Backofen, der das Essen direkt nach dem Öffnen herausgeschleudert hat. Selbst der Smut ist noch bei Laune, obwohl er uns tagtäglich in die Backschaft eingeteilt bekommt und nach zehn Minuten wieder alleine da steht, da wir uns gewissenhaft darum kümmern, dass auch die Fische verpflegt werden.

Auch unser langersehnter Schlaf lässt zu wünschen übrig, da die unruhige See uns im Bett hin- und her rollen lässt. Jedoch gibt es auch die tollen Sachen am Tag. In den Wachen ist die Brücke stetig gefüllt, der Blick ist auf den Horizont mit den schönen Sonnenauf- und Untergängen gerichtet und Geschichten werden erzählt, während jeder Zwieback isst. Wir haben zwar noch keinen regulären Schulunterricht, aber trotzdem lernen wir schon viel übers Segeln und das Leben miteinander auf engstem Raum.
Fenja und Jelka

P.S.: Liebe Grüße von jedem an die Familie und Haustiere und Jelka’s Freund <3

Seegang – Backschaft – Wache

Datum: 15. Oktober 2019
Position: 52°37.8’ N, 003° 28.6’ E, Kurs 167°
Etmal: 111 nm
Wetter: 1005 hpa, Ludt 15° C, Wind SW 4 Bft.
von Carlotta und Lukas

Moin moin ihr Landradden! Die ersten Tage sind rum und wir verlieren so langsam das Zeitgefühl. Das findet man aber spätestens wieder, wenn man auf den Backschaftsplan schaut und feststellt, dass ja morgen schon Dienstag ist und man Vormittagsbackschaft hat. Dann findet man sich morgens um 6.00 Uhr in der Kombüse wieder, die sich aber auch schnell wieder leert und nach einer Viertelstunde aus drei Backschaftern einer wird. So steht man alleine mit dem Smut, der uns hier schon viel beigebracht hat, mit Klettergurt in der Kombüse und bereitet Essen für 48 Leute vor, obwohl am Ende nur 11 Leute frühstücken, weil der Rest gar nicht oder an Deck isst. Der Seegang, der sich mittlerweile beruhigt hat, macht uns trotzdem noch zu schaffen und unter Deck ist es kaum auszuhalten, außer in der Koje. Die Klamotten werden auch kaum gewechselt, da Kramen im Seesack unmöglich ist. Auch der Geruch der WC-Ente macht das Rein-Schiff nicht leichter.

Die Nachtwachen unter Motor ziehen sich, vor allem wenn Ruhe auf der Brücke einkehrt, sogar der Ausguck im Stehen einschläft und auch die Stammcrew um das Wachbleiben kämpft. Aber die Lage bessert sich und sowohl die Messe als auch der Magen füllt sich wieder zu den Mahlzeiten. Ob wir trotzdem zuversichtlich sind? Jaaa! Wir wissen, dass die erste Zeit hart ist, aber wir freuen uns umso mehr auf Vigo, deswegen sind wir sehr dankbar, dass wir diese Erfahrungen machen dürfen und auch wenn wir die Heimat vermissen, sind alle zugleich total gespannt auf aufregende Erlebnisse! Für uns heißt es jetzt „Ab in die Koje!“, denn um halb vier heißt es dann wieder: „Carloddddaa! Aufstehen! Es ist halb vier, 12 Grad und es nieselt. Du hast in einer halben Stunde Wache.“ Und damit „Gude Ruh“.
Carlodda und Luggi

P.S.: Alle grüßen ihre Familien, Freunde und Fans <3 Auf der Internetseite der Roald gibt es die Tagesmeldungen.